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Lust de LYX - Atemloses Begehren (German Edition)

Lust de LYX - Atemloses Begehren (German Edition)

Titel: Lust de LYX - Atemloses Begehren (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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zusammen. Egal wie niedrig die Wahrscheinlichkeit war, er würde nicht aufgeben, bis er Carrie gefunden hatte. Noch immer hoffte er, dass sie einfach zurückgefahren war und sich nur noch nicht gemeldet hatte, aber darauf konnte er sich nicht verlassen. Mühsam suchte er sich einen Weg zurück zu seinem Wagen und erkundigte sich über Funk erneut nach dem neuesten Stand. Die Antwort war die gleiche wie vorher: Es gab keine Spur von Carrie. Hilfe war bereits auf dem Weg, doch Sam wusste, er konnte nicht darauf warten. Jede Minute zählte. Deshalb gab er Anweisungen, wie weiter verfahren werden sollte, und meldete sich dann ab. Am liebsten hätte er das Funkgerät mitgenommen, aber es war fest im Wagen eingebaut.
    Aus dem Auto nahm er noch einige Wasserflaschen und einen kleinen Klappspaten mit, dann machte er sich wieder auf den Weg. Er war der Sheriff hier und musste dafür sorgen, dass die Bewohner in Sicherheit waren. Das würde er für jeden tun, aber dass es Carrie war, machte die Situation für ihn noch persönlicher. Er würde erst dann aufhören, wenn er sie gefunden hatte oder wenn ihm jemand sagte, dass sie heil wieder aufgetaucht war.
    Erneut kehrte er zu der Stelle zurück, an der die Bremsspuren waren, dann arbeitete er sich langsam nach unten. Der Boden war rutschig, und mehr als einmal konnte er sich nur in letzter Sekunde irgendwo festhalten, bevor er den Abhang hinuntergestürzt wäre. Adrenalin jagte durch seine Adern und sorgte dafür, dass er neue Kraft gewann. Mit dem Stock stocherte er in den Erdmassen. Häufig traf er dabei auf Widerstand und begann zu graben, doch es waren immer nur Felsen oder Baumstämme, nie Metall. Einerseits konnte er so immer noch hoffen, dass es Carrie gut ging, andererseits verrann wertvolle Zeit.
    Auf einem kleinen Absatz blieb er stehen und trank einen Schluck Wasser. Trotz der eher kühlen Temperaturen und des ständigen Regens schwitzte er unter der Regenjacke, und seine Kehle war wie ausgedörrt. Sein Rücken schmerzte von der gebückten Haltung und dem Stochern, doch er gönnte sich nur wenige Sekunden, bevor er den Lichtstrahl der Taschenlampe erneut über das Trümmerfeld vor sich gleiten ließ. In der braunen Masse war kaum etwas zu erkennen, alles war mit einer dicken Schicht Erde überzogen. Sollte Carries Wagen wirklich in die Tiefe gezogen worden sein, war von oben jedenfalls nichts davon zu sehen. Kein Metall blitzte im Licht auf, kein Glas reflektierte. Das Auto schien voll und ganz von der Natur verschluckt worden zu sein.
    Ein lauter Ruf ließ ihn aufblicken. Oben am Rand der Straße tauchten Personen auf, Helfer von Polizei und Feuerwehr, die trotz der Gefahr die Arbeit aufnehmen würden. Stolz, ein Teil dieser Gemeinschaft zu sein, erfüllte ihn. Sam hob die Hand und winkte.
    »Schon was gefunden?« Chief Perrys Stimme war unverkennbar.
    »Nein. Hat Carrie sich gemeldet?« Schon bevor Perry verneinte, kannte er die Antwort. Er konnte es in seinem Magen spüren, dass Carrie in Gefahr war. Oder vielleicht schon tot. Hastig schüttelte er den Gedanken ab. Sie lebte. Sie musste einfach leben.
    Nachdem Perry ihn auf den neuesten Stand gebracht hatte, setzte Sam seine Suche fort. Es half ihm, zu wissen, dass die anderen da waren und ebenfalls nach Carrie suchten. Sie konzentrierten sich auf den Bereich der Straße, bis sie ein System aus Sicherungsseilen in Position gebracht hatten. Sam wünschte, sie würden sich beeilen, war aber gleichzeitig froh, dass sich niemand sonst in Gefahr begab. Das, was er tat, war selbstmörderisch, und er würde jeden anderen für verrückt halten, der ein solches Risiko einging. Genau das hatte er vor zwei Wochen auch Kyle gesagt, als der unter den Trümmerberg gekrochen war, um bei Alyssa zu sein. Und jetzt war er hier und benahm sich genauso unverantwortlich. Aber das reichte nicht, um ihn zu stoppen.
    »Sam!«
    Sein Kopf ruckte nach oben, als wieder Perrys Stimme ertönte. »Ja?«
    »Es wird zu unsicher hier, ich muss die Männer zurückziehen. Der obere Hang könnte jederzeit erneut abrutschen. Wir müssen ihn stabilisieren, und das geht erst dann, wenn wir Material dafür haben und endlich dieser verdammte Regen aufhört.«
    Sams Magen zog sich zusammen. »Verstehe.« Erneut stach er mit dem Stock zu.
    »Du musst da weg, Sam, es ist zu gefährlich.«
    Noch einmal blickte er nach oben, wo er Perrys Silhouette im Licht der Scheinwerfer sehen konnte. »Ich suche weiter. Zieht ihr euch zurück, damit ihr in Sicherheit seid,

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