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Lust de LYX - Atemloses Begehren (German Edition)

Lust de LYX - Atemloses Begehren (German Edition)

Titel: Lust de LYX - Atemloses Begehren (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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viel helfen, aber vielleicht ein wenig.«
    Zögernd streckte sie ihre Hand aus und stöhnte auf, als seine Wärme an ihre Finger drang.
    »Ich weiß, sie sind nicht ganz sauber, aber …«
    Rasch unterbrach Carrie ihn. »Nein, das ist es nicht. Sie sind nur so schön warm.«
    Mit der Hand versuchte sie, ihre Füße ein wenig zu säubern, bevor sie sie in die Socken schob. Einen Moment lang schloss sie die Augen und genoss das himmlische Gefühl. Leider hielten sie den Regen und die Feuchtigkeit des Bodens nicht ab, sodass Carrie nicht lange etwas davon haben würde. Sam kramte in seinem Rucksack und zog schließlich das Erste-Hilfe-Paket heraus. Während Carrie ihm verwirrt dabei zusah, riss er ein Stück Klebeband von einer Rolle und nahm ihren Fuß in die Hand. Er wickelte das Klebeband ein paarmal um ihr Schienbein samt Socken und wiederholte die Prozedur dann auf der anderen Seite.
    »Damit du sie nicht verlierst.«
    Seine warme Hand verließ ihren Spann, und Carrie musste sich auf die Lippe beißen, um nicht dagegen zu protestieren. »Können wir nicht einfach hierbleiben und morgen dann im Hellen gehen? Vielleicht hört es bis dahin sogar auf zu regnen.«
    Sam schüttelte mit offensichtlichem Bedauern den Kopf. »Es ist hier zu unsicher. Wir müssen dorthin, wo es flacher ist und kein weiterer Erdrutsch droht.«
    Mit einem tiefen Seufzer gestand Carrie sich ein, dass er recht hatte. »Okay. Hilfst du mir hoch?«
    »Natürlich. Wenn du nicht mehr kannst, sag Bescheid, dann trage ich dich.« Seine Hände schlossen sich um ihre, und er zog sie hoch.
    So gern sie auch getragen werden wollte, wäre es doch unfair Sam gegenüber. Sie war nicht schwer verletzt, deshalb konnte sie auch laufen. »Nein, es geht schon.« Ein paar Schritte weiter wünschte sie bereits, sie hätte sein Angebot angenommen, doch sie biss die Zähne zusammen und schwieg.

7
    Sie würden es nicht schaffen. Das wurde Sam klar, als Carries Schritte immer unsicherer wurden und sie zu schwanken begann. Was ihn wirklich wütend machte, war, dass sie dabei keinen Ton von sich gab. Er hatte ihr angeboten, sie zu tragen, und sie beharrte stur darauf, selbst zu laufen. Wusste sie denn nicht, wie sehr es ihn schmerzte, sie so zu sehen? Nein, vermutlich nicht. Doch anstatt ihr genau das zu sagen, entschied er, ihr keine Wahl zu lassen. Ohne Vorwarnung hob er Carrie auf seine Arme und blieb nur kurz stehen, um das Gewicht ein wenig zu verlagern.
    Carrie gab ein erschrockenes Quietschen von sich, selbst in der relativen Dunkelheit konnte er ihre weit aufgerissenen Augen sehen. »Lass mich runter, Sam, ich bin viel zu schwer!«
    Als Antwort stieß er ein Schnauben aus. Sie war kaum schwerer als ein normaler Ausrüstungsrucksack, den er als Marine ständig getragen hatte. »Nein. Du kannst dich kaum noch auf den Füßen halten. Nimm die Taschenlampe und leuchte uns den Weg.«
    Wie kaputt sie war, merkte er daran, dass sie nicht weiter protestierte, sondern ihm lediglich schweigend die Taschenlampe aus der Hand nahm. Erleichtert atmete er aus. Der Tag war lang gewesen, und durch seine Sorge um Carrie war seine Laune nicht gerade besser geworden. Sie waren kurz vor dem Fluss, das Rauschen war bereits zu hören. Ein Stück entfernt stand in der Nähe des Ufers eine kleine Nothütte, die seines Wissens derzeit nicht benutzt wurde. Dort würden sie unterkommen können, bis die Hilfskräfte zu ihnen stießen. Vermutlich würde das erst morgen früh sein, aber immerhin wären sie im Trockenen, und er könnte sich um Carries Wunden kümmern.
    Wenn er sich recht erinnerte, gab es dort auch ein Funkgerät, mit dem er Perry informieren konnte. Und einen alten Ofen. Ein Schauer lief durch seinen Körper, als er sich vorstellte, bald im Warmen zu sein. Und vor allem mit Carrie. Zwar waren die Bedingungen alles andere als optimal, aber er hatte sich schon lange gewünscht, sie endlich mal längere Zeit für sich zu haben, um ihr klarzumachen, was sie ihm bedeutete. Dazu würde er nun endlich Gelegenheit haben – und sie konnte noch nicht einmal weglaufen. Ein Grinsen huschte bei dem Gedanken über sein Gesicht.
    Das gab ihm zusätzliche Kraft, und er erreichte die Hütte in Rekordzeit. Aus den kleinen Fenstern leuchtete ihnen kein Lichtschein entgegen, aber das musste nichts bedeuten, schließlich war es mitten in der Nacht. Vor der Tür blieb er stehen und blickte auf Carrie hinunter. Ihre Augen waren geschlossen, und sie schlief tief und fest. Ihr Atem streifte sein

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