Lust de LYX - Atemloses Begehren (German Edition)
ich lasse Carrie nicht alleine.«
»Sam, du weißt nicht mal, ob sie überhaupt dort ist!«
Er presste die Lippen aufeinander. »Sie ist hier irgendwo.«
Beinahe glaubte er, Perrys Seufzer bis ganz nach unten zu hören. »Sei bloß vorsichtig. Ich habe keine Lust, einen neuen Sheriff wählen zu müssen.«
Das brachte Sam dazu, zu lächeln. Er wusste genau, dass Perry sich Sorgen machte, es aber nicht gewöhnt war, seine Gefühle zu äußern. »Ich bemühe mich.«
Perry hob den Arm, dann zogen sich die Männer zurück, und das Licht verschwand. Sam wusste, dass sie nicht weit entfernt sein würden, trotzdem fühlte er sich plötzlich sehr allein. Es war Wahnsinn, was er tat, das war ihm völlig klar. Aber er konnte nicht aufhören, solange Carrie in Gefahr schwebte. Den Gedanken, dass sie bereits tot sein könnte, ignorierte er.
Stur machte Sam weiter. Gerade als er dachte, dass er nie etwas finden würde, erblickte er eine seltsame Form, die vor ihm aus der Erde ragte. Sie war viel zu gleichmäßig, um natürlichen Ursprungs zu sein. Sein Herz begann schneller zu schlagen, als er den Lichtstrahl seiner Taschenlampe darauf richtete. Nachdem er mit seinen Händen ein wenig Schlamm abgetragen hatte, erkannte er es. Es war ein Reifen! Und er lag nicht einfach nur herum, sondern er steckte fast senkrecht im Schlamm. Mit der Schaufel grub Sam weiter und stieß schließlich auf Metall.
Oh Gott, Carrie!
Der Wagen war offenbar kopfüber unter den Erd- und Geröllmassen begraben, und das bedeutete, dass Carrie nicht hatte entkommen können. Wenn sie den Sturz überhaupt überlebt hatte. Sollte es so sein – was er inständig hoffte –, musste der Sauerstoff inzwischen knapp werden.
Mit neuer Dringlichkeit machte Sam sich an die Arbeit, eine Seite des Wagens freizulegen. Bald schmerzten seine Arme, doch davon ließ er sich nicht stoppen. Endlich hatte er Erde, Steine und Vegetation so weit entfernt, dass er eine Tür erkennen konnte. Sie war stark zerbeult, aber immerhin weitgehend in Form. Auch das Glas war noch vorhanden.
Sein Magen krampfte sich zusammen, als er die quietschgrüne Farbe des Metalls sah. Er bezweifelte, dass noch jemand in der Gegend solch ein Auto fuhr. Es war Carries Wagen. Sam warf die Schaufel beiseite und hockte sich vor die Tür. Seine Finger schlossen sich um den Griff, und er zog kräftig daran. Nichts rührte sich. Noch einmal versuchte er es, doch es war aussichtslos. Das Metall musste sich verkeilt haben, als der Wagen den Abhang hinuntergerollt war. Mit der Taschenlampe leuchtete Sam in das Innere, konnte aber nichts erkennen.
»Carrie, kannst du mich hören?« Sam kniete sich vor die Scheibe und brachte sein Gesicht dicht heran. Könnte sie aus dem Wagen geschleudert worden sein? Oder vielleicht war es ihr gelungen, herauszuspringen, bevor er von der Schlammlawine erfasst wurde? Aber dann wäre sie dort oben gewesen. Es sei denn, der Erdrutsch hatte sie auch verschüttet. Die Wahrscheinlichkeit, einen einzelnen Menschen in diesen schieren Massen zu finden, war noch geringer als bei einem Auto. Vor allem waren ihre Überlebenschancen dann noch schlechter. Vielleicht …
Dicht vor seinem Gesicht schlug etwas von innen gegen die Scheibe. Erschrocken zuckte Sam zurück. Dann erkannte er, dass es eine Hand war, und sein Herz begann zu rasen. Sie lebte!
»Carrie, ich kriege die Tür nicht auf. Zieh dich zurück, dann schlage ich das Fenster ein.« War es wirklich seine Stimme, die so rau klang?
»Sam!« Leise hörte er ihre Antwort durch die Scheibe. Jetzt konnte er auch ihr Gesicht sehen, das sich dicht an die Scheibe presste. »Hol mich … raus!«
Er legte seine Hand an das Glas, sodass sie über Carries Wange lag. »Das werde ich, ich verspreche es. Und jetzt geh von der Scheibe weg!«
Einen Moment lang bewegte sie sich nicht, und er dachte schon, sie hätte ihn nicht verstanden, doch dann verschwand sie in der Dunkelheit des Autos. Am liebsten hätte er sie zurückgerufen, um sich zu überzeugen, dass es nicht seine Einbildung gewesen war und sie wirklich lebte, doch dann atmete er tief durch. Obwohl sein Herz immer noch hämmerte, schaffte er es, sich so weit zu beruhigen, dass er seinen Job erledigen konnte.
Er stand auf und schlug den Griff des Spatens gegen die Scheibe. Das Glas splitterte schon beim ersten Schlag, und Sam konnte es mit dem Schuh eindrücken. Rasch entfernte er die Bruchstücke und schob dann seinen Kopf ins Innere. »Carrie?« Es dauerte einen Moment, bis
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