Lust de LYX - Fesseln der Leidenschaft (German Edition)
Friedens, den er dank ihr gefunden hatte.
»Ich bin ... nichts Besonderes«, gestand sie leise und unterbrach damit seine Überlegungen. »Ich bin ... einfach nur ich.«
»Sag mir deinen Wunsch, Mira.«
Sie senkte die Augen zu seinem T-Shirt, und wieder sah er, wie tiefe Röte ihre Wangen überzog. Eine Röte, die ihn von Sekunde zu Sekunde mehr erregte. »Ich ... es ist mir ein bisschen peinlich.«
»Nichts, was du dir wünschst, wird mich schockieren.« Besonders, da er sich schon die zahlreichen Möglichkeiten ausmalte, wie er ihr Lust verschaffen wollte. Tatsächlich konnte er es kaum erwarten. Was eine vollkommen neue Erfahrung für ihn war.
»Es könnte ...«, murmelte sie, dann atmete sie tief ein und schaute ihm wieder ins Gesicht. »Ich möchte alles über ... die Kunst der Verführung lernen.«
Als Tariq zu der Frage ansetzte, auf welche Weise sie verführt werden wollte, winkte sie ab. »Nein, ich bin keine Jungfrau mehr. Ich hatte feste Freunde. Und ich mag Männer. Ich mag Sex. Nur ...«
Mira zögerte. Biss sich auf die Lippe. Zeigte wieder großes Interesse an seinem T-Shirt.
Tariq wartete geduldig, denn er spürte, dass dies schwierig für sie war. Außerdem war es so verdammt sexy, wie sie die oberen Zähne in die Unterlippe grub, dass er den sündhaften, überwältigenden Drang verspürte, selbst ein bisschen daran zu knabbern.
»O Mann«, stöhnte sie. »Das ist so peinlich.« Dann straffte sie die Schultern und suchte wieder seinen Blick. »Na gut, hier kommt meine Geschichte: Ich war die Erste in meiner Familie, die das College besucht hat. Meine Eltern waren beide einfache Arbeiter, die es sich nicht leisten konnten, mein Studium zu finanzieren, darum suchten sie sich Zweitjobs, um es mir zu ermöglichen. Ich verzichtete auf Partys und auf Jungs, vergrub mich stattdessen in meinen Büchern, damit meine Eltern stolz auf mich sein konnten. Nach meinem Abschluss bemühte ich mich sofort um einen Job, um ihnen zu beweisen, dass ihre Opfer nicht umsonst gewesen waren. Und ich fand einen. Einen großartigen sogar. Ich liebe ihn. Und er reichte mir. Bis mein Vater vor einigen Jahren krank wurde. Ich wurde schier zerrissen zwischen meiner Arbeit und meinem Bestreben, meiner Mutter so oft wie möglich zu helfen, doch dabei hatte ich die ganze Zeit das Gefühl, als ob irgendetwas fehlte. Klar hatte ich Freunde, aber es war nie etwas Besonderes, verstehst du? Ich schätze, früher war mir eine ernsthafte Beziehung nie wirklich wichtig, darum habe ich mich einfach nicht genug angestrengt. Aber dann starb mein Vater vergangenes Jahr, meine Mutter zog zu meiner Tante nach Idaho, und plötzlich war ich ...«
»Was?«, fragte er, ehe er sich bremsen konnte, so sehr war er gefesselt von ihrer Schilderung, ihrer Stimme, der Tatsache, dass sie ihm etwas derart Persönliches anvertraute.
Mira sah wieder zu ihm hoch. In ihren Augen lag solcher Kummer, dass Tariq selbst dann den Blick nicht hätte abwenden können, wenn er es gewollt hätte.
»Allein«, wisperte sie. »Ich bin ganz allein.«
Sein Herz begann zu wummern, als sie die Augen schloss und den Kopf schüttelte. Als sie sie wieder öffnete, lag in ihnen ein Ausdruck von Sehnsucht, der wie eine Lanze durch Tariqs Mitte fuhr. Es war dieselbe Sehnsucht, die auch er Tag für Tag verspürte.
»Ich will nicht allein sein«, fuhr sie fort, »aber ich fürchte, dass ich, wann immer ich einen Mann kennenlerne, die unterschwellige Botschaft aussende, nicht interessiert zu sein, auch wenn ich es in Wirklichkeit bin. Ich verlange nicht von dir, dass du mich in ein Playboy-Häschen verwandelst, sondern nur, dass du mir hilfst zu lernen ... begehrenswerter zu sein. Ich will sicher sein können, dass ich, wenn ich den richtigen Mann treffe — falls ich das nicht schon habe —, über genügend Selbstbewusstsein und Erfahrung verfüge, damit er mich genauso sehr will, wie ich ihn.«
Tariqs Puls beschleunigte sich weiter. Bat sie ihn etwa ...?
»Ich nehme an, dass normalerweise du derjenige bist, der ...«, wieder überzog feurige Röte ihre Wangen, während sie hörbar schluckte und eher auf Tariqs Hals als in sein Gesicht schaute, »... Lust bereitet. Aber falls es dir nichts ausmacht — und du dich der Sache gewachsen fühlst —, würde ich gern selbst in diese Rolle schlüpfen. Vielleicht kannst du mir sagen, was ich richtig mache. Oder falsch. Natürlich nur, wenn das okay für dich ist ...«
Nun endlich schaute sie ihm richtig ins Gesicht, und die
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