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Lust de LYX - Gesandter der Sinne (German Edition)

Lust de LYX - Gesandter der Sinne (German Edition)

Titel: Lust de LYX - Gesandter der Sinne (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Naughton
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polierten Marmorboden klatschte. Ein kühler Luftzug an ihrer Haut verriet ihr, dass ihr himmelblaues Kleid an der Schulter zerrissen sein musste. Erst jetzt wurde sie sich des Dutzends auf sie gerichteten Augenpaare in dem Salon bewusst. Die anderen jarriahs . Nur sah Kavin dieses Mal kein Mitleid in ihren Mienen, sondern Besorgnis.
    Von Schwindel übermannt, ließ sie sich von Hana den Flur hinunter zu ihren Gemächern führen. Erleichterung durchströmte sie, als sie die luxuriösen Möbel inklusive des weichen Betts, in dem sie die letzten Wochen geschlafen hatte, erblickte. Doch unvermittelt stellte sich Nervosität ein, als sich Zayd aus dem Ohrensessel neben dem Kamin erhob und sich ihr zuwandte.
    Während er sie von oben bis unten musterte, glitzerte Zufriedenheit in seinen Augen. Dann verharrte sein Blick an ihrem Hals – an den Würgemalen, von denen sie wusste, dass er sie sehen konnte –, und ein selbstgefälliges Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. An Hana gerichtet, befahl er: »Zieh ihr dieses ruinierte Kleid aus.«
    Kavin war entsetzt. In den zwei Wochen, seit sie in Zayds Haus lebte, hatte er sie an keiner anderen Stelle berührt als am Arm und im Gesicht. Und sie hatte nie zuvor nackt vor ihm gestanden.
    Bevor sie protestieren konnte, zerrte Hana ihr das Kleid vom Leib; das ratschende Geräusch zerreißenden Stoffs sandte sein Echo durch das weiträumige Schlafzimmer. Kavin keuchte. Kalte Luft umfing ihren Körper, machte ihre Brustwarzen hart und ließ sie frösteln. Trotzdem bedeckte sie sich nicht. Sie wusste es besser.
    Mit den gierigen Augen eines Raubtiers trat Zayd zu ihr. Sein heißer Atem strich über ihre Haut, während er ihre nackten Brüste betrachtete, dann ihren Bauch und schließlich ihr Geschlecht. Seine Kinnbacken spannten sich, und Kavins Magen verkrampfte sich vor Angst bei der Vorstellung, was er sah, was er dachte.
    Dann bekam sie Gewissheit. Tiefe, grausame Missbilligung funkelte in seinen Augen. Er hatte erwartet, dass ihr restlicher Körper ebenso geschunden sein würde wie ihr Hals. Hatte es gehofft .
    »Zayd –«
    Seine Finger waren an ihrem Schritt, noch ehe sie begriff, was er vorhatte, noch ehe sie ihn stoppen konnte. Sie schnappte panisch nach Luft und stieß die Hände vor, um ihn wegzuschubsen. »Nein!«, schrie sie. »Hör auf!«
    Doch so blitzschnell, wie er sie begrabscht hatte, zog er sich zurück, und dann las sie nicht nur Missbilligung in seiner Miene, sondern außerdem Abscheu und rasende Wut.
    An Hana gewandt, knurrte er: »Halte ihre Arme fest.«
    Ihr Gebieter wusste, dass sie noch immer unberührt war. Blankes Entsetzen wallte in Kavins Brust auf, als Hana hinter sie trat, ihre beiden Arme packte und sie ihr auf den Rücken zog. »Zayd, warte –«
    »Wehr dich nicht«, flüsterte das Sklavenmädchen an ihrem Ohr, als im selben Moment Zayds offene Hand mit ihrer Wange kollidierte.
    Kavins Kopf flog durch die Wucht der Ohrfeige zur Seite, dann brandete glühender Schmerz über ihr Gesicht. Sie ächzte, schüttelte den Kopf und versuchte, einen klaren Gedanken zu fassen. »Zayd –«
    Er schlug sie wieder, dieses Mal auf den Bauch. Mit etwas Dünnem, aus Leder. Eine sengende Feuersbrunst toste über ihre Haut und erfasste ihren Magen. Fast wäre sie zu Boden gesackt, aber Hanas starke Arme hielten sie davon ab.
    »Du hast versagt, jarriah . Versagen wird nicht toleriert. Du musst bestraft werden.«
    Er schlug wieder mit dem Lederriemen auf sie ein, zielte auf ihre Brüste, ihren Bauch, ihre Schenkel. Kavin wimmerte vor Qual, während sich ihre Haut mit roten Striemen überzog. Ihr Bauch tat so entsetzlich weh, dass sie sich diffus fragte, ob er ein inneres Organ verletzt hatte, gleichzeitig wissend, dass es ihn nicht interessieren würde, selbst wenn dem so wäre.
    »Lass sie los«, bellte er.
    Kavin stürzte vor seinen Füßen zu Boden und versuchte sich zu rühren, musste jedoch erst zu Atem kommen. Ein weißes Handtuch landete neben ihren Händen. Mit zitternden Gliedern griff sie danach.
    Zayd trat mit dem Stiefel darauf, bevor Kavin die Finger um die Baumwolle schließen konnte, dann kniete er sich vor ihr Gesicht. Mit einem so bösartigen Funkeln, dass ihr ein Schauder über den Rücken lief, richtete er seine Augen – Augen, die Kavin einst für anziehend gehalten hatte – auf ihre. »Wenn sogar ein sahad in den Gruben von Jahannam dich nicht ficken will, taugst du nicht für meinen Harem. Tu, was immer nötig ist, um das Ungeheuer dazu

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