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Lust de LYX - Gesandter der Sinne (German Edition)

Lust de LYX - Gesandter der Sinne (German Edition)

Titel: Lust de LYX - Gesandter der Sinne (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Naughton
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ist dann passiert?«
    Kavin starrte noch immer auf seine Brust. »Meine Eltern haben sich im Flüsterton mit ihm unterhalten. Er blickte immer wieder zu meiner Schwester, und ich befürchtete, dass er es auf sie abgesehen hatte. Sie war noch ein Kind. Und dann verkündete mein Vater, dass ich mit Zayd gehen würde.«
    Eine List. Der Hochgeborene hatte vorgetäuscht, sich für das jüngere Mädchen zu interessieren, um ihre Eltern dazu zu manipulieren, ihm stattdessen Kavin anzubieten. Die Vorstellung sengte eine neue Schneise brennender Wut durch Nasirs Magen. Dass Eltern so leicht ihr eigenes Kind aufgeben konnten … Dass die Hochgeborenen in diesem Land das Recht hatten, sich alles zu nehmen, was sie begehrten … selbst wenn es ein lebendiges Wesen war …
    »Meine Mutter sagte mir, dass ich aus freien Stücken mit ihm gehen müsse, weil sie andernfalls auch meine kleine Schwester mitnehmen würden. Sie versicherte, dass mir nichts Böses widerfahren würde. Also fügte ich mich in mein Schicksal. Ich freute mich sogar darauf, wie auf ein aufregendes Abenteuer. Zayd war freundlich zu mir … anfangs. Und die Stadt war vollkommen anders als alles, was ich bis dahin kannte. Doch dann … brachte er mich hierher.« Kavin seufzte wieder, dabei hob sie den Arm aus dem Wasser und schaute sich in dem kargen Raum um. »Das Schlimmste ist, dass ich noch nicht einmal weiß, ob sie mich vermissen.«
    Traurigkeit strahlte in Wellen von ihr ab, als sie die Hand wieder ins Wasser tauchte. Es war dieselbe Traurigkeit, die auch Nasir empfand. Man hatte sie versklavt, genau wie ihn. Nur dass es in ihrem Fall durch ihre Familie geschehen war, die sie eigentlich lieben und beschützen sollte. Das machte ihr Schicksal noch tausendmal schlimmer als seins.
    »Zoraida hatte meinen älteren Bruder, Tariq, entführt«, sagte Nasir, bevor er sich stoppen konnte. Bevor es ihm auch nur in den Sinn kam, sich zu stoppen. »Er war der Erbe des Marid-Throns, darum versuchten wir verzweifelt, ihn zu finden.«
    »Thron? Aber dann bist du ja ein –«
    »War. Hier bin ich nichts weiter als ein Sklave. Nicht anders als du.«
    Ihr Blick suchte seinen; er war so warm und emotionsgeladen, dass die harte Schutzmauer, die Nasir um sich errichtet hatte, zu bröckeln begann. »Wissen die Hochgeborenen das? Dass du von königlichem Geblüt bist?«
    »Ich glaube nicht. Falls doch, haben sie es nie zu erkennen gegeben. Zoraida hat mich aus Rache hierher verbannt, aber ich weiß nicht, wie viel sie ihnen erzählt hat.«
    »Warum?«, fragte sie leise.
    »Tariq wurde seit mehr als fünf Jahren vermisst. Wir wussten nicht, ob er tot oder am Leben war. Als wir hörten, dass die Armee der Zauberin die Ödländer verheerte, begab ich mich dorthin, in der Hoffnung, etwas über seinen Verbleib zu erfahren. Und das tat ich. Mehr, als mir lieb war.«
    Um seine Wut in Schach zu halten, fuhr er fort, Kavins Arme zu waschen, dabei bemerkte er, dass das nasse Handtuch im Lauf ihrer Unterhaltung verrutscht war und kaum noch ihre Brüste bedeckte. Sein Herzschlag beschleunigte sich, und die Erregung, die er zuvor verspürt hatte, kehrte mit unverminderter Stärke zurück. »Sie hat auch Tariq an einen Feueropal, identisch mit diesem, gekettet, bevor sie ihn in die Menschenwelt aussandte, damit er dort die Seelen sterblicher Frauen korrumpiert. Unabhängig von all den Verbrechen, die ihre Armee begeht, braucht Zoraida diese Seelen, um ihre Unsterblichkeit zu nähren. Sie hat Tariq als Strafe zu einem Sexsklaven gemacht.«
    »Genau wie ich«, stellte Kavin bekümmert fest.
    Nasir wollte nicht daran denken, wollte sich nicht vorstellen, dass Kavin dasselbe Schicksal erwartete wie seinen Bruder. Er verscheuchte die grauenvollen Visionen, während er mit dem Waschlappen über ihren Arm rieb, ihn von Blut und Dreck säuberte, bis ihre Haut wieder diesen unglaublich verführerischen zartrosa Schimmer aufwies. »Sie wussten, dass mein zweiter Bruder und ich nach Tariq suchen würden. Er weigerte sich, weiter Zoraidas Befehl zu gehorchen, darum legte sie einen Köder aus.«
    »Für dich?«
    »Und für unseren jüngeren Bruder, Ashur. In unserem Stamm ist das Band zwischen Brüdern sehr stark. Sie drohte Tariq, uns umzubringen, sollte er sich ihr weiterhin widersetzen. Und mit allen drei Thronfolgern des Königreichs Gannah unter ihrer Knute wusste sie, dass es nicht lange dauern würde, bis ihre Armee stark genug wäre, um unseren Stamm ein für alle Mal zu unterwerfen.«
    »Das tut

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