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Lust de LYX - Gesandter der Sinne (German Edition)

Lust de LYX - Gesandter der Sinne (German Edition)

Titel: Lust de LYX - Gesandter der Sinne (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Naughton
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jeden besiegen, wenn du seine Schwäche kennst, sogar jemanden, der doppelt so groß ist wie du.«
    »Ich glaube, das würde ich gern lernen. Ja«, fügte sie mit mehr Nachdruck hinzu. »Das möchte ich.«
    Ein Schatten huschte über ihre Augen, und Nasir fragte sich unwillkürlich, ob sie an die Hochgeborenen dachte, die sie versklavt hatten. Oder an den Dschinn, der Hand an sie legen und für sein perverses Vergnügen missbrauchen würde, sobald sie aus dem Kerker entlassen würde.
    Nasir bezwang die Wut, die diese Vorstellung in ihm weckte, während er ihre Hand wusch und behutsam ihre Nägel einseifte, um jede Spur, die der Wärter hinterlassen hatte, zu beseitigen, bevor er zu ihren Armen überging. In der Stille, die sie umgab, war er sich jeder ihrer Atemzüge, jedes Blicks bewusst, und natürlich des Dufts ihrer Haut – Lavendel und Honig –, so berauschend, dass es ihn erstaunte, wie er ihm zuvor hatte entgehen können.
    »Woher hast du sie?«
    »Was meinst du?«
    »Die Halskette.« Kavin beugte sich vor und strich über den Feueropal an seiner Kehle. Als hätte sie seine Haut berührt, breitete sich Wärme unter dem Stein aus, sie erfasste Nasirs Brust und strahlte bis in seinen Bauch und die Lenden aus.
    Er schnappte überrascht nach Luft und schaute nach unten. Doch Kavins Blick galt nicht ihm, sondern dem Opal; wie gebannt fuhr sie noch immer mit den Fingern darüber. Doch schon dieser Kontakt genügte, damit sich sein ganzer Körper vor Verlangen, ihre Hände auf seiner Haut zu spüren, verzehrte. Er wollte, dass sie ihre Aufmerksamkeit von dem Edelstein losriss und auf ihn lenkte.
    »Er ist wunderschön«, murmelte sie.
    »Ich bin an ihn gebunden.« War das wirklich seine Stimme? Sie klang nicht nach ihm, war tiefer und heiser vor Erregung. Nasir räusperte sich und versuchte, die Lust zu bezähmen, die ihn innerlich verbrannte. Es gelang ihm nicht.
    »Wie das?«
    Heiliger Allah . Erst aus dieser Nähe realisierte er, wie umwerfend ihre Augen wirklich waren. Sie erinnerten ihn an winzige, kreiselnde, von Licht und Leben erfüllte Galaxien. Ein Licht, das er so lange hatte entbehren müssen.
    »Ich wurde von einer Zauberin gefangen genommen und an den Opal gebunden.«
    »Eine Zauberin?«
    Nasir nickte, sich nicht ganz sicher, warum er ihr die Wahrheit anvertraute, und gleichzeitig von dem unerklärlichen Bedürfnis getrieben, ihr alles zu erzählen. »Sie kommandiert eine Armee von Ghulen.«
    »Zoraida?«, fragte sie verblüfft.
    »Du hast von ihr gehört?«
    Mit staunenden Augen schaute sie wieder auf den Opal, jedoch ohne ihn zu berühren. Nasirs Puls pochte wie verrückt, während er wartete. Sich nach ihr verzehrte …
    »Mir sind Geschichten zu Ohren gekommen. Über die Macht, die sie über die Ghule in den Ödländern ausübt.«
    »Woher kommst du?«
    »Vom Nordrand. Meine Eltern waren … sind«, korrigierte sie sich, »einfache Bauern. Sie leben in einem kleinen Dorf. Als Kinder hat man uns ermahnt, uns vor Zoraida und ihrer Armee in Acht zu nehmen.«
    »Aber du hast sie nie gesehen?«
    »Nein. Die einzigen Fremden, mit denen wir je in Berührung kamen, waren …«
    Kavins Stimme verklang, und ein niedergeschlagener Ausdruck überschattete ihre Augen, als sie sie auf die Wasserlinie an seiner nackten Brust fixierte.
    Hochgeborene . Sie musste das Wort nicht aussprechen, damit er verstand. »Wie bist du in Jahannam gelandet?«
    Sie seufzte so schwer, dass sich der Laut auf Nasirs eigenes Herz übertrug. »Zayd – der Hochgeborene, der mich an jenem ersten Tag zu dir brachte – kam durch unser Dorf. Ich verkaufte gerade mit meiner jüngeren Schwester Gemüse auf dem Markt. Sobald ich erkannte, dass er ein Hochgeborener war, wusste ich, dass wir auf der Stelle verschwinden mussten. Wir rannten nach Hause. Nur dass er uns dort bereits erwartete.«
    Das überraschte Nasir nicht. Ihm war nicht entgangen, wie Zayd Kavin in seiner Zelle angesehen hatte. Mit dem hungrigen Blick eines wilden Tiers. Der Bastard hatte in Kavin das gesehen, was sie war – ein bildschönes, junges, unschuldiges Mädchen –, und zugeschlagen.
    »Meine magischen Kräfte waren damals nicht sehr ausgeprägt«, fuhr sie fort. »Ich hatte gerade erst die Teleportation erlernt, beherrschte sie jedoch nicht gut, und meine kleine Schwester musste ihre Gabe erst noch entwickeln. Wäre ich klug gewesen, hätte ich sie woanders hingebracht, aber ich hatte Angst. Außerdem glaubte ich, dass wir zu Hause sicher sein würden.«
    »Was

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