Lust de LYX - Knisterndes Begehren (German Edition)
Jahre, Lucy. Eine kleine Ewigkeit, ohne einen anderen Mann an dich heranzulassen.«
Sie riss sich aus seinem Griff los, wirbelte herum und sah ihn an. »Was hätte ich denn tun sollen, Bram? Mir einen Kerl im Lebensmittelladen aufreißen? Oder in der Schule? Wenn man Mutter von zwei Kindern ist, dazu Vorsitzende des Lehrer-Eltern-Ausschusses und ohnehin schon Gegenstand des allgemeinen Klatsches, wird es nicht eben leichter, sich nach jemandem umzusehen, mit dem man Sex haben könnte, oder?«
Zum ungefähr hundertsten Mal wünschte Bram, er hätte David noch vor dessen Tod mal so richtig verprügelt. »Niemand hat dir je die Schuld gegeben, Lucy.«
»Blödsinn!«
»David war für das, was er tat, selbst verantwortlich.« Trauer stieg in ihm auf, aber er schüttelte das Gefühl ab. »Niemand war verantwortlich für seinen Tod außer er selbst.«
»Ich nehme an, du hast nie das Getuschel der Nachbarn gehört. Sie halten mich für kaltherzig; ihrer Meinung nach hätte ich ihn nach einem seiner Heulanfälle wieder zurücknehmen müssen.«
Bram schüttelte den Kopf. »Er war ein Partymensch. Und es fehlte schon vorher nicht viel, dass es passierte.« David war seiner Ehe langsam überdrüssig geworden und hatte angefangen, zu flirten und das Terrain zu sondieren. Er war schon lange zuvor auf der Pirsch gewesen, bis er endlich Glück hatte. Oder Unglück , wie Bram es sah, wenn er daran dachte, was David alles verloren hatte.
»Ich weiß«, flüsterte Lucy. »Egal, wo wir waren, überall hat er Frauen hinterhergeglotzt.« Sie warf Bram einen Blick aus zusammengekniffenen Augen zu. »Und er hat dich beneidet.«
Bram schüttelte sie leicht. Er konnte und würde nicht zulassen, dass sie Vergleiche zog oder ihm in irgendeiner Weise Vorwürfe machte. Sie hatte keine Ahnung, was ein Mann alles durchmachte, wenn die Frau, die er wollte, mit einem anderen verheiratet war.
»Ein Kerl, der seine Frau betrügt, bleibt ein Betrüger«, erklärte Bram ihr, um zumindest ihre albernen Schuldgefühle zu lindern. »Wenn es ein Mal passiert ist, dann gibt es keine Garantie, dass es nicht wieder passiert. Du kannst dir nicht die Schuld dafür geben, dass dir diese Möglichkeit nicht gefallen hat.«
Und, dachte Bram unerbittlich, ein Mann, der Lucy betrog, verdiente keine zweite Chance. Er hatte David als einen Freund geliebt, aber er hatte die ganze Zeit über gewusst, dass David sie nicht glücklich machen würde. Viel zu oft hatte David ihm erzählt, wie sehr ihn die Beschränkungen nervten, die ihm die Ehe auferlegte.
Und immer wieder hatte Bram ihm erklärt, dass er sich verdammt glücklich schätzen konnte.
In müdem Tonfall, als hätte sie die Geschichte schon viel zu oft durchgekaut, meinte Lucy: »Ich habe ihn rausgeworfen, daraufhin hat er sich zwei Jahre lang auf Sauftour begeben, und dann ist er deswegen bei einem verdammten Autounfall umgekommen. Natürlich gebe ich mir die Schuld.«
Am liebsten hätte Bram sie noch einmal geschüttelt. »Lucy«, meinte er ungehalten. »Du bist zu klug für so was, Honey. Und zu realistisch, um zu glauben, du hättest irgendeine Kontrolle über David gehabt. Er hat seinen Weg gewählt und es bereut. Niemand hat ihn gezwungen, dich zu betrügen; niemand hat ihn gezwungen, dich oder die Kinder zu ignorieren. Und niemand hat ihn gezwungen, zu viel zu trinken oder zu schnell zu fahren.«
Er drückte ihre Schultern und sagte ruhig: »Ich weiß, dass die letzten paar Jahre schlimm für dich waren.«
Ihre blauen Augen hoben sich und sahen ihn an. »Du hast es einfacher für mich gemacht. Du hast mir so sehr geholfen, mit den Kindern, mit allem.«
Bram zuckte mit den Schultern. »Die Kinder bedeuten mir viel, das weißt du. Ich bin gern mit ihnen zusammen.«
»Und sie mit dir.«
Irgendwie tat auch das weh, denn er wünschte, sie wären seine Kinder und nicht Davids. Bram liebte sie wie seine eigenen. Er schüttelte den Kopf. »Es ist Zeit für dich, dein Leben weiterzuleben, Lucy.«
Sie fuhr sich mit der Hand durchs Haar, und ihre Stirnfransen fielen zurück ins Gesicht, was ganz schön sexy aussah. Sie deutete auf das Sommerhaus, das sie frisch geputzt und gelüftet hatte und meinte: »Genau das hatte ich vor.«
Bram wurde klar, dass der Ständer in seiner Hose ganz und gar nicht zur momentanen Situation passte, aber in der Nähe von Lucy Vaughn hatte er schon längst die Kontrolle darüber verloren. Und jetzt, da er wusste, dass es nur noch eine Frage der Zeit war, bis er sich in
Weitere Kostenlose Bücher