Lust de LYX - Wogen des Begehrens (German Edition)
Situationen. Des Öfteren.“
„Lady, du bist durchgeknallt.“
„Sagt einer, dessen Job es ist, mit Verbrechern rumzuhängen.“
„Die sind wenigstens berechenbar. Aber du bist wie dieser verdammte Ozean!“
Sie wusste, dass er das nicht als Kompliment gemeint hatte, trotzdem lächelte sie, soweit ihre zitternden Lippen es zuließen. „Yep. Ich bin schön, tiefgründig und voller Leben.“
Ein paar Herzschläge lang sah er sie an, als wüsste er nicht recht, ob er sie erwürgen oder umarmen sollte. Dann schüttelte er den Kopf und zog sie in seine warmen Arme. „Das alles auch, vermute ich.“
Sie schmiegte sich enger an ihn und suchte seine Wärme. Es war ein gutes Gefühl, sich bei jemandem anzulehnen. Besser als alles andere, seit ihr Vater vor zwei Jahren gestorben war.
„Schaffen wir dich rein, bevor du erfrierst.“
Unterkühlung war allerdings ihre geringste Sorge. Die Gefahr, von gewalttätigen, mordbereiten Schwerverbrechern aufgespürt zu werden, stand viel weiter oben auf ihrer Liste. Und wenn besagte Verbrecher sie finden sollten, dann würde sie sich von ihnen auf keinen Fall ihre vielleicht letzten Stunden auf Erden verderben lassen.
Brent hatte seine Fähigkeiten als Liebhaber bereits unter Beweis gestellt, und sie konnte sich keine bessere Methode vorstellen, die Zeit totzuschlagen; besonders jetzt, da das Adrenalin heiß durch ihre Adern pulsierte.
„Marina? Hörst du mich? Ich denke, wir müssen dich wieder aufwärmen.“
„Dazu habe ich eine Idee“, meinte sie und vergrub ihr Gesicht an seinem Hals.
Dort tauchte sie ihre Zunge ein zwischen Hemdkragen und seiner Haut und fuhr die pulsierende Ader neben seiner angespannten Sehne nach. Mm, salzig, männlich und auf jede Art köstlich. Sein kräftiger, moschusartiger Duft vermischte sich mit dem von Regen und Ozean und wirkte wie ein starkes Aphrodisiakum.
„Marina …“
Er löste sich von ihr und sah sie so eindringlich an, dass sie das Verlangen, das ihn erfasst hatte, förmlich fühlen konnte. Er legte eine Hand an ihre Wange und wischte mit dem Daumen den Regen fort. Sein sanftes Streicheln wärmte sie mehr, als jeder Heizkörper es könnte.
Plötzlich kippte der Bug des Bootes hoch und ließ sie beide vorwärtsrutschen. Brent streckte blitzschnell den Arm aus, stemmte die Hand gegen den Köderbehälter und milderte so die Wucht ab, mit der ihr Rücken dagegenprallte. Sein Brustkorb krachte gegen ihren, und seine Hüfte drückte sich gegen ihr Becken.
„Bist du okay?“
„Mir geht es gut.“ Die Beklommenheit in seiner Stimme, als er antwortete, zerrte an ihr.
Bei dem, was er als Kind durchgemacht hatte, wollte ihr das Herz brechen, und sie wünschte, sie wüsste, wie sie ihm den Schmerz und die Angst nehmen könnte. Er war so stark und selbstsicher … die Hilflosigkeit, die er im Augenblick empfand, musste ein schwerer Schlag für sein Ego sein - eine Rückkehr in Zeiten des Schreckens.
Brent war kein Feigling. Als er von den Männern gesprochen hatte, die seinen Tod wollten, hatte er keine Angst gehabt. Stattdessen war da eine intensive, beinahe erregte Ausstrahlung von ihm ausgegangen. Doch als das Boot sich hin und her geworfen hatte, als er von seiner Vergangenheit erzählt hatte, hatte er Angst gehabt. Wie merkwürdig, dass ihr Problem das genaue Gegenteil von seinem war. Dieses Wetter, das Boot, das im Wasser trieb … nichts davon beunruhigte sie, doch der Gedanke, gejagt zu werden wie eine Robbe von einem Hai, erfüllte sie mit lähmendem Entsetzen.
Und gerade in diesem Moment waren sie beide voller Angst, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen, und sie beide brauchten eine Ablenkung.
„Lass uns reingehen!“, meinte er, während ihm das Wasser vom Kinn tropfte.
„Hm-hm.“ Sie legte die Hände auf seine Brust, beugte sich vor und fing die Tropfen mit der Zunge auf. Sie ließ ihre Lippen an seinem Kinn verweilen, und es kam ihr so vor, als liefe ihm ein Schauer über den Körper, doch das konnte auch die Bewegung des Bootes sein.
„Das ist verrückt“, murmelte er, während er gleichzeitig seinen Mund fest auf ihren drückte und sie eng an sich zog.
Sie schauderte wieder, aber diesmal nicht vor Kälte. Wonne breitete sich in ihrem Körper aus, als Brents Zunge mit ihrer spielte und seine Hand sich an ihre Hüfte legte. Marina wand und drehte sich, bis sie auf dem Deck unter ihm lag und sein Gewicht auf sich spürte.
Regentropfen prasselten leicht auf ihren Arm und ihr Gesicht und waren wie
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