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Lust kennt kein Tabu

Lust kennt kein Tabu

Titel: Lust kennt kein Tabu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kayla Perrin
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Ungeheuer.
    „Tut mir leid“, entschuldigte er sich mit sanfterer Stimme und kehrte zu seinem Koffer zurück. „Dieser Stress …“
    „In all den Jahren, die meine Eltern zusammen waren“, begann Zienna langsam, „konnte ich kein einziges Mal beobachten, dass mein Vater die Hand gegen meine Mutter erhoben hätte.“
    „Ich sagte doch, es tut mir leid. Das wird nicht mehr passieren.“
    „Was meine Eltern verbunden hat, wollte ich auch …“, fuhr sie zögernd fort. „Und ich dachte, mit dir hätte ich es gefunden.“
    „Das hast du ja auch.“
    „Weil du fast gestorben wärst, habe ich deine negativen Seiten verdrängt. Zum Beispiel warst du nicht für mich da, als mich der Patient im Reha-Center schikaniert hat.“
    „Worauf willst du hinaus?“
    „Für mich ist das ein schrecklicher Tag gewesen. Ich brauchte eine Schulter zum Ausweinen. Aber du warst nicht verfügbar. Auch nicht am Todestag meiner Eltern.“
    „Darüber haben wir bereits diskutiert. Ich verstehe, dass du dich vernachlässigt fühlen musstest, und ich habe dir versprochen, ich würde mich ändern.“
    „Ohne mich zu fragen, hast du einen Immobilienmakler angerufen und ihm mein Apartment zum Verkauf angeboten! Nie hat mein Dad meine Mom kontrolliert. Niemals! Was schlimmer ist, weiß ich nicht – das oder deine Videoaufnahmen von meinem Sex mit Wendell.“
    „Spielst du wieder mal die Karte der Märtyrerin aus?“
    „Das alles wollte ich vergessen, weil ich glaubte, ich wäre für den Mordanschlag auf dich verantwortlich.“ In ihrer Fantasie hörte sie Alexis’ Stimme. Warum bleibst du bei ihm? Weil du es willst? Oder weil dich dein Gewissen plagt? „Aber soeben hast du mir eine Seite deines Wesens gezeigt …“
    „Moment mal, ich erhole mich gerade von einem fast tödlichen Messerstich.“
    „… die ich nicht vergessen – und nicht verzeihen kann. Du bist nicht der richtige Mann für mich.“
    „Was sagst du da?“ Mit langen Schritten ging er wieder zu ihr.
    Entschlossen straffte Zienna die Schultern. Diesmal würde sie nicht klein beigeben.
    Jetzt war es endgültig vorbei. Bevor er nach ihr griff, fegte er die Wassergläser auf dem Tisch zu Boden.
    „Du bist nicht der Richtige für mich, Nicholas.“
    Da schlug er sie ins Gesicht, mit aller Kraft, sodass ihr Kopf zur Seite schwang. Schreiend verlor sie das Gleichgewicht und stürzte.
    In der nächsten Sekunde lag er auf ihr, hämmerte ihren Hinterkopf gegen den harten Holzboden, traktierte sie mit beiden Fäusten, bis zweiPfleger kamen, die ihn von ihrem Körper wegzerrten.
    „Du betrügst mich, du tust mir das an?“, brüllte Nicholas. „Und dann willst du mich verlassen?“ Völlig außer Kontrolle, tobte er wie ein wütender Tiger.
    „Mr Aubrey, Sie müssen sich beruhigen!“, rief einer der Pfleger.
    „Lassen Sie mich los!“
    Drei Sicherheitsbeamte stürmten ins Zimmer. Zu fünft gelang es den Männern endlich, Nicholas niederzuringen. Unentwegt schrie er, wie sehr er Zienna hassen würde, dass er ihr den Tod wünschte, weil sie ihn so schmerzlich verletzt hatte.
    Von kaltem Grauen erfasst, beobachtete sie ihn – unfähig, diesen Fremden wiederzuerkennen, in den er sich verwandelt hatte.
    Und dann dachte sie an Wendells Ermahnung.
    Wenn er imstande war, sich selbst so schwer zu verletzen, nur um mich loszuwerden – meinst du nicht, er könnte auch dir etwas antun?
    Jetzt hatte sie eine Antwort erhalten.
    Die Antwort auf alles.

29. KAPITEL
    Ein paar Tage später wurde Nicholas verhaftet. Die Polizei erhob Anklage gegen ihn. Nicht nur, weil er Zienna im Krankenhaus attackiert, sondern auch, weil er sich selbst mit einem Messer verletzt und Wendell mittels einer falschen Aussage als Täter angegeben hatte. Seine Schilderung des Tathergangs enthielt zu viele Ungereimtheiten. Hauptsächlich belastete ihn der Winkel, in dem das Messer eingedrungen war. Wie die Ermittler schon bald festgestellt hatten, konnte die Verletzung nur von ihm selbst verursacht worden sein.
    Zienna hatte die Nacht in der Klinik verbracht, um ihre eigenen Blessuren behandeln zu lassen. Da Nicholas ihren Kopf gegen den Boden gerammt hatte, litt sie an einer leichten Gehirnerschütterung. Außerdem hatte sie ein blaues Auge, eine Platzwunde auf der Oberlippe und einen Riss auf einer Wange, der mit vier Stichen genäht werden musste.
    Drei Tage nach ihrer Entlassung aus dem Krankenhaus sah sie immer noch furchtbar aus.
    „Wie fühlst du dich?“, fragte Alexis. Sie hatte ihre Freundin nach

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