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Lustig, lustig, tralalalala

Lustig, lustig, tralalalala

Titel: Lustig, lustig, tralalalala Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia Morgowski
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Jugendarbeitslosigkeit. Dass die schlagfertige Moderatorin auch eine spitze Feder beherrscht, beweisen ihre Kolumnen im «Berliner Kurier» und der Zeitschrift «IN». Ihr erstes Buch hieß «Süße Märchen – oder wie ich mich glücklich nasche». Bei Wunderlich erschienen bisher die Romane «Vollblondige Businen» und «Dicke Möpse».

Horst Evers
Die Weihnachtswurst von Nordenham
    Die schönsten Weihnachtsmärkte der Welt
Prolog
     
    I m Laufe der letzten zehn Jahre habe ich grob geschätzt circa dreiundachtzig verschiedene Weihnachtsmärkte im gesamten deutschsprachigen Raum besucht. Es gibt wohl, wenn überhaupt, nur wenige Menschen, die so viele unterschiedliche Weihnachtsmärkte besichtigen konnten und noch in der Lage und vor allen Dingen willens sind, über das Erlebte Zeugnis abzulegen.
    Tatsächlich konnte ich mittlerweile feststellen, dass mehr oder weniger alle Weihnachtsmärkte eine relativ ähnliche innere Ordnung beziehungsweise Struktur haben. Die Kenntnis dieses grundsätzlichen strukturellen Aufbaus ermöglicht es mir, mich selbst auf den größten und unübersichtlichsten Weihnachtsmärkten sehr schnell und sicher zurechtzufinden. Das ist ein großer Vorteil und eine schöne Fähigkeit. Selbst auf dem weltweit wohl größten und berühmtesten Weihnachtsmarkt, dem Christkindlesmarkt in Nürnberg, erkenne ich praktisch auf den ersten Blick, wo die Toiletten sind. Eine wichtige Information. Wie bedeutsam sie ist, wird einem spätestens klar,wenn man sich nach Einbruch der Dunkelheit dabei ertappt, wie man sich immer wieder mal wünscht, alle Besucher des Christkindlesmarktes hätten auf einen Blick, oder zumindest doch ausreichend schnell erkannt, wo die Toiletten gewesen wären.
    Schon dieses kleine Beispiel lässt erahnen, dass auch bei Weihnachtsmärkten, wie wohl bei allem im Leben, gilt: Wo viel Licht ist, da ist auch Schatten. Und leider irrt Bertolt Brecht eben doch, wenn er behauptet, die im Dunkeln sähe man nicht. Auf Weihnachtsmärkten oder am Rande der Weihnachtsmärkte sieht man sie sehr wohl, und nicht immer ist es ein Anblick, der das Leben oder auch nur den Abend wirklich bereichert.
    Doch möchte ich lieber von der leuchtenden Pracht der Weihnachtsmärkte berichten. Dem Besonderen, denn jeder Weihnachtsmarkt hat auch seine ganz eigene, exklusive Note, häufig sogar eine Spezialität, für die er in der ganzen Welt berühmt ist: In Nürnberg gibt es die Lebkuchen, in Dresden den Stollen, in Chemnitz die Schnitzereien, in Aachen die Printen und in Spandau auf die Fresse. Aber auch die kleineren Weihnachtsmärkte haben durchaus ihre Spezialitäten   …
     
    Die schönsten Weihnachtsmärkte der Welt
Folge 53: Die Weihnachtswurst von Nordenham
     
    Auf dem Weihnachtsmarkt von Nordenham gibt es genau drei Buden. Rosis Glühweinstation, Ewalds Original Berliner Waffeln und Wurst-Didi. An der Bude von Wurst-Didi hängt eine Werbetafel: «Was wäre Weihnachten ohne die Weihnachtswurst von Wurst-Didi?»
    Das ist eine gute Frage. Da habe ich so noch gar nicht drüber nachgedacht.
    Die Weihnachtswurst von Wurst-Didi ist im Prinzip eine ganz normale Currywurst, nur dass über den Ketchup dann nochmal zwei bis drei gehäufte Esslöffel Lebkuchengewürz, Zimt und wohl auch Goldstaub gestreut werden. Nun, zurück zur Ursprungsfrage: Was also wäre Weihnachten ohne die Weihnachtswurst von Wurst-Didi?
    Ein kleines bisschen schöner, denke ich.
    Eigentlich wollte ich gar keine Wurst, ich hatte Pommes bestellt, aber Wurst-Didi konnte mich nicht verstehen, weil es neben den drei Buden noch eine vierte Attraktion auf dem Nordenhamer Weihnachtsmarkt gibt.
    Die Kunsteisbahn, oder genauer gesagt das Eislaufzelt, welches von einem kleinen verbitterten, luftgetrockneten Mann betrieben wird, der offensichtlich Weihnachten hasst oder Nordenham hasst oder beides, oder wahrscheinlich hasst er eigentlich sogar die ganze Welt. Zumindest dröhnt aus seinen bis über den Anschlag aufgedrehten Boxen ununterbrochen Musik von der Gruppe Scooter, eben in einer Lautstärke, die jegliche Kommunikation bis weit über den Marktplatz hinaus unmöglich macht und die letztlich eben auch dazu führt, dass ich jetzt Wurst-Didis Weihnachtswurst essen muss. Also offen gestanden weiß ich gar nicht, ob die Musikstücke wirklich alle von Scooter sind. Erkannt habe ich nur das Stück, wo H.   P.   Baxter immer «Hyper, Hyper» brüllt. Wobei alle anderen Stücke aber quasi genauso klingen, nur eben ohne «Hyper, Hyper», also

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