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Lustig, lustig, tralalalala

Lustig, lustig, tralalalala

Titel: Lustig, lustig, tralalalala Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia Morgowski
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und ich versuchte mit zusammengekniffenen Augen zwischen Weihnachtsdeko und Klinkereinerlei das richtige Haus zu finden. Ich merkte, dass ich für meine Verhältnisse ziemlich angespannt war. Ich wusste nicht so recht, was mich an diesem Weihnachtsfest erwarten würde. Es war nicht nur das erste Mal, dass wir Weihnachten bei ihrer Familie verbrachten, es war überhaupt das erste Mal, dass wir ihre Eltern zu Hause besuchten. Bislang hatte man sich immer auf neutralem Boden, in einem Café oder bei einem Roger-Cicero-Konzert getroffen; jetzt würden wir mehrere Tage gemeinsam in einem Revier verbringen, in dem sie sich besser auskannten als ich. Der Vorteil lag ganz klar bei ihnen.
    Es würde schön werden, hatte Kerstin gesagt, ich würde Spaß haben. Sie hatte auch mal gesagt, dass mir das ABB A-Musical gefallen würde. Gesagt hatte sie zudem, dass ich ihr das nicht ewig vorhalten könne. Und es wäre toll, mal ein wenig Zeit mit ihren Eltern zu verbringen. Und was hieße denn
ihre Eltern
. Das seien ja genauso meine zukünftigen Schwiegereltern. Ich musste lächeln, als ich daran dachte. Wenn sie wüsste, wie recht sie damit hatte. In meinem Koffer gab es eine kleine Teedose, und in dieser Dose versteckt schlummerte ein Ring. Ein Verlobungsring. Ja, nach zwei Jahren hatte ich vor, mich ins Unglück zu stürzen.
    Kerstin sollte den schönsten Ring bekommen, den meine finanziellen Verhältnisse zu bieten hatten. Ich hatte auch schon den einen oder anderen Kandidaten im Sinn und wollte mich eines Nachmittages aufmachen, um meine Wahl zu treffen. Papperlapapp, hatte Toni gerufen, das solle ich mal schön ihm überlassen. Und schön doof, wie ich war, hatte ich dasgetan. Natürlich ging Toni nicht zu einem Juwelier. Er hatte einen Bekannten, der jemanden kannte, der günstig an solche Ringe rankam, und wo man schon mal da war, bekam man im Gesamtpaket mit dem Ring direkt einen todsicheren Tipp für das anstehende Pferderennen dazu. Pfiffig, wie Toni war, sparte er tatsächlich einen ganzen Batzen Geld beim Erwerb des Ringes, einen Batzen, den er gleich auf Hot Shot setzte, den eben erwähnten todsicheren Tipp. Leider erwies sich als das einzig Todsichere an diesem Klepper der Tod selbst. Mitten im Rennen, letzte Runde, in Führung liegend. Die Steroide hatten den armen Kerl dahingerafft. Immerhin, das ergab eine kurze Recherche, war ich plus minus null aus der Geschichte herausgekommen. Unterm Strich hatte ich genauso viel Geld ausgegeben wie bei einem regulären Kauf im Juweliergeschäft, was auch Toni beruhigte, der ja nur das Beste für mich gewollt hatte. Und jetzt lag der Ring in meinem Koffer. Morgen, Heiligabend, sollte es so weit sein. Unterm Tannenbaum, als Geschenk, würde ich um Kerstins Hand anhalten. Es war an der Zeit.
    Kerstin und ich hatten uns an dem Abend kennengelernt, an dem ich mit meiner damaligen Freundin Schluss gemacht hatte, was einer Verkettung unglücklicher Umstände geschuldet war. Nicht das Kennenlernen von Kerstin, das Schlussmachen. Meine jetzige Ex und ich hatten wie immer gemeinsam zu Abend gegessen, danach den Abwasch erledigt und uns wie jeden Montag zu Günther Jauch auf die Couch gekuschelt. Ein Kandidat, bei dem es offensichtlich war, dass ihn Günther abgrundtief hasste, war gerade dabei, auf äußerst dumme Art und Weise bei der 125   00 0-Euro -Frage zu versagen, als sich meine Ex, die den ganzen Abend schon merkwürdig still gewesen war, aufrichtete und mir offenbarte, dass sie schwanger sei.Die Überraschung war ihr gelungen. Und so unvorbereitet mich die Nachricht auch traf, so sehr freute sie mich gleichzeitig. Wir wünschten uns beide Kinder, was hätte uns also Schöneres passieren können? Ich drückte sie an mich, sie vergoss ein oder zwei Freudentränchen, und als ich mit Sekt (ich) und O-Saft (sie) wiederkam, beschloss ich, die Stimmung mit einem lockeren Scherz noch mehr zu heben und erzählte mit ernster Miene, dass ich mich grad fragte, wer denn wohl der Vater sei, da ich mich ja vor anderthalb Jahren hatte sterilisieren lassen. Der Scherz war gelungen, ihr entglitten alle Gesichtszüge. Erst nachdem ich sie aufgeklärt und getröstet hatte, dass das doch nur ein Gag gewesen sei, fiel mir auf, dass sie eine Spur zu entsetzt geguckt hatte. Langer Rede kurzer Sinn: Sie gestand mir eine längere Affäre mit einem Arbeitskollegen, ich packte ein oder zwei meiner sieben Sachen und ging mich in meiner Lieblingskneipe betrinken. Dort traf ich Kerstin, der ich mein Leid

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