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Lustige Streiche mit Hanni und Nanni

Lustige Streiche mit Hanni und Nanni

Titel: Lustige Streiche mit Hanni und Nanni Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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sagte sie strahlend, als sie in die Klasse kam. „Ihr bekommt eine neue Kameradin. Sie wird noch heute eintreffen.“
    „Warum kommt sie denn so spät?“, fragte Hanni überrascht.
    „Sie hatte die Maser“, sagte die Französischlehrerin, die von dieser Krankheit nur in der Einzahl sprach. Immer wieder vergaß sie, dass es eigentlich „Masern“ hieß.
    „Die Maser ist eine langwierige Krankheit. Claudine hatte die Maser sehr arg, deshalb konnte sie nicht früher kommen.“
    „Claudine?“, sagte Nanni vorlaut. „Das ist aber ein hübscher Name. Der gefällt mir!“
    „Und die kleine Claudine wird dir auch gefallen“, sagte Mamsell. „Sie ist Französin wie ich. Sie ist meine Nichte!“
    Das war vielleicht eine Neuigkeit!
    „Hoffentlich fühlt sie sich wohl bei uns“, meinte Hilda.
    „Oh, da bin ich ganz sicher.“ Mamsell lachte fröhlich. „Die kleine Claudine fühlt sich überall wohl. Den ganzen Tag lacht sie und sie hat nur Dummheiten und lustige Streiche im Sinn.“
    Das klang gut. Die Klasse hätte gern noch mehr über diese aufregende Nichte erfahren. Mamsells Gesicht wurde ernst, als sie weitersprach. Sie setzte ihre Brille fester auf die Nase und schaute die Mädchen aus ihren großen, kurzsichtigen Augen an.
    „Ich habe darum gebeten, dass man Claudine hierherschickt“, sagte sie. „Vorher war sie in einer Klosterschule, aber dort war man zu streng mit ihr. Ständig hatten sie etwas an der kleinen Claudine auszusetzen. Die Lehrerinnen behaupteten, sie beachte die Vorschriften nicht und benähme sich unmöglich. Und da dachte ich bei mir: Die gute, fleißige Bobby hat sich früher genauso aufgeführt und jetzt ist sie so brav wie ein Lamm. Was doch Lindenhof alles fertigbringt!“
    Bobby schaute Mamsell mit gemischten Gefühlen an. „Braves Lamm“ ließ sie sich nicht gern nennen - außerdem stimmte das gar nicht. Aber Mamsell sprach in solch feierlichem Ton, dass Bobby nicht zu protestieren wagte. Mit lauter Stimme redete Mamsell weiter: „Die kleine Claudine kommt also heute. Sie hat sich gut erholt von der Maser und ich hoffe, dass ihr sie herzlich willkommen heißt. Das tut ihr doch eurer alten Mamsell zuliebe?“
    „Natürlich heißen wir sie herzlich willkommen“, sagte Ruth Hofer, die in diesem Jahr Klassensprecherin war, und die anderen nickten zustimmend. Nur Angela, Elli und Bettina taten, als hätten sie nichts gehört. Gelangweilt schauten sie zum Fenster hinaus. Weshalb sollten sie sich für Mamsells Nichte interessieren?
    „Ihr seid sehr lieb“, meinte Mamsell. „Sobald Claudine kommt, stelle ich sie euch vor. Sie wird begeistert sein von euch. Sie ist wirklich nett, auch wenn sie ein bisschen nachlässig und faul ist. Aber ihr helft ihr doch, das zu ändern, n‘est-ce pas?“
    Ein paar Minuten vor Ende der Stunde flog die Tür auf und ein fremdes Mädchen erschien auf der Schwelle. Sie war klein, dunkelhaarig und recht hübsch. Ihre großen schwarzen Augen hatten einen spitzbübischen Ausdruck. Mit einem raschen Blick musterte sie die Klasse und ging auf Mamsell zu.
    Mamsell stieß einen Schrei aus und schloss das Mädchen in die Arme. Sie küsste es mehrmals auf beide Wangen, streichelte über das dunkle Haar und überschüttete es mit einem Schwall französischer Worte, die niemand verstand.
    Das Mädchen antwortete höflich in fließendem Französisch und küsste Mamsell auf beide Wangen. Sie schien an Mamsells Überschwänglichkeit gewöhnt zu sein, denn sie ließ alles über sich ergehen, ohne mit der Wimper zu zucken.
    „Seht, das ist Claudine“, sagte Mamsell dann mit solchem Eifer, dass ihr die Brille von der Nase rutschte. „Claudine, begrüße deine neuen Freundinnen!“
    „Hallo, ihr Puppen“, sagte Claudine lässig. Die Mädchen starrten sie überrascht an und begannen zu kichern. Diese Anrede hatten sie ganz sicher nicht erwartet.
    „Falsch, Claudine“, korrigierte Mamsell sie, „das heißt nicht Puppen, das heißt Mädchen!“
    Claudine zwinkerte der Klasse zu und die Mädchen lachten vergnügt. Mamsell begriff nicht, warum. Trotzdem lachte sie mit. Sie freute sich, dass ihre Nichte so großen Anklang bei ihren Mitschülerinnen fand.
    Da läutete es, die Stunde war zu Ende. Mamsell rief Hilda zu sich ans Pult. „Hilda, könntest du dich ein bisschen um Claudine kümmern und ihr die Schule zeigen? Gewiss fühlt sie sich sehr fremd und unsicher, die arme Kleine.“
    Mamsell irrte sich. Claudine fühlte sich ganz und gar nicht unsicher, im

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