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Lustnächte

Lustnächte

Titel: Lustnächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara DuMont
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Welche das sein sollten, wusste er selbst nicht. Also erklärte er rigoros, er werde später darüber nachdenken. Damit sollte sich diese hartnäckige Plage zufriedengeben.
    „Erscheint dir das denn so wenig wichtig?“
    „Nein. Aber ich warte erst einmal Jean-Lucs Nachforschungen in Paris ab. Falls es eine Fälschung ist, ist die Sache ohnehin vom Tisch. Und bis dahin habe ich Wichtigeres zu tun.“
    „Was genau?“
    „Ich denke über das Essen nach, das ich heute Abend koche.“
    „Du … kochst? Wie willst du das denn anstellen?“
    Er grinste verschmitzt.
    „Ganz einfach. Ich drucke mir ein Rezept aus dem Internet aus, kaufe all die Dinge, die unter Zutaten aufgeführt sind, und mische sie genauso zusammen, wie es unter Zubereitung angegeben ist.“
    Das sollte nicht allzu schwierig sein.
    „Ich fürchte, die Sache ist zum Scheitern verurteilt.“
    „Du bist zu pessimistisch. Außerdem wird Béatrice mich tatkräftig unterstützen.“
    „Wer ist Béatrice?“
    „Mein Gast.“
    „Aha. Eine Frau. Warum lädst du sie nicht in ein schickes Restaurant ein? Das gehört doch sonst auch zu deinem Verführungs-Repertoire.“
    „Sie ist ein wenig angeschlagen.“
    Marc zuckte die Achseln.
    „Sind deine Gespielinnen das nicht alle mehr oder weniger, wenn du mit ihnen fertig bist? Ich habe aber noch von keiner gehört, die du danach wieder aufgepäppelt hättest.“
    „Ich weiß wirklich nicht, was du dir alles zusammenreimst. Sie hat sich den Kopf angeschlagen“, erwiderte er entschieden verärgert.
    „Oh! Vielleicht solltest du es beim nächsten Mal einfach ein wenig langsamer angehen.“
    „Sie hatte einen Autounfall“, zischte er. Dieser Kerl war heute wirklich unmöglich.
    „Ach so.“
    „Ja, genau das. Heb dir deine schmutzige Fantasie für Jean-Luc auf. Ich werde heute früher gehen. Und ich denke, ich nehme mir den Rest der Woche frei. Du kommst gewiss allein klar.“
    „Aber sicher.“ Und mit einem schmutzigen Grinsen im Gesicht setzte Marc hinzu: „Guten Appetit.“
    „Du kannst mich mal.“
    Er warf das ausgedruckte Rezept in seinen Aktenkoffer und ging.
    Der verwegene Gedanke zu kochen war ihm am Nachmittag gekommen. Während Monsieur Lacot ihm langatmig seine genauen Vorstellungen unterbreitete, hatte Pierre Aufmerksamkeit geheuchelt und sorgfältig die schwierige Durchführbarkeit seines Plans gegen den Spaß, mit Beatrix gemeinsam in der Küche zu werkeln, abgewogen. Letzteres hatte gesiegt. Er konnte sich viele nette Möglichkeiten vorstellen, wie man sich zwischen Hummer und Gemüse näherkommen könnte. Natürlich hatte er keine blasse Ahnung vom Kochen. Aber das hielt ihn nicht von seinem Vorhaben ab. Im Internet war das ausgewählte Rezept schließlich als leicht nachzukochen angepriesen worden. Was konnte schon schiefgehen? Die Verkäuferin im Feinkostladen hob zwar die Augenbrauen, als er mit seiner Einkaufsliste auftauchte, stellte aber keine Fragen. Vielleicht ahnte sie, dass er sie nicht würde beantworten können. Professionell stellte sie alles, was er brauchte, zusammen und packte die beiden Hummer in eine Tragebox mit Salzwasser. Pierre gab ihr seine Kreditkarte und zahlte ohne mit der Wimper zu zucken den unverschämten Preis. Voller Tatendrang fuhr er nach Hause. Heute Morgen war es Beatrix schon wesentlich besser gegangen. Das gab Anlass zu gewissen Hoffnungen.
    „Was ist das?“
    „Hummer. Wir beide werden uns ein wunderbares Abendessen zaubern.“
    Warum guckte sie so skeptisch? Sie konnte doch gar nicht wissen, wie es um seine Kochkünste bestellt war.
    „Du willst die Hummer lebend in kochendes Wasser werfen? Spinnst du?“
    Aha, wir waren also schon beim Du.
    „Natürlich“, antwortete er verwundert. „Genauso steht es hier im Rezept.“
    „Schon möglich. Aber ich werde mich auf gar keinen Fall an der Hinrichtung dieser hilflosen Kreaturen beteiligen.“
    Die Küchentür wurde zugeknallt und er blieb allein mit den beiden Hummern zurück, die hämisch aus ihrer Box schauten.
    Das habt ihr ja prima hingekriegt, ließ er sie wissen, dann folgte er Beatrix ins Wohnzimmer. Dort saß sie auf der Couch, die Ellbogen auf die Knie gestützt und das Gesicht in den Händen vergraben.
    „Was hast du?“ Er war ein wenig irritiert, dass er mit seinem schönen Vorhaben derart auf Grund gelaufen war. Tausende von Hummern ließen ihr Leben in bretonischen Kochtöpfen. Es war die normalste Sache der Welt. Aber offenbar nicht für sie.
    „Du willst diese armen Tiere

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