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Lustnächte

Lustnächte

Titel: Lustnächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara DuMont
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verschlagener Mann. Kurz nach seiner Rückkehr aus Paris fand er den Schatz und brachte ihn an einen anderen geheimen Ort. Es gelang dem Orden nie, ihn zu finden. Saunière wusste, dass sein Schweigen bares Geld für ihn bedeutete. Das neue Versteck hatte er weder seinem Amtsbruder Boudet noch dem Bischof von Carcassonne verraten, der ebenfalls bis zu einem gewissen Grad eingeweiht war. In all den Jahren ließ er sich großzügig von unserem Orden bezahlen, ohne dass es uns gelungen wäre, den Schatz an uns zu bringen. Lange Jahre hatten wir eineunserer Schwestern auf ihn angesetzt. Emma Calve, offiziell eine Halbweltdame der Pariser Gesellschaft. Aber selbst ihr gegenüber wahrte er sein Schweigen. Ebenso seiner Haushälterin und Geliebten Marie Dénarnaud gegenüber. Er nahm das Geheimnis mit ins Grab. Es war mit unserem Orden ausgemacht, dass spätestens bei seinem Tod Schädel und Dokumente wieder an den Orden übergingen. Doch er hatte keinerlei Vorkehrungen dafür getroffen. Saunière war ein viel zu vorsichtiger Mann gewesen. Und so war es uns bis heute nicht gelungen, unser Eigentum ausfindig zu machen.“
    „Es muss euch heute wie ein Witz anmuten, dass er es genau dort wieder verborgen hat, wo es jahrhundertelang aufbewahrt wurde“, sagte Pierre sarkastisch.
    Der Abt nickte. Dann sah er Pierre geradewegs ins Gesicht.
    „Als ich dich kennenlernte, Pierre LeBreton, wusste ich, dass es dir, wenn überhaupt jemandem, gelingen könnte, den Schatz zu finden.“
    „Ach, tatsächlich?“
    Er brauchte ihm keinen Honig um den Mund zu schmieren.
    „Ja. Du bist kein frommer Mann. Es gibt keinen Glauben in dir, den man zerstören könnte mit dem Wissen, das du jetzt hast. Und du bist neugierig. Überaus neugierig. Und wenn du dich erst einmal in eine Sache verbissen hast, lässt du nicht mehr los. Wie ein Terrier, der einen Knochen wittert. Also kamen meine Brüder und ich zu dem Schluss, dass du unser Mann sein könntest. Und da war noch dein Freund Jean-Luc, der dir mit seinem immensen geschichtlichen Wissen unter die Arme greifen konnte.“
    „Und was er nicht wusste, habt ihr ihm durch Eure Leute mitteilen lassen. Diese Frau, zum Beispiel, die ihn mit dem Pariser Zirkel in Verbindung gebracht hat, nicht wahr?“, fragte Pierre.
    Jean-Luc schloss die Augen.
    „Diese Sylvie Roger hat nichts von ihm gewollt, außer ihn auf die richtige Fährte zu setzen“, stellte Pierre unnötigerweise fest. Demütigend für seinen Freund. Aber es geschah ihm recht. Er hätte die Finger von ihr lassen sollen.
    „Ah ja, du musst das verstehen. Wir konnten schließlich nicht einfach hingehen und sagen: „Monsieur LeBreton, bitte finden sie den Schatz der Tempelritter für uns.“ Du hättest uns ausgelacht und für verrückt erklärt. Also haben wir dich unter dem Vorwand, das alte Kloster zu renovieren, hierhergelockt, das Pergament an einer Stelle versteckt, an der du es finden würdest und dann der Dinge geharrt, die da kommen mussten. Du siehst, es war ein großer Erfolg für uns.“
    „Aber das Pergament war nachgewiesenermaßen echt“, warf Jean-Luc jetzt ein.
    „Natürlich ist es echt. Wir wären mit einer Fälschung sehr schnell aufgefallen, oder nicht?“, fragte der Abt anzüglich.
    „Und wo habt Ihr es her?“, wollte Jean-Luc wissen.
    „Du weißt, dass wir innerhalb des Ordens der Templer agiert haben. Diese Dokumente sind unsere eigenen. Dieses hier allerdings bezog sich auf mehrere Wagenladungen rein irdischer Güter, die kurz vor der Zerschlagung des Templerordens in Sicherheit gebracht werden mussten. Es gibt noch weitere davon. Doch dieses hier entsprach unseren Vorstellungen für das, was wir planten.“
    Pierre schnaubte. Er war diesem verschlagenen Alten auf den Leim gegangen. Er hatte ihn von Anfang an manipuliert. Wie verdammt demütigend.
    „Ihr konntet nicht wissen, dass ich die Sache verfolgen würde. Tatsächlich verhält es sich so, dass ich gar nicht vorhatte, wegen dieses Dokuments irgendetwas zu unternehmen“, grollte er.
    „Oh, ich weiß, aber dann wolltest du Mademoiselle imponieren.“
    Pierre horchte auf.
    „Ihr habt doch nicht etwa Béatrice zu mir geschickt?“
    Für einen Moment blieb ihm fast das Herz stehen. Dieser verschlagene Alte war zu allem fähig. Doch ein Blick in ihre Augen überzeugte ihn vom Gegenteil, noch bevor der Abt weiterredete.
    „Aber nein, mein Sohn. Zuerst waren wir sogar der Meinung, dass ihre Anwesenheit hinderlich sein könnte. Doch als Bruder Philippe uns

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