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Lustschreie

Lustschreie

Titel: Lustschreie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corinna Rueckert
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bereute es sofort.
     
«Laura, Schätzchen, wo bleibst du denn? Die Bude ist schon gerammelt voll. Oder hast du mich etwa vergessen? Hey, ich hab heute Geburtstag. Du musst mir doch gratulieren …»
     
Sie wusste wieder, warum sie ihren Auftritt geplant hatte, und unterbrach sein aufgeregtes Plappern mit einer herrischen Stimme.
     
«Sei still! Ich werde in dreißig Minuten an deiner Tür klingeln, und du wirst mir persönlich öffnen. Hast du mich verstanden?»
     
Sein Staunen war nicht zu überhören, als er hastig antwortete: «Aber natürlich, meine Schöne. Ich freu mich auf dich.»
     
Laura legte den Hörer behutsam auf, seufzte und begann rasch, sich umzuziehen. Wenn sie einige ihrer Kleidungsstücke geschickt kombinierte, konnte sie in ihrer Rolle vielleicht überzeugen. Sie wählte einen knallengen, roten Kaschmir-Rock, dazu eine hoch geschlossene schwarze Bluse, schwarze Seidenstrümpfe und kniehohe Schaftstiefel. Dann warf sie sich einen langen, wallenden Mantel mit angenähtem Schal aus schwarzer Wolle über und griff sich den schwarzen Samtbeutel mit seinem klingenden Inhalt, an dem sie eine Woche gebastelt hatte. Das leise Klirren in den Händen beruhigte ihre Nerven. Sie frischte schnell noch den roten Lippenstift auf und rannte los.
     
Stephan wohnte nur einige Häuserblocks von ihr entfernt, und sie stand exakt dreißig Minuten nach seinem Anruf vor der Wohnungstür. Die HipHopKlänge wurden von fröhlichem Gelächter übertönt. Er hatte also nicht übertrieben. Die Party war gut besucht. Bevor sich Laura überlegen konnte, wie sie beginnen wollte, öffnete er die Tür und sah sie erwartungsvoll an.
     
«Tritt beiseite und folge mir!», fuhr sie den verblüfften Gastgeber an, der eigentlich eine ihrer üblichen Umarmungen erwartet hatte. Dennoch trat er zur Seite und ließ sie eintreten. Sie warf sich in einer großen Geste den langen Schal über die Schulter und schritt mit erhobenem Kopf in die Mitte des Wohnzimmers. Stephan folgte ihr brav, und die anderen Gäste machten wie erhofft Platz. Sie kannten Laura alle, aber ihre imposante Erscheinung mit dem hautengen, gestiefelten Outfit unter dem wehenden Mantel ließ die jungen Leute aufblicken. Laura war bekannt für ihr Temperament und berüchtigt für ihre Flirts. Die Pose einer Königin, die sie nun einnahm, deutete auf eine weitere reizvolle Facette hin, die ihnen bislang entgangen war.
     
Als sie sich der ungeteilten Aufmerksamkeit sicher war, drehte Laura sich mit einem ausladenden Schwingen des üppigen Mantels um und betrachtete ihren verunsicherten Lieblingsfreund. Sein hellblaues Oberhemd wurde nur von drei Knöpfen zusammengehalten und teilte sich über der Wölbung, die sein Gemächt in der Jeans hinterließ. Als er nun die vermisste Umarmung nachholen wollte, streckte sie eine Hand aus und hielt ihn auf Distanz. In der anderen Hand ließ sie den Samtbeutel klirren, warf ihn einige Male in die Luft, bis wirklich jeder der Anwesenden ihn im Blick hatte, dann sah sie Stephan gerade in die Augen und schmiss ihm den Beutel vor die Füße.
     
«Los, heb das auf!», fauchte sie.
     
Sofort bückte sich der junge Mann und langte neugierig nach dem schwarzen Samt. Er wollte sich wieder aufrichten, doch Laura befahl ihn auf die Knie.
     
Seine Augenbrauen zuckten, aber tatsächlich sank er auf den Boden, kniete zu Lauras Füßen und hielt den Beutel vor seiner Brust.
     
«Und jetzt öffne ihn, vorsichtig. Zeige uns, was ich für dich vorbereitet habe.» Laura bekam langsam Spaß an ihrer kleinen Inszenierung. Verlangen blitzte in ihren Augen. Hoffentlich hatte sie sich nicht geirrt, was die geheimen Wünsche dieses begehrten Mannes anbelangte.
     
Bevor sich Zweifel in ihre lüsterne Vorfreude mischen konnte, hielt Stephan ein Knäuel aus Leder und Ketten in seinen Händen.
     
«Bleib auf den Knien und bring mir dein Geschenk!» Gehorsam robbte das Geburtstagskind vorwärts. Laura nahm ihm die Ketten aus den erhobenen Händen und ließ sie durch ihre Finger gleiten. Dabei entwirrten sie sich langsam, und jeder der Gäste konnte erkennen, dass es sich um ein Nietenhalsband mit langer Leine handelte. Als besondere Variante hatte Laura links und rechts zwei weitere Ketten befestigt, die in ebenfalls mit Nieten besetzte Lederbänder mündeten, welche für die Handgelenke bestimmt waren.
     
«Beug dich vor, Sklave, und hebe deine Hände!», befahl sie ihm nun in einem Ton, der keinen Widerspruch zuließ.
     
Demütig senkte Stephan den

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