Lustschreie
hielt. Trotz der Müdigkeit würde niemand gleich schlafen können. Also lud Marie ihre engsten Mitarbeiter und die beiden Darsteller zu einem späten Essen auf Kosten des Senders ein.
Sie mussten sich auf mehrere Taxis verteilen, um von Adlershof wieder in die Innenstadt zurückzukommen. Und weil sie schon so müde war, verzichtete Marie darauf, sich dem offensichtlichen Annäherungsversuch ihres Assistenten zu widersetzen, und nahm bereitwillig zwischen ihm und dem schönen Jüngling Platz. Die Fahrt dauerte lange genug, um die Wärme der beiden Männer deutlich an ihren Schenkeln zu spüren. Wann hatte sie eigentlich das letzte Mal Sex gehabt, schoss es Marie durch den Kopf. Ob sie sich wohl später in ihrem Bett einen der beiden in einer erotischen Phantasie vorstellen könnte? Nein, ihr Mitarbeiter Klaus schied aus. Sie müsste dann im Büro immer wieder an ihre geheimen Bilder im Kopf denken, wenn sie ihn sah. Sie schaute verstohlen zur anderen Seite und musterte das Profil des Schönlings. Irgendetwas an seinem Gesicht kam ihr bekannt vor, die hellen Augen mit den geschwungenen Wimpern, das markante Kinn oder seine zersausten Haare? Er sah wirklich gut aus, aber er war so unglaublich jung, vielleicht zehn, fünfzehn Jahre jünger als sie selbst. Sich Sex mit ihm vorzustellen, kam ihr beinahe verboten vor.
Obwohl beide Männer ihre Schenkel fest gegen die ihren drückten, machte keiner einen weiteren Versuch, sie zu berühren. Aber als der Wagen vor dem PANASIA bei den Hackeschen Höfen hielt, sprang jeder auf seiner Seite heraus, um ihr den Schlag aufzuhalten. Maries Wahl fiel auf Klaus, der sie mit einem selbstbewussten Lächeln unterhakte und in das mondäne Restaurant begleitete. Trotz der fortgeschrittenen Stunde waren noch einige der langen Tischreihen besetzt. Eine junge Kellnerin servierte gerade asiatische Köstlichkeiten, eine andere stand bereits vor Marie und ihrem Team. Nachdem sie eine Wan-Tan-Suppe mit Sushi und zum Nachtisch Curry-Eis auf Mangosorbet bestellt hatte, entschuldigte sie sich, um die Waschräume aufzusuchen. Belustigt nahm sie die gierigen Blicke der beiden Männer wahr. Dann stieg sie die geschwungene Treppe hinab. Die Stille war wohltuend nach diesem Tag zwischen grellen Scheinwerfern und lärmenden Technikern. In der Luft hing ein frischer Zitronenduft, der aus zwei metallenen Trichtern emporwirbelte. Marie trat an das riesige Becken, das in der Mitte des Raumes stand. Es gab keine getrennten Waschmöglichkeiten, und selbst die Kabinen waren nur mit einer Glasscheibe voneinander getrennt und somit von beiden Seiten einsehbar. Bei ihrem ersten Besuch in diesem Restaurant hatte sich Marie, wie schon so viele vor ihr, erschrocken, als sie aus der Toilette trat und einem Mann gegenüberstand, der sie mit einem Lächeln durch die Scheibe betrachtet hatte. Aber heute Abend war sie allein im Souterrain und genoss für einen Moment die Ruhe dieses schönen Raumes. Leise Musik perlte aus versteckten Lautsprechern. Marie hielt ihre Handgelenke unter einen Strahl kalten Wassers, schloss die Augen und versuchte, die konzentrierte Anspannung in ihrem Körper aufzulösen. Alles, was sie mit ihren tiefen Atemzügen erreichte, war, dass sich die Wärme in ihrem Schoß sammelte. Die Aufregung des Tages hatte sie erotisiert. Vielleicht waren es auch die schönen nackten Körper, auf die sie stundenlang gestarrt hatte? Sie überlegte kurz, ob sie es wagen konnte, sich eine schnelle Erleichterung zu verschaffen, als Schritte bereits einen anderen Gast ankündigten. Marie kehrte der Treppe den Rücken zu, ließ flüssige Seife in ihre Handflächen träufeln und rieb die Hände so lange aneinander, bis sie in zarten Schaum gehüllt waren. Zu spät bemerkte sie, dass der andere nicht in die Toiletten eintrat, sondern direkt hinter ihr stehen blieb. Noch ehe sich Marie umdrehen konnte, um nachzusehen, welcher der beiden Männer ihr gefolgt war, spürte sie seinen Atem in ihrem Nacken. Seine Hände umfassten ihre Hüfte und zogen sie langsam zu sich heran. Maries Körper folgte der sanften Berührung und ließ sich gegen den Mann fallen, der nun ihren Bauch durch den dünnen Stoff des Rockes streichelte. Seine Lippen glitten an ihrem Hals entlang, während Marie ihren Kopf gegen seine Schulter lehnte. Die Berührungen waren so zart und erfahren, dass sie sich der betörenden Wirkung nicht entziehen konnte. Der Mann spielte auf ihrer Haut wie auf einem erlesenen Saiteninstrument. Ihre Lust erklang
Weitere Kostenlose Bücher