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Lusttropfen (German Edition)

Lusttropfen (German Edition)

Titel: Lusttropfen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ava Pink
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gab es einen guten Grund, warum du diese Tatsache außer Acht gelassen hast?“
    „Sein Name war Andrew“, gestand Percival kleinlaut, und Dee verdrehte die Augen.
    „Natürlich“, meinte sie spitz. „Diese Woche war es also Andrew. Nun ja, wie dem auch sei, mein Lieber. Ich möchte dich bitten, Rose und mir Urlaub zu geben. Wir haben bestimmt noch genug Überstunden die wir abfeiern können, habe ich nicht Recht?“
    „Wenn ich jetzt nein sage, erfährt Rose, das ich bei ihrem Ex essen war?“
    „Finde es heraus“, meinte Dee gelassen und betrachtete ihre lila lackierten Fingernägel.
    Percival begann geschäftig, mit einem unwilligen Brummen auf seiner Computertastatur herum zu hämmern und rief den Urlaubsplan auf.
    „Rose hat wirklich noch Urlaub übrig, aber du?“ Percival schüttelte den Kopf. „Dee, du hast mehr Freizeit, als du in deinem Büro sitzt. Und im Moment können wir niemanden entbehren. Es laufen einfach zu viele gute Stories da draußen herum.“
    „Es geht um Leben und Tod, Percy. Wenn wir Rose jetzt nicht helfen, wird sie bald für sehr lange Zeit ausfallen. Weil sie dann nämlich einen Urlaub in der Betty Ford Klinik macht“, gab Dee wütend zu bedenken.
    Percival dachte einen Moment nach und gab sich geschlagen.
    „Unbezahlt, okay? Für dich auf jeden Fall“, schlug er vor. „Eine andere Möglichkeit sehe ich nicht.“
    „Abgemacht“, willigte Dee ein. „Nächste Woche werden Rose und ich eine kleine Reise unternehmen.“
    „Weiß sie schon davon?“, wollte Percival vorsichtig wissen und nahm sich Kalorienbombe Nummer drei.
    „Noch nicht, mein Lieber. Aber ich vermute, Rose wird ganz aus dem Häuschen sein“, grinste Dee und ging zurück an ihre Arbeit.
    Rose war über die Neuigkeiten, die Dee ihr unterbreitete, mehr als erbost. Dee brauchte zwei Tage, um Rose ins Gewissen zu reden und ihr ein Einverständnis abzuringen. Als sie die Zusage ihrer Freundin hatte, buchte Dee zwei Flüge nach New Orleans. Mit dem Hintergedanken, in der wohl verruchtesten Stadt Amerikas kleine Abenteuer zu erleben, schleppte sie Rose ungefragt auf eine ausgiebige Shoppingtour. Nachdem Rose einige Sachen für sich erstanden hatte und sich auch noch auf einen Friseurbesuch einließ, kehrte langsam Leben in ihre einsame Seele zurück. Und im Laufe ihrer restlichen Arbeitstage, begann Rose sogar, sich aufrichtig über den Kurztrip zu freuen.
    Aufgeregt und voller Übermut, trafen sich die Freundinnen am La Guardia Flughafen und fühlten sich in ihre Collegezeit zurückversetzt. Ununterbrochen lachten und kicherten sie, und Dee flirtete mit allem, was Hosen trug – einschließlich des offensichtlich homosexuellen Stewart, der sie ausgesprochen zuvorkommend auf dem Flug betreute. Rose ließ sich von Dees guter Laune anstecken und atmete das erste Mal seit Wochen wieder richtig auf. Im Stillen dankte sie ihrer Freundin, dass diese es geschafft hatte, sie aus ihrer selbstzerstörerischen Lebensweise zu befreien. Rose war so ausgelassen wie schon lange nicht mehr und lachte endlich einmal wieder aus vollstem Herzen.
    Als sie auf dem Louis Armstrong International Airport in New Orleans landeten, hatten beide Frauen einen gehörigen Schwips, waren aber bester Laune. Dee orderte ein Taxi, welches sie in das Dauphine Orleans Hotel im French Quarter brachte. Noch bevor sie in das schicke Hotel eincheckten, bemerkte Rose einen gut gekleideten und gepflegten Mann, der sie unverhohlen anstarrte. Als sich ihre Blicke trafen, lächelte er auf charmante Weise und nickte Rose zum Gruß kurz zu. Rose erwiderte die freundliche Geste und lief eilig und peinlich berührt Dee hinterher. Nachdem sie ihr Zimmer bezogen hatten, welches mit einem sagenhaften Bad im Stil des 18. Jahrhunderts ausgestattet war, zogen sich die Frauen um und stürzten sich ins Nachtleben. Die Nacht war schwül und am Firmament blinkten unzählige Sterne auf sie hernieder. Die Menschen tummelten sich in den Straßen und aus den vielen kleinen Jazzclubs, die das Straßenbild bestimmten, drang die heiße Musik des Südens. Die verschiedensten Düfte kitzelten Roses Nase. Ein Hauch Oleander lag in der Luft, gemischt mit dem köstlichen Geruch gegrillter Meeresfrüchte. Eine schwere Süße von Jasmin und der herben Frische des Mississippi. Rose spürte ein wohliges Prickeln auf ihrer Haut und ein sanftes Glücksgefühl strömte durch ihren Körper. Sie ließen sich von dem pulsierenden Leben dieser großartigen Stadt mitreißen und kosteten jede

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