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Lux Aeterna (German Edition)

Lux Aeterna (German Edition)

Titel: Lux Aeterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol Grayson
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ihren Mund berührten.
    Danach hatte sie sich so sehr danach gesehnt. Die Anspannung in ihrem Körper wich einer süßen Schwäche. Nolan hob sie auf wie ein kleines Mädchen und trug sie auf seinen Armen die Treppe hoch ins Haus. Was vor Jahrhunderten begann, erfüllte sich in einer einzigen leidenschaftlichen Nacht.
    Er hüllte sie ein in seine Zärtlichkeit, die Berührung seiner Hände auf ihrer nackten Haut machte sie willenlos. Ihr Körper folgte seinem Rhythmus. Seine Liebe war Erlösung und Verdammnis zugleich. Nolan machte Rabea zu seiner Gefährtin, seiner Fürstin, und führte sie gleichzeitig hinein in die ewige Nacht durch den hungrigen Kuss der Vampire auf dem Höhepunkt ihrer Ekstase. Das Licht in ihr erlosch mit dem letzten Pulsschlag und wich dem Schatten, der ihre Seele erstickte wie schwerer Samt. Die Tränen, die ihren schönen Augen in dieser Liebesnacht entrannen, waren die letzten ihres irdischen Lebens als menschliches Wesen. Die dunkle Macht erstickte alle ihre Emotionen dem Hunger nach Blut. Oder war da doch noch ein kleiner Funken des Wissens um ihre wahre Bestimmung tief in ihrem Herzen?
     
    Auch Cedric weinte – damals vor langer Zeit - als der alte, weise Mann wusste, dass Rabea ihrem Herzen folgen musste und damit die letzte Verteidigerin des Lichts ihr Dasein aufgab. Aber Cedric wusste auch, dass das Schicksal der beiden Liebenden noch nicht besiegelt war. Eine Liebe zwischen Licht und Schatten konnte einfach kein gutes Ende nehmen.
     
    Rabea fühlte sich in ihrer unfreiwilligen Rolle der Vampirfürstin nicht wohl. Nach ihrer weiteren Transformation hatte sich ihr Aussehen ein zweites Mal verändert. Ihre Haare hatten nunmehr die Farbe von schimmerndem Kupfer und die zuvor blauen Augen strahlten nun im hellen Grün eines Peridots. Ihr Teint war blass und durchscheinend wie chinesisches Porzellan. Eine tödliche Schönheit. So etwas wie ein Rest Ehre gebot ihr, nur alte und schwache Menschen zu töten, wie es in der Natur vorgesehen war, aber sie tötete selten und nur, wenn der Hunger übermächtig wurde. Und dann sanft und schnell. Mit ihrer Umwandlung war der Einfluss der Vampire gestärkt worden, ihre Anzahl blieb dennoch gleich. Seit zwei Jahrzehnten war Rabea nunmehr der letzte „neue“ Vampir geworden. Auch ihre eigenen Opfer wurden nicht mehr zu Kindern der Nacht, die Welt der Vampire hatte sich in der neuen Zeit grundlegend verändert! Ihre Liebe zu Nolan war dagegen ungebrochen stark und das gleiche galt auch für ihn. Nur ihre Körper, nicht aber ihre Seelen konnten auf dieser Welt wieder zueinander finden! Rabea fühlte, dass ihr eine ganz bestimmte Aufgabe zufiel.
     
    In einer jener Vollmondnächte war es still im Schloss und Rabea war allein. Auf der anderen Seite der Erde tobte der Krieg einer Diktaturregierung und die Vampire hatten ihr Jagdgebiet dorthin verlagert, denn es gab leichte Beute!
    Es war der Druide, der in dieser Nacht Rabea erschien. Er, der sie damals gerufen hatte aus der Welt des Lichts und damit für ihr jetziges Schicksal mitverantwortlich war, verneigte sich vor ihr. „Meine Königin, Eure Aufgabe ist noch nicht erfüllt.“
    Rabea blickte ihn an, die schönen Augen waren kalt, obwohl sie ihn erkannte. „Ihr lebt noch? Wie seid Ihr hier her kommen?“
    „Mylady, auch ich habe meine Fähigkeiten.“ Cedric lächelte. „Doch Ihr müsst nun von den Euren Gebrauch machen. Wenn Ihr und Eurer Geliebter Euren Seelenfrieden zurückerhalten wollt, so sucht die Waffe des Einhorns.“
    Rabea zog die Augenbrauchen hoch. „Was soll das heißen?“
    „Die Erlösung kann nur durch das Licht geschehen.“
    „Durch das Sonnenlicht“, zischte Rabea spöttisch.
    „Nein, ihr beide seid zu stark, ihr könntet selbst im Sonnenlicht bestehen, die Fähigkeit, sich anzupassen, ist solch ewigen Geschöpfen mitgegeben.“
    Die Fürstin dachte kurz nach. Es stimmte, was der Druide sagte, die Jahrhunderte über hatten sie sich angepasst, könnten sogar bei Tag jagen, aber wie alle Vampire folgten sie einfach nur den alten Traditionen – und es war wesentlich leichter, ihre Opfer in der Dunkelheit zu erbeuten. Sie waren ja so hilflos bei Nacht, diese Menschen. Außerdem bot die Dunkelheit nach wie vor wesentlich mehr Schutz vor Entdeckung.
    „Erklärt Euch“, forderte sie die Erscheinung auf.
    Cedric strich sich über den Bart und antwortete: „Sucht das letzte Überbleibsel Eurer ersten Umwandlung. Es trägt das reine Licht in sich. Ihr werdet wissen, was Ihr

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