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Lux Aeterna (German Edition)

Lux Aeterna (German Edition)

Titel: Lux Aeterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol Grayson
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hatte, bis die deutschen Besatzer kamen. Aber zunächst einmal musste er sich orientieren. Und er hatte Hunger! Die streunende Katze auf einem der Gräber kam ihm als Appetithappen gerade recht.
     
    Alexandre Cuvier war ein Grenzgängervampir, das hieß, er würde auch im Sonnenlicht gut leben können, sobald er sich akklimatisiert hatte. Er konnte mitten unter den Menschen sein und niemand würde ihn auf den ersten Blick erkennen. Als er am Ende des achtzehnten Jahrhunderts zum Vampir erschaffen worden war, war er Ende Dreißig gewesen, ein Mann in der Blüte seiner Jahre. Ein Rebell im Herzen. Ein Charmeur, was die Frauen betraf und ein gnadenloser Kämpfer, wenn es um die Ehre ging. Trotz seines französischen Namens trug er das heiße Herz Andalusiens in sich.
    Auch Paris hatte ein pulsierendes Herz bei Nacht, doch was Alexandre sah, gefiel ihm ganz und gar nicht. Das hier war nicht mehr seine Welt. Sie war laut, bunt, ohne Moral, nur noch eine Karikatur ihrer selbst und sie widerte ihn an. Trotzdem würde er sich mit ihr arrangieren müssen.
    Zunächst aber galt es, einen von seiner Art zu finden, der ihm helfen sollte, die neuen Grundlagen für seine Existenz zu schaffen. Und dann würde er beginnen, diese Welt wieder nach seinen Gesetzen zu gestalten!
     
    Er hatte Glück, noch am gleichen Abend traf er die junge Hybrid-Vampirin Chiara Belaine vor einem Club, an dem er eigentlich vorbeigehen wollte. Die schöne Rothaarige in dem aufreizenden grünen Kleid blickte ihm nach. Er spürte ihren Blick, drehte sich um und erkannte seine Art. Doch etwas an ihr war anders. Im stummen Einverständnis folgte Chiara dem älteren Vampir und erklärte ihm die Veränderungen, die sich während seiner Schlafperiode ereignet hatten. Sie erzählte ihm, dass die meisten der modernen Vampire Hybriden waren und sich nicht mehr auf dem alten Weg vermehren konnten. Dann berichtete sie ihm von dem künstlichen Blut, das die Regierungen den Vampiren zur Verfügung stellten.
    Alexandre war empört. „Wie konnten unsere Ältesten das zulassen?“, fuhr er auf. „Sie degradieren uns zu Haustieren!“
    Chiara, die keine andere Welt kannte und mit ihrem Dasein zufrieden war, konnte seinen Zorn zunächst nicht verstehen.
    „Es gibt nicht mehr viele der Ältesten“, erklärte sie ihm schüchtern. „Die meisten wurden vernichtet.“
    Alexandre hielt in seinem Gang inne und wandte sich zu der zierlichen Vampirin um.
    „Hör zu, wir werden diese Welt wieder ändern. Wir werden unsere Macht stärken und einen neuen Senat errichten. Dann wird es keine Verhandlungen mit den Menschen mehr geben.“ Ein Feuer leuchtete in diesen dunklen, hungrigen Augen, das selbst die Hybridin erschreckte.
    Dann fragte er in einem etwas ruhigerem Ton: „Hast du eine Bleibe für mich?“
    Chiara nickte. „Es gibt ein altes, leer stehendes Haus in der Nähe des Friedhofes. Es soll in ein paar Monaten abgerissen werden. Ich denke, dort kannst du vorübergehend bleiben“, schlug sie ihm vor.
    Alexandre Cuvier war zufrieden. „Führ mich hin. Und dann finde noch mehr von unserer Art und bringe sie zu mir. Du darfst keine Zeit verlieren. Unsere beiden Rassen können bei Tageslicht gut existieren, also treffen wir uns dort morgen Mittag. Solltest du einen der alten Meister auftreiben, der nur bei Nacht abkömmlich ist, dann verschieben wir das Treffen nach Einbruch der Dunkelheit. Und nun lass uns gehen.“
    An diesem Abend führte ihr Weg noch zum Schlachthof. Obwohl Tierblut nicht so reich an Energie war, begnügte sich Alexandre im Augenblick damit, denn er hatte einen Plan. Und zu diesem Plan gehörte es, zunächst einmal keinerlei Aufmerksamkeit zu erregen.
     
    * * *
     
    Das Haus, das Chiara ihm gezeigt hatte, war sehr alt und mehr als sanierungsbedürftig. Die Fenster waren bereits mit Brettern vernagelt. Ein Schild warnte vor der Einsturzgefahr. Doch Alexandre kümmerte das nicht. Dieses Schild würde zumindest die Menschen fernhalten. Erstaunlicherweise waren einige Zimmer sogar noch mit den alten, teilweise zerbrochenen Möbeln ausgestattet. Das alte Haus war wirklich ideal für seine Zwecke! Chiara würde ihm noch ein paar neue Sachen zum Anziehen besorgen.
    Der nächste Tag kam, und Alexandre war enttäuscht. Nur etwa ein Dutzend Hybrid-Vampire war gekommen.
    „Sind das alle?“, fragte er Chiara.
    „Alle, die ich in der kurzen Zeit finden konnte“, gab sie zur Antwort.
    Dann wandte er sich an die kleine Gruppe. „Kennt jemand von euch einen

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