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Luzifer

Luzifer

Titel: Luzifer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Salomon, denn ich war ja mehrmals wiedergeboren und lebte nicht mein erstes Leben. Daß dieses Kreuz aber überhaupt nicht reagierte, war schlimm.
    Gleichzeitig bewies es mir, wie groß Luzifers Macht war. Daß er, das absolut Böse, sich nicht vor diesem Gegenstand zu fürchten brauchte. Als er gewesen war, dachte man nicht an ein Kreuz, da hatten andere Dinge eine Rolle gespielt.
    Ich tastete es mit meinen Blicken ab, suchte innerhalb der Zeichen nach einer Veränderung, ohne allerdings etwas entdecken zu können. Ich sah auch nichts von einer schwarzmagischen Kraft. Selbst das Gesicht der Hure Lilith zeigte sich nicht an der Stelle, wo die Zeichen fehlten. Eine derartige Neutralität des Kreuzes war mir noch nicht begegnet. Was also tun?
    Weitergehen und darauf hoffen, daß sich Jane Collins nicht getäuscht hatte und ich irgendwann die geheimnisvolle Tür erreichte, hinter der ich wahrscheinlich die Lösung finden würde. Ich baute darauf, daß sie mich nicht das Leben kostete.
    Ich wollte die Finger wieder um das Kreuz schließen, als ich im letzten Augenblick die Veränderung wahrnahm.
    Genau dort, wo die Zeichen verschwunden waren, erschien ein Gesicht. Frau, Mann? Zuerst war nichts herauszufinden, bis die Züge eine gewisse Weichheit bekamen und ich Lilith erkannte. Sie also!
    Dann hörte ich ihre Stimme. Das Metall des Kreuzes entließ die geflüsterten Worte.
    »John Sinclair, ich heiße dich willkommen im Reich des Luzifer, des absolut Bösen!«
    »Und weiter?«
    Lilith lachte sogar. »Wir haben lange gewartet, sehr lange, doch ist die Zeit vorbei.«
    »Welche Zeit?«
    »Deine, John. Die Uhr ist abgelaufen. Dein Schicksal wird sich erfüllen. Nein«, berichtigte sie sich, »es hat sich bereits mit deinem Eintritt in diese Welt erfüllt.«
    »Man hat mir ähnliche Worte schon öfter gesagt«, hielt ich ihr entgegen.
    »Aber noch lebe ich, Lilith.«
    »Für uns bist du tot.«
    »Du gestattest, daß ich mich dem widersetze? Dir muß klar sein, daß ich so einfach nicht aufgeben werde.«
    »Was willst du denn tun? Du hast es versucht. Du hast die Formel gesprochen…«
    »Es war ein Versuch.«
    »Belüge dich nicht selbst«, drang es aus der Kreuzmitte, wo innerhalb des dünn anzusehenden Gesichts kleine Augen funkelten. »Es war kein Versuch, du wolltest diese Welt aufreißen, einen Weg aus ihr herausfinden. Wir haben es gespürt.«
    Das konnte ich mir vorstellen. Sie besaßen die Macht, um die Gedanken anderer zu lesen. Erst recht die ihrer Feinde, deshalb waren sie ihnen ja überlegen.
    Ich übersprang das Thema und wollte wissen, wie es jetzt weiterging.
    »Hat man dir das nicht gesagt?«
    »Du meinst Jane Collins?«
    »Sie ist diesen Weg gegangen, den du auch schreiten wirst. Immer geradeaus, Sinclair, immer geradeaus, dann wirst du in das Zentrum gelangen, Ceisterjäger.«
    »Zu Luzifer?«
    »Ja!«
    Das genau hatte ich wissen wollen. Hinter der geheimnisvollen Tür würde er lauern, um mit mir abzurechnen. Täuschte ich mich, oder hatte sich das Gesicht auf dem Kreuz tatsächlich zu einem kaltem Lächeln verzogen? Bestimmt, denn Lilith und Luzifer arbeiteten Hand in Hand. Mir fielen wieder die verschwundenen Zeichen ein, und ich erinnerte Lilith daran, die mir auch sofort Antwort gab.
    »Das glaube ich dir gern, daß du sie nicht vergessen hast. Ihr Verschwinden zählte zu einer deiner empfindlichsten Niederlagen. Ich habe ein Gegenmittel gefunden.«
    »Was bedeuteten sie?«
    »Es sind deine Schicksalszeichen, Sinclair.«
    »Die hat der alte Prophet Hesekiel schon gekannt?« wunderte ich mich.
    »Hesekiel?« Obwohl sie nur flüsterte, klang es höhnisch, als sie den Namen aussprach.
    »Ja; denn er schuf in babylonischer Gefangenschaft das Kreuz. Das ist keine Legende.«
    »Ich glaube es dir sogar. Er schuf zwar deinen Schutz, doch nicht alle Zeichen stammen von ihm. Die in der Mitte nicht. Sie hat ein anderer geschaffen.«
    »Wer?«
    Aus dem Kreuz hervor lachte sie mich an. Für mich hörte es sich an wie ein gefährliches Zischen. »Ich weiß es, doch ich hüte mich, es dir jetzt schon zu sagen. Ich will dir nicht alle Überraschungen nehmen, verstehst du? Du bist am Ende deines Weges angelangt. Es sind für dich nur ein paar Schritte, bis sich dein Schicksal endgültig erfüllen wird. Dann wird dein Buch des Lebens geschlossen. Nichts ist Zufall, es gibt ihn nicht, obwohl ihr Menschen daran glaubt, aber die Natur und ihre gewaltigen Kräfte haben dem Zufall nichts überlassen. Es ist möglich, daß die

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