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Luzifer

Luzifer

Titel: Luzifer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gewissermaßen eine vierte Gestalt bildete. Das Licht wanderte weiter. Ein düsterer Schatten glitt über die drei Gestalten hinweg und drängte sich hinein in den Hintergrund, wo es die Finsternis genau an einer bestimmten Stelle aufriß, weil sich dort ebenfalls Gestalten befanden, die ich kannte und die mich auch gut kannten.
    Ich wollte es kaum glauben, als ich sie sah, aber in dieser Welt täuschte man mich nicht.
    Hinter den drei Teufeln standen vier Gestalten. Die Horror-Reiter!
    Auch AEBA genannt, die Reiter der Apokalypse, die Boten des Todes, die im Mittelalter die Pest über die Menschheit gebracht hatten, um sie dem Satan gefügig zu machen.
    Sie hockten diesmal nicht auf den Rücken ihrer pechschwarzen Totenpferde, sondern standen etwas erhöht, um über die Sitzenden hinwegschauen zu können.
    Sie trugen ihre Rüstungen und hatten die Visiere der Helme hochgeklappt. Sie dienten mächtigen Dämonen. Ein Zeichen ihrer Dienerschaft hätte auf den Vorderseiten der Rüstungen schimmern müssen, doch in diesem Fall sah ich weder ein A, ein E, noch ein B. Ich verstand, denn Luzifer persönlich hatte sie als Wächter und Zeugen meiner Hinrichtung in seinen Bann gezogen.
    Sein mächtiges Gesicht schwebte über allem. Dieses kalte Blau stand wie gemalt vor dem pechschwarzen Hintergrund dieser gewaltigen Dimension. »Du hast sie gesehen, John Sinclair?«
    »Ja!«
    »Sie wollten Zeuge werden, wie derjenige stirbt, der es tatsächlich wagte, gegen sie anzutreten. Jetzt aber werden sie dich überleben, alle werden dich überleben, Sinclair.«
    Ich gab Luzifer eine andere Antwort, holte mein Kreuz hervor und hängte es mir um. Als er dies sah, konnte er nur lachen, und seine Vasallen stimmten in das Hohngelächter mit ein.
    Ich persönlich empfand es als eine vernichtende Niederlage, als sie mich dermaßen auslachten. Es war ein schlimmes, unbegreifliches und auch nicht zu erklärendes Gefühl, seine eigene Hilflosigkeit derart deutlich vorgehalten zu bekommen.
    Das Lachen schwoll noch stärker an. Es war nie gleich, dazu waren die Stimmen einfach zu verschieden. Mal ein dumpfes, donnerndes Dröhnen, dann wieder ein helles Kreischen, eklig, hämisch und auch grausam. Da reagierten die mächtigsten Dämonen direkt menschlich, als sie sich an meiner Hilflosigkeit weideten. Irgendwie hatte ich auch das Gefühl, daß ich nur deshalb so verspottet wurde, weil ich mein Kreuz umgehängt hatte.
    Ein Kreuz, das in dieser verfluchten Welt einfach wertlos war, das auch nicht reagiert hatte, als ich die Aktivierungsformel rief. So etwas war mir ansonsten auch nicht untergekommen.
    Das Lachen brach ab.
    Noch ein schriller Schrei, dann fiel die Stille förmlich über dieser Welt zusammen.
    Was geschah weiter? Wer würde mich töten wollen? Die Horror-Reiter, Asmodis oder die beiden anderen?
    Oder würde im Buch des Schicksals die letzte Seite aufgeschlagen werden, um genau dem Text zu folgen, der dort geschrieben stand?
    Ja, Luzifer hielt sich an die Regeln. In die Stille hinein dröhnte seine Stimme.
    »Und nun, John Sinclair, werde ich dir die Person zeigen, die dich töten wird.«
    Das Licht wanderte nicht weiter, es entstand nur an einer anderen Stelle und riß eine Person aus der Finsternis, mit deren Erscheinen ich eigentlich hatte rechnen müssen.
    Es war eine Frau, die unbeweglich dastand wie eine aus Stein gehauene Figur.
    Sie starrte mich nur an. Im dunklen Licht wirkte ihr Gesicht ebenfalls wie Stein.
    Sie versuchte, ihre Lippen zu bewegen, ich konnte es sehen, aber sie schaffte es nicht, auch nur ein Wort zu sagen.
    Jane Collins!
    Luzifer wollte den alten Gesetzen folgen, er wich keinen Schritt davon ab, denn Jane Collins trug in ihrer rechten Hand das Mordmesser mit der langen Klinge…
    ***
    Ich sagte nichts, und sie sprach auch nicht. Wir schauten uns nur an, jeder von uns dachte vielleicht das gleiche und trotzdem etwas anderes. Ungewöhnlich war nur, daß ich ihr Gesicht erkennen konnte. Das fahlgraue, übernatürliche Licht schien sich ausgerechnet und bewußt auf ihr Gesicht zu konzentrieren. Ich entdeckte die Qual in Janes Augen, ein Zeichen des inneren Kampfes, den sie gegen sich selbst führte.
    »Es ist deine Mörderin!« rief Luzifer. »Lange genug haben wir warten müssen, nun hat dich dein Schicksal erreicht.«
    »So etwas habe ich schon gehört!« sprach ich gegen das kalte, blaue Gesicht. »Es liegt einige Zeit zurück, da hat man mir erklärt, mein Schicksal würde im Buch der grausamen Träume stehen

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