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Luzifers Hammer

Luzifers Hammer

Titel: Luzifers Hammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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rief Pjotr Jakow vom anderen Ende der Kapsel. »Und wir müssen noch ziemlich genau schätzen, wie weit sich der feste Stoff ausbreitet. Ich halte es für sehr wahrscheinlich, daß die Erde – und wir – von einem Kieselregen bei Höchstgeschwindigkeit getroffen werden – wenn nichts Schlimmeres passiert.«
    »Tja, das meine ich auch«, sagte Johnny Baker. »Wir haben nach einer Seitendrift Ausschau gehalten. Nun, da haben wir’s, aber wird es reichen? Unter Umständen müssen wir diese Mission abbrechen.«
    Einen Augenblick herrschte Stille.
    »Bitte nicht«, sagte Leonilla.
    »Das ist auch meine Meinung«, setzte Rick hinzu. »Sie wollen es doch selbst nicht. Oder ist jemand dafür?«
    »Ich nicht«, sagte Jakow.
    »Also einstimmig abgelehnt. Aber hier geht es wohl nicht um Demokratie«, sagte Baker. »Wir haben eine Menge Energie verloren. Hier drinnen wird es ziemlich warm.«
    »Ihr habt das im Spacelab auch aufgehalten, bevor das Sonnensegel in Ordnung war«, sagte Delanty. »Und wenn es damals gegangen ist, wird es auch diesmal gehen. Wir werden schon durchhalten.«
    »In Ordnung«, sagte Baker. »Aber Sie müssen die Meteordichtungen bereithalten.«
    »Jawohl, Sir.«
    Minuten später versank der Kern des Hammer-Brown hinter der Erde. Der Mond ging auf in seinem Geisternetz von Schockwellen. Leonilla teilte das Frühstück aus.
     
    Im Morgengrauen saß Harvey Randall in einem Sessel auf dem Rasen, einen Tisch vor sich für Zigaretten und Kaffee und einen weiteren fürs tragbare Fernsehgerät. Die Morgendämmerung hatte dieses einmalige Schauspiel am Himmel ausgelöscht, und er war etwas deprimiert, leicht betrunken und nicht gerade begeistert von dem Gedanken, einen Arbeitstag zu beginnen.
    Zwei Stunden später saß er immer noch da, als Loretta herauskam.
    »Ich fühle mich nicht gut«, meinte er. »Aber es war’s wert.«
    »Das freut mich. Kannst du fahren?«
    »Aber ja doch!« Das war ein uralter Streit. Ein Ritus.
    »Wo mußt du heute hin?«
    Ihre Stimme klangsorgenvoll, aber er schien es nicht zu hören.
    »Ich habe jede Menge Zeit gehabt, darüber nachzudenken. Ich möchte eigentlich überall gleichzeitig sein. Nun wird aber das reguläre wissenschaftliche Team bei JPL herumhängen, und in Houston haben sie ebenfalls eine gute Crew. Ich glaube, ich werde im Rathaus beginnen. Bei Bentley Allen und seinem Stab, der sich rührend um das Wohl der Stadt sorgt, während der Großteil der Bevölkerung in die Berge flieht.« »Aber da mußt du ja bis in die Stadt hinunter.«
    Jetzt hatte er endlich kapiert. »So?«
    »Was wird, wenn der Komet aufprallt? Du wirst meilenweit weg sein. Wie wirst du zurückkommen?«
    »Loretta, das ist ganz anders. Hör zu …«
    »Du hast das Schwimmbecken frisch aufgefüllt, so daß ich es gestern nicht benutzen konnte, außerdem hast du es abgedeckt!«
    Ihre Stimme wurde lauter. »Du hast für einige hundert Dollar Trockenfleisch zubereitet, hast die Garage mit teuren Getränken vollgepfropft und …«
    »Loretta!«
    »… und wir trinken das Zeug nicht, und kein Mensch kann dieses Fleisch essen, wenn er nicht gerade am Verhungern ist. Du meinst also, wir müssen verhungern.
    Also was nun?«
    »Nein. Liebling, es steht hundert gegen eins …«
    »Harvey, bitte. Bleib heute daheim. Nur dieses eine Mal. Ich – mach ja sonst kein Theater, weil du die ganze Zeit irgendwo herumfliegst. Ich habe auch nichts gesagt, als du damals freiwillig nach Vietnam gingst. Ich habe mich auch nicht beklagt, als du in Peru warst, auch nicht wegen der drei Wochen in Alaska. Ich habe auch nie was gesagt, weil ich deinen Sohn großziehen mußte, der stärker ist als ich, der seinen Vater seltener zu Gesicht bekommen hat als Ralph Harris den seinen. Ich weiß, daß dir deine Arbeit mehr bedeutet als ich, aber bitte, Harvey, bedeute ich dir nicht wenigstens etwas ?«
    »Aber natürlich.« Er umarmte sie und zog sie an sich. »Lieber Himmel, glaubst du das wirklich? Meine Arbeit bedeutet mir nicht mehr als du.« Es geht ja nur ums Geld, dachte er. Aber das kann ich ihr unmöglich sagen. Ich kann ihr nicht sagen, ich brauche das Geld nicht, aber du.
    »Also bleibst du da?«
    »Ich kann nicht. Ich kann wirklich nicht! Loretta, diese Dokumentationen waren gut.
    Echt gut. Vielleicht kriege ich ein Angebot von ABC. Die brauchen dringend einen wissenschaftlichen Redakteur, und das bringt was ein. Außerdem habe ich die echte Chance für ein Buch …«
    »Harvey, du bist die ganze Nacht aufgewesen und

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