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Luzifers Hammer

Luzifers Hammer

Titel: Luzifers Hammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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wirklich untergehen.
    Frank aber wollte in die Mohawe, doch Mark hatte es ihm ausgeredet. Mark wollte das Hammerfieber nicht so recht gelten lassen. Es hätte irgendwie dumm ausgeschaut.
    Sie aßen früher als gewöhnlich. Frank hatte darauf bestanden.
    Als sie fertig waren, war es gerade noch hell genug, um das Geschirr abzuspülen. Dann streckten sie sich fast schon im Dunkeln auf ihren Schlafsäcken aus und schauten zu, wie das Licht über dem Pazifik verglühte, bis die Nacht kälter wurde, und sie in ihre Schlafsäcke schlüpften. Joanna hatte ihren eigenen Schlafsack mitgebracht und ihn diesmal nicht mit dem von Mark zusammengelegt wie sonst, wenn sie im Freien kampierten.
    Das Licht erstarb im Westen. Die Sterne gingen einer nach dem anderen auf. Dann erschien am Osthimmel ein heller Schein. Er vermischte sich mit den glimmenden Lichtern über Los Angeles, wurde dann immer heller, bis er gegen Mitternacht die Lichter von Los Angeles überstrahlte wie ein helles Nordlicht. Das Leuchten wurde immer dichter und heller, bis schließlich nur noch wenige Sterne durch den Schweif des Hamner-Brown blinkten, der die Erde einhüllte.
    Sie unterhielten sich, um sich wach zu halten. Um sie herum zirpten Grillen. Sie hatten am Nachmittag geschlafen, obwohl es weder Frank noch Mark den anderen verriet. Sie hätten gestehen müssen, daß sie beide bereits in den Dreißigern waren und dies auch spürten. Frank erzählte Geschichten über einen möglichen Weltuntergang. Mark unterbrach ihn häufig, um seine Ansicht darzulegen und Einzelheiten hinzuzufügen oder zu erraten, was Frank sagen wollte, und es dann selbst zu sagen. Joanna hörte mit wachsender Ungeduld zu. Sie wurde still und nachdenklich. Mark hatte das immer schon getan, und früher hatte es sie nicht gestört. Warum reagierte sie jetzt plötzlich so gereizt auf ihn? Das gleiche Strickmuster wie vorhin. Wau! dachte Joanna. Weiblicher Instinkt? Wollte sie sich an den Stärkeren halten? Das ergab keinen Sinn. Und war sicher kein Teil ihrer Lebensanschauung. Sie war Joanna, frei und unabhängig, die allein über ihr Leben verfügte …
    Dieser Widerspruch brachte sie auf andere Dinge. Sie war noch nicht ganz dreißig, aber hart an der Grenze, und was hatte sie bisher getan? Was tat sie jetzt? Es ging nicht an, einfach herumzustreunen und ein paar Dollar zu verdienen, wenn Mark gerade ohne Beschäftigung war, und dann mit dem Motorrad über Land zu fahren. Das war zwar sehr lustig, aber – verdammt! – sie mußte etwas Ernstes tun, etwas, was von Dauer war …
    »Ich wette, daß ich das Gepäck so aufstellen kann, daß keiner den Kocher sieht«, sagte Mark. »Jo, möchtest du Kaffee kochen? Jo?«
    Als der Morgen heraufdämmerte, waren Frank und Joanna eingeschlafen. Mark lächelte, als ob er ein Rennen gewonnen hätte.
    Er mochte es, den Tagesanbruch zu betrachten. In letzter Zeit war das nicht oft vorgekommen. Auch dieser Morgen war in elfenhaftes Licht getaucht, mit dünnem Sonnenlicht, das sich durch Gase und Staub kämpfte, die aus dem interstellaren Raum hereingeweht wurden.
    Mark hatte das Gefühl, daß, wenn er jetzt frühstückte, er hinterher irgendwo ein Telefon erreichen könnte, da er annahm, daß Harv Randall noch zu Hause war. Randall hatte ihn eingeladen, sich an diesem Dienstag dem Nachrichtenteam anzuschließen, aber Mark fror es bei dem Gedanken. Ihn fror auch jetzt. Er stellte den Kocher und die Pfanne fürs Frühstück auf und überlegte, ob er die anderen wecken sollte. Dann kroch er in seinen Schlafsack zurück.
    Der Duft von gebratenem Speck weckte ihn.
    »Du hast Harv nicht angerufen, was?« sagte Joanna.
    Mark streckte sich behaglich. »Ich habe beschlossen, lieber Nachrichten zu hören als sie zu machen. Weißt du, wo im Augenblick der schönste Platz der Welt ist? Vor einem Fernseher.«
    Frank schaute ihn fragend an. Er wandte den Kopf, um anzudeuten, wie hoch die Sonne stand. Als Mark nicht zu begreifen schien, sagte er: »Schau auf deine Uhr.« Es war fast zehn! Mark schnitt ein Gesicht, und Joanna lachte.
    »Zum Teufel, wir werden es verpassen!« schimpfte Mark.
    »Kein Grund, irgendwo hinzurasen«, kicherte Frank. »Mach dir nichts daraus, die werden den ganzen Tag Wiederholungen bringen.«
    »Wir könnten an einem der Häuser anklopfen«, schlug Mark vor. Aber die anderen lachten ihn aus, und Mark mußte zugeben, daß sie sich wohl nicht trauen würden. Sie aßen schnell, Mark öffnete eine Flasche Obstwein und reichte sie herum. Er

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