Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Luzifers Hammer

Luzifers Hammer

Titel: Luzifers Hammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
Vom Netzwerk:
dann nickte er vor sich hin. Nichts zu machen, zu viel Erdrutschgefahr. Nicht, daß es ihm etwas ausgemacht hätte, weil hier niemand ein Haus gebaut hatte, aber Frank Stoner mochte keine offenen Fragen. Er kehrte zu der Stelle zurück, wo Joanna und Mark soeben den Svea-Kocher aufstellten.
    »Unsere Nachbarn könnten nervös werden«, sagte Frank.
    »Essen wir, solange es hell ist. Nach Einbruch der Dunkelheit keine Taschenlampen und kein Feuer.«
    »Ich wüßte nicht …«, begann Mark.
    Joanna fiel ihm ungeduldig ins Wort. »Schau, diese Häuser sind ziemlich weit von der nächsten Polizeistation entfernt. Leute, die hier herumklettern, könnten die Bewohner nervös machen. Wir haben es nicht nötig, die Nacht vor dem Ereignis in der Sheriffstation in Malibu zu verbringen.« Sie fuhr fort, die Gebrauchsanweisung auf der tiefgekühlten Fertiggerichtpackung zu lesen, die sie mitgebracht hatten. Sie war keine gute Köchin, doch wenn sie das Mark überließ, so würde er es frei Schnauze machen, und das würde mit Sicherheit schief gehen.
    Wenn man die Anweisungen befolgte, konnte man einigermaßen sicher sein, etwas Eßbares zu produzieren, und sie hatte Hunger.
    Sie betrachtete die beiden Männer. Frank Stoner überragte Mark um Haupteslänge, ein hochgewachsener Mann, kräftig, physisch attraktiv. Joanna hatte das bereits erfahren. Im Bett war er verdammt gut gewesen.
    Sie hatte es vorher schon gefühlt, aber sie hatte sich noch nie bei dem Gedanken ertappt, daß sie mit dem falschen Mann liiert sei. Der Gedanke verwirrte sie. Das Leben mit Mark machte allerhand Spaß. Sie wußte nicht, ob sie in Mark verliebt war, weil sie sich nicht ganz sicher war, was Liebe ist, doch im Bett klappte es hervorragend, und sie gingen einander nur selten auf die Nerven. Warum also diese plötzliche Sympathie zu Frank Stoner?
    Sie leerte das Boeuf-Stroganoff in einen Kochtopf und lächelte in sich hinein, so daß es die anderen nicht merkten. Sie hätten wissen wollen, warum sie lächelte, und sie wollte es ihnen ungern erklären. Wenn sie sich schon fragte, warum sie für Frank Stoner entflammt war …
    Aber es störte sie. Joanna hatte eine sehr gute Erziehung, dank ihrer Eltern der gehobenen Mittelklasse. Sie machte wenig Gebrauch davon, aber sie war neugierig, besonders auf Menschen – sich selbst mit eingeschlossen.
    »Hier ist es nahezu perfekt«, sagte Mark.
    Frank grunzte mißvergnügt.
    »Nein? Warum nicht? Wo denn sonst?« fragte Mark. Er hatte diesen Platz ausgesucht und war stolz darauf.
    »Mohawe ist besser«, sagte Frank abwesend. Er breitete seinen Schlafsack aus und setzte sich drauf. »Doch es ist ein weiter Weg für nichts und wieder nichts. Trotzdem … wir sitzen auf der falschen Platte.«
    »Platte?« fragte Joanna.
    »Er meint eine tektonische Platte«, sagte Mark. »Du weißt, die Kontinente schwimmen auf dem geschmolzenen Gestein im Erdinneren.«
    Frank hörte geistesabwesend zu. Dem war nichts hinzuzufügen. Aber die Mohawe war sicher ein besserer Ort. Das lag auf der Nordamerikanischen Platte, Los Angeles und Niederkalifornien auf einer anderen. Die Platten stießen an der San Andreas-Rinne zusammen, und wenn der Hammer fiel, so würde San Andreas mit Sicherheit in Mitleidenschaft gezogen werden.
    Der Aufprall würde zwar beide Platten erschüttern, doch die nordamerikanische würde bestimmt glimpflicher davonkommen.
    Es war ja sowieso nur eine Art Übung. Frank hatte sich bei dem JPL erkundigt. Die Chancen, daß der Hammer die Erde traf, waren gering. Das Fahren auf der Autobahn war weitaus gefährlicher. Dieses Camping war etwas für die Ertüchtigung, aber es war Stoners Art, alles, was er tat, gründlich zu machen.
    Er hatte Joanna veranlaßt, ihr eigenes Motorrad mitzubringen, obwohl sie lieber hinter Mark auf dem Sozius sitzen wollte.
    Nehmen wir alle drei, wir könnten eins verlieren, sagte er.
    »Alles zur Ertüchtigung«, meinte Frank. »Vielleicht ist aber dieser Drill die Mühe wert.«
    »Ei?« Joanna hatte den Kocher in Gang gebracht, und er summte vor sich hin. »Es ist gar nicht so verkehrt, auf den Zusammenbruch der Zivilisation vorbereitet zu sein«, sagte Frank. »Nächstesmal wird es nicht der Hammer sein, sondern etwas anderes. Doch irgend etwas wird irgend wann sicher kommen. Lest die Zeitung.« Das ist es, dachte Joanna. Er hat mich gelehrt, auf diese Art zu denken. Und das ist es, warum … Es war sicher besser, bei Frank Stoner als bei Mark Cescu zu sein, sollte die Zivilisation

Weitere Kostenlose Bücher