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Luzifers Hammer

Luzifers Hammer

Titel: Luzifers Hammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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sagte Eric. Lauren rührte sich nicht. »Dreh dich um, oder ich schieße dir die Kniescheiben zusammen! Das tut höllisch weh.«
    Fred wimmerte und drehte sich um. Er sah die Waffe, die auf ihn gerichtet war. Der Polizist hatte die Lampe zur Seite gedreht, der Strahl ging hinter ihm auf den Boden, so daß Fred Lauren etwas sehen konnte.
    »Weißt du, wer ich bin?« fragte der Polizist.
    »Ja. Sie haben gestern den anderen davon abgehalten, mich zu schlagen.« Fred kam näher. Er starrte auf die Waffe. »Ist die für mich?«
    »Ich hab’s für dich mitgebracht«, sagte Eric. »Ich war gekommen, um die anderen freizulassen. Und da habe ich die Waffe mitgebracht.«
    »Das ist der Weltuntergang«, sagte Fred Lauren. »Alles wird untergehen, nichts bleibt übrig. Aber …« Aus Freds Mund drang ein Schluchzen. »Aber wann? Könnten Sie mir das … bitte verraten? Wäre sie nicht inzwischen auch schon tot? Sie hätte den Weltuntergang nicht überlebt. Sie wäre gestorben, und ich hätte nie mit ihr reden können …«
    »Mit ihr reden!« Eric brachte die Waffe in einer Aufwallung von Zorn in Anschlag. Fred Lauren stand in ruhiger Erwartung da, Eric aber sah das Bett vor sich mit dem verstümmelten Leichnam eines jungen Mädchens, und den Einbauschrank mit der winzigen Garderobe. Der Geruch von Blut stieg ihm in die Nase.
    Sein Finger krampfte sich um den Abzug, dann ließ er los. Er senkte die Waffe.
    »Bitte«, sagte Fred Lauren. »Bitte …«
    Eric riß die Waffe hoch. Er hätte nicht gedacht, daß sie so laut knallen würde.

 
HEISSER DIENSTAG
     
ZWO
     
    Ich lief zum Berg, doch der stürzte ein,
    Ich lief an die See, doch die kochte, o nein!
    Wohin ich auch rannte,
    Der Himmel, der brannte – o nein!
    UND ALLES AN DIESEM TAG!
     
    Im überfüllten Raum herrschte Stimmengewirr. Auf dem großen Fernsehschirm waren nur Blasen und Farben zu sehen, aber 20 Männer und Frauen starrten darauf, auf diesen Schirm, wo sie das Lichtergefunkel gesehen hatten, und wie die Lichter aufgingen über dem Atlantik, über Europa, über Nordwestafrika und über dem Golf von Mexiko. Nur Dan Forrester setzte seine Arbeit fort. Auf dem Bildschirm über ihm war eine vom Computer gezeichnete Weltkarte zu sehen, und Forrester rief alle Daten auf, die beim JPL eingegangen waren, wobei er die Einschläge markierte und die Stellen als Eingabe für neue Berechnungen verwendete.
    Charles Sharps wußte, daß er eigentlich Interesse an Forresters Berechnungen hätte zeigen müssen, aber er tat es nicht.
    Statt dessen beobachtete er die anderen. Offene Münder, hervorquellende Augen, so saßen sie wie festgenagelt in ihren Sesseln. Die Leute wichen von ihren Konsolen und Bildschirmen zurück, als ob ihnen von den Instrumenten Gefahr drohte.
    Forrester aber tippte immer noch Befehle ein, machte präzise Bewegungen, studierte Ergebnisse und tippte erneut …
    »Hammerfall«, sagte Sharps zu sich selbst. Und was zum Teufel wollen wir jetzt anfangen? Sharps konnte keinen klaren Gedanken fassen, und der Raum bedrückte ihn. Er verließ seinen Platz und ging zu einem der langen Tische an der Wand. Da standen Kaffee und Gebäck, und Sharps füllte sich eine Tasse ein. Er starrte hinein, dann hob er sie wie zum Gruß. »Der Jüngste Tag«, sagte er. Er sprach sehr leise. Auch die anderen begannen sich von ihren Plätzen zu erheben.
    »Der Jüngste Tag«, wiederholte Sharps. Ragnarök ! Wozu war nun die stolze Zivilisation des Menschen gut? Eiszeit, Feuerzeit, Axtzeit, Wolfszeit … er drehte sich um und sah, daß Forrester seinen Platz verlassen hatte und auf die Tür zuging. »Was jetzt?« fragte Sharps.
    »Erdbeben.« Forrester eilte zum Ausgang. »Erdbeben.« Er sagte es laut, so daß es jeder hören konnte, und plötzlich rannte alles zur Tür.
    Dr. Charles Sharps goß seine Tasse fast randvoll. Dann ging er zum Wasserhahn und ließ etwas kaltes Wasser hineinlaufen.
    Es war Mokka-Java, kaum eine Stunde vorher mit Melitta-Filter zubereitet und in eine saubere Thermosflasche gefüllt. Jammerschade, ihn zu verdünnen, aber jetzt war der Kaffee gerade mundwarm. Wie lange würde es wohl dauern, bis wieder Schiffe über die Weltmeere fuhren? Jahre, Jahrzehnte, eine Ewigkeit?
    Vielleicht würde er nie mehr den Geschmack von Kaffee genießen. Sharps leerte die Tasse in tiefen Zügen und ließ sie dann zu Boden fallen. Das schwere Porzellan hüpfte wie ein Gummiball und prallte gegen eine Konsole. Sharps lief hinaus.
    Die anderen hatten Forrester in der Halle

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