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Luzifers Hammer

Luzifers Hammer

Titel: Luzifers Hammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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blickte zu den sich türmenden Angeles-Bergen auf und sah, daß sich die Umrisse verändert hatten, geringfügig zwar, aber sie sahen irgendwie anders aus. Er hatte keine Zeit, weitere Betrachtungen anzustellen. Hinter ihm krachte es. Er drehte sich um und sah, daß ein Teil des Parkplatzes verschwunden war und der Rest merkwürdig steil anstieg. Viele der Autos waren hin, waren in den Abgrund gestürzt, der sich zwischen ihm und der Treppe aufgetan hatte – nur daß da keine Treppe mehr vorhanden war. Sie war auf den darunterliegenden Parkplatz gestürzt. Die restlichen Autos waren wie kämpfende Raubtiere ineinander verkeilt.
    Überall war Getöse: Autos, Gebäude, Steine, die ineinanderkrachten.
    Ein Volkswagen rollte schwerfällig auf Sharps zu wie ein stählernes Ungeheuer und wuchs riesengroß an. Sharps schrie und versuchte davonzulaufen, aber seine Beine trugen ihn nicht mehr. Er fiel hin, robbte weiter und sah, daß ihm der VW auf den Fersen war, ein Berg aus lackiertem Metall. Er warf sich flach gegen einen Lincoln … und plötzlich war der Volkswagen wieder zu einem gewöhnlichen VW zusammengeschrumpft.
    Auf seinem Dach saß noch ein Kleinwagen, und darunter wand sich eine schreiende Gestalt. Oh, Gott, es war Charlene, und es war hoffnungslos, sie zu erreichen. Plötzlich war sie still und streckte sich. Der Boden bebte und dröhnte weiter, dann krachte es. Ein weiteres Stück des Parkplatzes löste sich, kippte ab, glitt langsam abwärts und riß Charlene und ihr Killerauto mit sich. Nun hörte Sharps kein Röhren mehr. Er war wie betäubt. Er lag flach auf dem bebenden Boden und wartete darauf, daß es endlich aufhörte.
    Der Turm, das große Zentralgebäude des JPL, war verschwunden. An seiner Stelle lag eine verkrumpelte Masse aus Glas, Beton, verbogenem Metall und zerborstenen Computern.
    Auch das Von Karman Center lag in Trümmern. Eine der Wände war eingestürzt, und Sharps erblickte die erste unbemannte Mondlandefähre, jene Metallspinne, die zum Mond geflogen war, um seine Oberfläche zu erforschen. Das Raumschiff pendelte hilflos unter dem hängenden Dach. Dann stürzten die Wände ein und begruben das Raumfahrzeug, begruben auch das wissenschaftliche Pressecorps unter sich.
    »Schluß! Wann wird denn endlich Schluß sein?« schrie jemand. Sharps konnte die Worte kaum vernehmen.
    Schließlich begann sich das Beben zu legen. Sharps blieb sitzen. Er wollte das Schicksal nicht herausfordern. Was vom Parkplatz übriggeblieben war, war nach unten gekippt und in der Mitte ausgebeult. Nun hatte Sharps Zeit, sich zu überlegen, wer sich wohl hinter dem Kamerateam auf der Treppe aufgehalten hatte. Nicht, als ob es noch was zu bedeuten hatte. Die Kameraleute waren hin, jeder, der sich in einem Umkreis von 50 Fuß am Treppenschacht aufgehalten hatte, war unten in der Masse verschwunden, begraben unter dem Abhang und den zertrümmerten Resten der Autos.
    Der Tag verfinsterte sich, es wurde zusehends dunkel. Sharps blickte auf, um die Ursache zu ergründen.
    Über den Himmel rollte ein schwarzer Vorhang hinweg. Zwischen den wirbelnden dunklen Wolken leuchteten Blitze zu Dutzenden, zu Hunderten, wie eine irrsinnige Leuchtreklame.
     
    Ein Blitz flammte auf und spaltete einen Baum zu ihrer Rechten.
    Das Krachen des Donners war betäubend, und die Luft roch nach Ozon. Blitze schlugen in die Berge vor ihnen ein.
    »Weißt du eigentlich, wo du hinfährst?« fragte Tim Hamner. »Nein.« Eileen fuhr weiter, raste durch leere, verregnete Straßen. »Hier muß irgendwo eine Straße sein, die hinauf in die Berge führt. Ich bin da mehr als einmal hinaufgestiegen.«
    Links und hinter ihnen standen mehrere Häuser, die meisten unbeschädigt. Rechts lagen die Verdugo Hills, von engen Seitenstraßen durchzogen, und vor jeder stand das Schild »Sackgasse«. Abgesehen von Blitz und Regen schien hier oben alles normal zu sein. Der Regen deckte alles zu, was nicht in unmittelbarer Nähe lag, und die Häuser, meist ältere, mit Stuck im spanischen Stil, standen da, ohne irgendwelche Schäden aufzuweisen.
    »Aha!« rief Eileen. Sie bog scharf rechts ein, auf eine schwarze Asphaltstraße, die sich an einem Steilhang entlangschlängelte, einem Vorläufer der Berge, die ins flammende Licht der Blitze getaucht waren. Die Straße kletterte weiter bergauf, und bald konnten sie nicht mehr sehen als den Abhang zu ihrer Rechten, die brodelnden Berge, die über ihnen schwebten, und einen Golfplatz zu ihrer Linken. Es waren weder Autos

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