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Luzifers Hammer

Luzifers Hammer

Titel: Luzifers Hammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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machen?«
    »Jawohl, Sir.« Masterson wirkte erleichtert, und die anderen auch. Sie waren es seit Jahr und Tag gewöhnt, von Sharps Befehle entgegenzunehmen. Sie gehorchten ihm zwar nicht wie Soldaten, aber sie mochten gern von ihm hören, was sie ohnehin tun wollten.
    »Dan, Sie kommen mit!« sagte Sharps. »Sie können hier sowieso nichts ausrichten …«
    »Nein«, sagte Forrester.
    »Was?« fragte Sharps. Sicherlich hatte er ihn falsch verstanden. Es donnerte pausenlos, und jetzt heulte auch noch der aufkommende Sturm.
    »Ich kann nicht«, sagte Forrester. »Ich brauche Insulin.«
    Sharps fiel es plötzlich ein, daß Dan Forrester Diabetiker war.
    »Wir können bei Ihnen vorbeifahren …«
    »Nein« ,rief Forrester: »Ich habe anderes zu tun. Ich würde Sie nur aufhalten.« »Sie haben …«
    »Geht schon in Ordnung!« sagte Forrester. Er drehte sich um und ging durch den Regen davon.
    »Den Teufel werden Sie!« rief ihm Sharps nach. »Sie können nicht einmal Ihren Wagen starten, wenn die Batterie leer ist!«
    Forrester drehte sich nicht um. Sharps blickte seinem Freund nach und wußte, daß er ihn wohl nie wiedersehen würde. Die anderen standen herum. Sie alle wollten Anweisungen, Befehle, die irgendeinem Zweck dienen mochten, und erwarteten, daß Charles Sharps für alles sorgen würde. »Wir sehen uns auf der Ranch!« rief Sharps.
    Forrester drehte sich um und winkte.
    »Also los, ziehen wir ab!« sagte Sharps. »Den Kleinbus in die Mitte.« Er betrachtete seine kleine Schar. »Preston, Sie steigen zu mir in den ersten Wagen. Nehmen Sie das Gewehr und halten Sie es schußbereit.« Sie setzten sich in ihre Autos und fuhren über den zerstörten Parkplatz, wobei sie auf die großen Risse und Löcher achteten. Forresters Wagen hatte überdauert. Er hatte ganz weit oben geparkt, weit weg von den anderen, weit weg von den Bäumen und vom Abhang, quer zur Anhöhe. Sharps konnte nur die Scheinwerfer sehen, die ihnen hinunter zur Straße folgten. Er hoffte, daß Dan seine Meinung geändert hatte und ihnen folgte, doch als sie die Autobahn erreichten, stellte er fest, daß Dan Forrester in Richtung Tujunga abgebogen war.
     
    Die Straße verengte sich und wurde steil, und rechts von ihnen war ein Abhang von mindestens 50 Fuß Höhe. Eileen hatte stramm damit zu tun, den Wagen in ihrer Gewalt zu halten, dann hielt sie an. »Wir werden jetzt zu Fuß gehen.« Aber sie machte keine Anstalten, um auszusteigen. Der Regen hatte etwas nach gelassen, aber es war kälter geworden, und rund um sie blitzte es immer noch pausenlos. Es roch streng und stark nach Ozon.
    »Also los dann!« sagte Tim.
    »Warum diese Eile?«
    »Ich weiß nicht, aber laß uns gehen.« Tim konnte es nicht erklären, und er war sich nicht sicher, ob er es selbst überhaupt begriff. Für Hamner war das Leben zivilisiert und verhältnismäßig einfach. Man hielt sich von jenen Stadtteilen fern, wo Geld und soziale Stellung nichts bedeuteten, man stellte sich Personal ein oder kaufte, was man brauchte.
    Instinktiv wußte er, daß dies alles im Handumdrehen zu Ende ging. Aber sein Gefühl sträubte sich dagegen … nein, dies konnte nicht Ragnaröksein. Ragnarök konnte einen umbringen!
    Die Welt war noch vorhanden, und Tim brauchte Hilfe. Er brauchte eine zuvorkommende Polizei, höfliche Kaufleute, untertänige Diener – kurzum, er brauchte die Zivilisation.
     
    Eine turmhohe Wasserwand fegt ostwärts über den Südatlantik.
    Der linke Rand streift das Kap der Guten Hoffnung, überschwemmt das Land, das nacheinander Hottentotten, Holländer, Briten und Afrikaner im Besitz hatten, strömt landeinwärts und staut sich am Fuße des Tafelbergs, schäumt aufwärts durch das weite Tal bis Paarl und Stellenbosch.
    Der rechte Rand der Welle brandet gegen die Antarktis und reißt Gletscher los, zehn Meilen lang und fünf Meilen breit. Die Welle bricht zwischen Afrika und der Antarktis hindurch. Sobald sie die Weiten des Indischen Ozeans erreicht, hat sie bereits die Hälfte ihrer Kraft eingebüßt. Jetzt ist sie nur noch 400 Fuß hoch. Sie rollt mit einer Geschwindigkeit von 50 Meilen in der Stunde auf Indien, Australien und Indonesien zu.
    Die Flut fegt über die Niederungen von Südindien, dann, verdichtet durch die einengende Bucht von Bengal, gewinnt sie wieder an Kraft und Höhe und bricht in die Sumpflandschaft von Bangladesch ein. Und weiter geht es nordwärts über Kalkutta und Dakka. Schließlich werden die Wasser am Fuße des Himalaja gebremst, wo sie

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