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Luzifers Hammer

Luzifers Hammer

Titel: Luzifers Hammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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keine Ahnung haben, aber gern zeigen möchten, wie verdammt wichtig sie sind. Und jetzt machen sie so viele Einwände wie nur möglich, um einander zu beweisen, daß jeder die Show stoppen könnte, wenn er nur wollte. Wo bleiben da die Interessen des Protektors? Die wollen doch nicht etwa Kalva Soap verärgern?
    Mist. Aber ich habe mich damit abgefunden.« Harvey merkte plötzlich, daß sich das alles nicht besonders gut anhörte. »Komm, laß uns das Thema wechseln.«
    »In Ordnung. Hast du dir den Namen dieses Etablissements gemerkt?«
    » Security First Federal Bar . Niedlich. Gestohlen bei George Barlin. Und obendrein überholt.«
    »Richtig! Nun könnte aber ein anderer die Idee aufgreifen.
    Kannst du bei Crazy Eddie’s Insurance vorsprechen?«
    »Warum nicht? Er hat bei Madman Muntz Autos gekauft.
    Wie steht’s mit Fat Jack’s Krebsklinik ?«
    »Fat Jack’s Krebsklinik und Leichenhaus«, sagte Cescu.
    Die Spannung wich aus Harveys Nacken und Schultern. Er trank noch etwas Bier und ging dann zu den Boxen hinüber, um sich irgendwo anlehnen zu können. Mark folgte ihm und setzte sich ihm gegenüber.
    »He, Harv! Wann wollen wir wieder einmal auf Tour gehen? Ist dein Rad noch in Ordnung?«
    »Ja.« Vor einem Jahr – nein, verdammt, vor zwei oder mehr Jahren –, sagte er zu sich, zum Teufel auch, hatte er sich von Mark Cescu zu einem Trip entlang der Küste überreden lassen.
    Sie hatten in den kleinen Bars einen getrunken, sich mit anderen Tramps unterhalten und kampiert, wo es ihnen gerade paßte.
    Cescu kümmerte sich um die Räder und Harvey zahlte die Rechnungen, die sich durchaus verschmerzen ließen. Es war eine sorglose Zeit gewesen. »Das Rad ist in Ordnung, aber ich werde kaum Gelegenheit haben, es zu benutzen. Sobald diese Serie anläuft, wird sie meine ganze Zeit in Anspruch nehmen.«
    »Kann ich irgendwie helfen?« fragte Mark.
    Harvey zuckte die Achseln. »Warum nicht?« Mark hatte öfters bei Harveys Shows mitgewirkt, hatte Kameras und Clipboards herumgeschleppt und sich um die Wartung gekümmert oder sich schlicht als Mädchen für alles nützlich gemacht.
    »Okay, wenn du nur den Mund hältst.«
    Die Bar füllte sich. Die Musikbox schwieg, und Mark erhob sich. »Ich hätte was für dich«, sagte er. Er holte eine zwölfsaitige Gitarre hinter der Bar hervor und stellte hinten im Raum einen Stuhl auf. Auch dies war ein Teil seiner Arbeit: Cescu pflegte in Bars für Drinks oder für eine Mahlzeit zu singen. Während ihres Streifzuges entlang der Küste hatte Mark auf diese Weise ihre Steaks überall zwischen Los Angeles und Carmel verdient.
    Er war gut genug, um ein Profi zu sein, doch so oft er regelmäßige Arbeit annahm, dauerte es keine Woche. Leute, die regelmäßig Geld verdienten, kamen Mark vor wie Zauberer, deren Geheimnis er niemals lüften konnte.
    Mark zupfte versuchsweise an einer Saite, dann begann er mit dem Vorspiel. Die Melodie ging nach der alten Cowboynummer »Cool Clear Water«.
     
    Ich sehe Tag für Tag gern fern,
    doch keine Spur Kultur,
    so gar nichts von Kultur.
    Mit Seifenopern Nacht und
    Tag und Werbeshows,
    die keiner mag,
    rund um die Uhr
    doch von Kultur
    nein, nicht die Spur.
     
    Harvey lachte zustimmend. Ein fetter Mann an der Bar schickte einen Humpen Bier ’rüber, und Mark dankte mit Kopfnicken.
     
    Die Sonne sinkt,
    zum Himmel stinkt
    der Ruf nach der Kultur,
    nach nichts sonst als Kultur.
    Ein Anwalt grinst, ein Schutzmann linst,
    doch nichts da von Kultur,
    auch nicht die kleinste Spur.
     
    Eine kurze Pause folgte, bis Mark wieder in die Saiten griff. Es klang irgendwie falsch und doch richtig, als suchte Mark nach etwas, das er nicht finden konnte.
     
    Bald kommt ein Mann, der schaut dich an
    und bringt dein Hirn zum Kochen.
    Der ködert dich dann mit Kultur,
    da bist du platt, da staunst du nur,
    da bist du von den Socken.
    Denn merk dir, Freund, es ist schon so,
    auch dies Programm, dies miese,
    bezahlen die und schaffen an
    und schleppen selbst Kultur heran
    wenn’s sein muß, ja, auch diese.
     
    Die Gitarre setzte aus, und Mark sagte mit Grabesstimme: »Dasselbe, was du von einem alten Bogart-Film hast. NICHTS ALS KULTUR. ASTREIN UND WASCHECHT. Leonard Bernstein dirigiert das Londoner Symphonieorchester und die Rolling Stones in einer pfundigen Show über KULTUR, astrein und waschecht. Leute, heute gibt’s eine Debatte zwischen dem Präsidenten der vereinigten Farmarbeiter und zweiundzwanzig halbverhungerten Hausfrauen, die mit Schlachtermessern

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