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Luzifers Hammer

Luzifers Hammer

Titel: Luzifers Hammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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Stadtverordnete, einige Geschäftsinhaber aus dem Ort. Jellison erkannte den stiernackigen Mann, der irgendwo hinten in der Gruppe saß, und winkte ihm zu. Er hatte seinen Nachbarn George Christopher bisher nur selten zu Gesicht bekommen. Jellison stellte seinen Schwiegersohn vor und schüttelte Hände reihum. Stille senkte sich über den Raum.
    »Was ist passiert, Senator?« fragte der Bürgermeister.
    »Hat … das Dingsda wirklich eingeschlagen?«
    »Ja.«
    »Ich habe die Artikel in den Zeitschriften gelesen«, meinte Bürgermeister Seitz. »Gletscher. Die Ostküste ausgelöscht.« Ein Donnerschlag krachte, und Seitz machte eine Geste in Richtung Fenster. »Ich wollte es nicht glauben, aber jetzt bleibt mir wohl nichts anderes übrig. Wie lange kann dieser Regen noch dauern?«
    »Wochenlang«, sagte Jellison.
    Das saß. Sie waren alle Farmer oder lebten in einer Gemeinschaft, in der die Landwirtschaft – und damit das Wetter – das Hauptgesprächsthema bildete. Sie alle wußten, was ein wochenlang andauernder Regen zu dieser Jahreszeit anrichten konnte.
    »Das Vieh wird verhungern«, sagte Seitz. Für einen Augenblick leuchtete ein Lächeln in seinem Gesicht auf bei dem Gedanken, was die Vorräte in seinem Laden wohl einbringen würden. Dann runzelte er die Stirn, als er weiterdachte. »Wieviel Schaden hat das Unwetter angerichtet? Werden Lastwagen ausfallen, Züge, Lebensmittellieferungen?«
    Jellison schwieg für einen Augenblick lang. »Die Wissenschaftler sagten mir, daß es überall im Land so heftig regnen wird«, sagte er langsam.
    »Du lieber Himmel«, sagte der Bürgermeister. »Kein Mensch wird dann in diesem Jahr die Ernte einbringen können. Keiner! Wir haben nur das, was in den Silos und in den Kornspeichern vorhanden ist.«
    »Und ich glaube nicht, daß uns jemand etwas abgeben wird«, bemerkte George Christopher. Alle nickten ihm zu. »Wenn es so schlecht steht … stimmt das?«
    »Ich weiß nicht«, sagte Jellison. »Wahrscheinlich wird’s happig.«
    Seitz drehte sich um und starrte auf die große Landkarte von Tular und Umgebung, die an der Wand der Bibliothek hing.
    »Himmel, Senator, was sollen wir tun? Bei diesem Regen wird San Joaquin vollaufen. Und dort gibt es eine Menge Menschen. Eine ganze Menge.«
    »Und die werden alle hierher kommen, indem sie versuchen, höhere Lagen zu erreichen«, setzte George Christopher hinzu.
    »Wo sollen wir mit ihnen hin? Wie sollen wir sie alle ernähren? Das können wir nicht.«
    Jellison ließ sich auf der Kante eines Bibliothekstisches nieder.
    »Gil, George, ich war stets der Meinung, daß Sie die Lage richtig erkannt haben. Das ist zweifellos unser Problem. Es gibt mindestens eine halbe Million Menschen in San Joaquin, vielleicht auch mehr, und alle werden sich nach höheren Lagen umsehen. Oben in der Sierra gibt es noch mehr Leute, die dorthin geflüchtet sind, um dem Kometen zu entrinnen, und die alle werden jetzt hier runterkommen. Sogar aus Entfernungen wie etwa Los Angeles werden die Leute hierher kommen. Was machen wir nun mit all dem Volk?«
    »Lassen Sie es uns einmal aussprechen«, sagte einer der Stadträte. »Es ist eine Katastrophe, aber Sie sagen …« Er hielt für einen Augenblick inne, unfähig, den Satz zu vollenden. »Sie sagen, alles sei ausgeschaltet, das Militär, der Präsident, Sacramento, alles, was man sich nur denken kann. Soll dies heißen, daß wir von nun an für immer auf uns selbst gestellt sind?«
    »Vielleicht«, sagte Jellison, »vielleicht auch nicht.«
    »Es macht nämlich was aus«, sagte George Christopher. »Wir können die Leute eine oder auch zwei Wochen betreuen, aber nicht länger. Irgendwann kommt die Zeit, wo jemand verhungern muß ! Wer wird das sein? Wir alle, weil wir versuchten, hundertmal mehr Menschen einige Woche am Leben zu erhalten, als wir verkraften können?«
    »Nun gut, das ist das Problem«, stimmte Bürgermeister Seitz zu.
    »Ich werde keinen von denen durchfüttern«, sagte George Christopher. »Ich habe meine eigenen Leute zu versorgen.«
    »Sie können … Sie können sich doch nicht einfach aller Verantwortung entledigen«, sagte Jack Turner.
    »Ich glaube nicht, daß ich etwas für Fremde übrig habe«, sagte George Christopher. »Schon gar nicht, wenn sie sowieso zugrunde gehen müssen.«
    »Einige werden es auch so nicht schaffen«, sagte Polizeichef Hartman. Er zeigte auf die große Landkarte. »Porterville und Visalia liegen beide in ehemaligen Flußbetten. Lauter

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