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Luzifers Hammer

Luzifers Hammer

Titel: Luzifers Hammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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Oberschwemmungsgebiete. Bei einem Regen wie diesem bezweifle ich, daß die Dämme lange halten.«
    Alle schauten auf die Karte. Es stimmte. Der Lake Success schwebte über Porterville, Milliarden und aber Milliarden Liter Wasser, bereit, auf die Stadt zu stürzen. Visalia im Norden ging es nicht viel besser.
    »Es ist nicht nur der Regen«, sagte Bürgermeister Seitz nachdenklich. »Ein warmer Regen, während im Hochland immer noch Schnee liegt. Ich denke, der Schnee wird bereits geschmolzen sein, sicher aber bis zum Nachmittag …«
    »Wir müssen die Leute warnen!« sagte Jack Turner.
    »Müssen wir das wirklich?« fragte ein Stadtrat.
    »Natürlich«, sagte Hartman. »Aber womit wollen wir sie verpflegen, wenn alle hierherkommen? Vielleicht mit den Beständen aus Granny Masons Laden?«
    Ein Raunen erhob sich im Raum.
    »Wie lange werden die Dämme halten?« fragte Jellison. »Den ganzen Tag?« Das wußte keiner sicher zu sagen. Das Telefon funktionierte nicht, so daß man die Ingenieure nicht anrufen konnte.
    »Woran dachten Sie, Senator?« fragte Hartman.
    »Ist noch Zeit, Lastwagen in diese Gebiete zu schicken? Kann man die Supermärkte, die Lebensmittelgeschäfte, die Eisenwarenhandlungen und was weiß ich was noch leeren, bevor die Dämme brechen?«
    Lange Zeit herrschte Stille. Der Stadtrat von vorhin erhob sich. »Ich glaube, der Damm wird den Tag über noch halten.
    Wenn das Wasser nicht zu schnell kommt, so kann er meinen Laster nicht stoppen. Ich habe einen großen Zehnachser. Ich fahre.«
    »Nicht allein«, warnte Jellison. »Und nicht unbewaffnet.«
    »Ich werde meine Leute mitschicken«, sagte Hartman.
    »Und was geschieht mit der Ware?« fragte George Christopher.
    »Wir werden sie teilen«, sagte Jellison.
    »Teilen. Wenn Sie mit mir teilen, so erwarten Sie, daß ich mit Ihnen teile«, sagte Christopher. »Vielleicht gefällt mir das nicht.«
    »Gottverdammich, George! Wir sitzen alle im gleichen Boot«, sagte Bürgermeister Seitz.
    »Wirklich? – Wer ist wir? « fragte Christopher.
    »Wir. Ihre Nachbarn. Ihre Freunde«, sagte einer der Stadträte.
    »Gut«, erklärte Christopher. »Meine Nachbarn also, meine Freunde. Aber ich werde mich den Teufel wegen ein paar Flachländern krummlegen, schon gar nicht, wenn sie sowieso am Abkratzen sind.« Der große Mann hatte offensichtlich Schwierigkeiten, sich auszudrücken. »Sehen Sie, ich habe zumindest so viel christliche Nächstenliebe in mir wie irgendeiner, aber ich bin nicht bereit, zu verhungern, nur um denen zu helfen.« Und er machte Miene, den Saal zu verlassen.
    »Wo wollen Sie hin, George?« fragte Hartman.
    »Der Senator hatte eine gute Idee. Ich hole meinen Bruder und fahre mit meinem Laster ins Flachland. Da gibt es eine Menge Zeug, das wir brauchen können. Es wäre sinnlos, zuzulassen, daß ein Dammbruch alles vernichtet.« Er ging hinaus, bevor noch jemand was sagen konnte.
    »Sie werden noch Schwierigkeiten mit ihm bekommen«, sagte Bürgermeister Seitz.
    » Ich? Wieso?« sagte Jellison.
    »Natürlich Sie, wer sonst? Senator, ich bin Lebensmittelkaufmann. Ich kann mich zwar Bürgermeister nennen, aber für sowas bin ich weder gerüstet noch zuständig. Ich glaube, das ist Ihr Bier, nicht wahr?«
    Die anderen stimmten ihm im Chor zu, und keiner wunderte sich.
     
    George Christopher und sein Bruder Ray fuhren über die Autobahn nach Porterville. Lake Success lag zu ihrer Rechten, und links von ihnen stiegen die Ufer hoch an. Es regnete pausenlos.
    Der See war bereits bis zu jener Brücke angestiegen, über die die Straße hinwegführte. Schlammbatzen, die vom Hang heruntergespült worden waren, bedeckten die Straße. Der große Farmlaster fuhr zügig durch die Schlammpfützen.
    »Nicht viel Verkehr«, sagte Ray.
    »Noch nicht.« George fuhr grimmig, der Mund ein dünner Strich, den Stiernacken über das Steuer gebeugt. »Aber es wird nicht mehr lange dauern. All diese Leute. Sie werden die Straße raufkommen und nach höheren Lagen suchen.«
    »Die meisten werden in Porterville bleiben«, sagte Ray. »Es liegt einige hundert Fuß höher als San Joaquin.«
    »Das war einmal«, sagte George. »Bei diesen Erdbeben kann man das nicht mehr so genau sagen. Erdrutsche, Verlagerungen aufwärts und abwärts. Wenn der Damm bricht, ist Porterville hinüber. Die Leute werden nicht bleiben wollen.«
    Ray sagte nichts. Mit George pflegte er nicht zu diskutieren.
    George war der einzige in der Familie, der auf dem College gewesen war. GI Bill. Er hatte

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