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Luzifers Hammer

Luzifers Hammer

Titel: Luzifers Hammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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anderen, ihr geht mit! Wenn wir nichts unternehmen, werden bis morgen noch mindestens tausend Leute hier auftauchen.«
    Außerdem, dachte Jellison, wird es bei Nacht einfacher sein, weil man ihre Gesichter nicht sieht. Bis zum Morgen dürfte man sich dann an den Anblick gewöhnt haben. Und wenn du dich wirklich daran gewöhnst, Leute abzuweisen und in den Tod zu schicken, wird dich dann noch jemand kennen wollen? Das Schlimmste war, daß George Christopher recht hatte, doch das machte die Sache nicht leichter. »Ich werde einige meiner Leute mitschicken, George. Und morgen wird ein Hilfstrupp bereitstehen.«
    »Gut.« Christopher ging zur Tür. Unterwegs hielt er an und lächelte Maureen zu. »Gute Nacht, Melisande«, sagte er.
    Im Wohnzimmer des Jellison-Hauses brannte eine Petroleumlampe. Arthur Jellison saß in einem Sessel. Er hatte die Schuhe ausgezogen und sein Hemd aufgeknöpft. »Al, lassen Sie diese Listen bis morgen.«
    »Jawohl, Sir. Kann ich noch etwas für Sie tun?« Al Hardy blickte auf seine Uhr. Es war zwei.
    »Nein. Maureen kann nach mir schauen.«
    Hardy sah noch einmal auf die Uhr. »Es ist spät, Senator. Und Sie müssen morgen früh aufstehen …«
    »Ich werde mich bald zurückziehen. Gute Nacht.« Diesmal war es kaum zu überhören, daß Hardy entlassen war. Jellison beobachtete, wie sein Assistent den Raum verließ, und notierte den festen Blick. Er war eine Bestätigung für eine Vermutung, die Arthur Jellison schon früher gehabt hatte. Dieser verdammte Doktor vom Bethesda Naval Hospital hatte Hardy etwas über die nicht gerade beruhigenden Kardiogramme verraten, und nun benahm sich Hardy wie eine Glucke. Hatte Al Maureen etwas gesagt? Aber das war wohl unwichtig.
    »Dad, möchtest du einen Drink?« sagte Maureen.
    »Wasser. Wir müssen mit dem Bourbon sparen«, sagte Jellison. »Bitte, setz dich.« Das klang höflich und hörte sich weder nach einer Bitte oder nach einem Befehl an. Jellison sprach eher wie einer, der etwas ratlos ist.
    »Ja?« sagte sie und setzte sich auf einen Stuhl neben ihn.
    »Was hat George Christopher gemeint? Wer ist ›Melisande‹ oder so was?«
    »Das ist eine lange Geschichte …«
    »Ich möchte sie hören. Ich möchte alles über die Christophers wissen«, sagte Jellison.
    »Warum?«
    »Weil sie die andere Macht in diesem Tal repräsentieren, und weil wir zusammen und nicht gegeneinander arbeiten müssen. Ich muß wissen, wer von uns wo steht«, sagte Jellison. »Und nun erzähle.«
    »Nun, du weißt, daß George und ich praktisch miteinander aufgewachsen sind«, sagte Maureen. »Wir sind gleichaltrig.«
    »Natürlich.«
    »Bevor du nach Washington gingst, um Senator zu werden, waren George und ich ineinander verliebt. Gut, wir waren erst vierzehn, aber es sah irgendwie nach Liebe aus.« Aber sie sagte nicht, daß sie seit jener Zeit keinem mehr ein ähnliches Gefühl entgegengebracht hatte. »Er wollte, daß ich hier bleibe. Bei ihm. Ich hätte es gern getan, wenn es irgendwie möglich gewesen wäre. Ich wollte nicht nach Washington.«
    Jellison schien im gelben Licht der Petroleumlampe gealtert.
    »Ich habe es nicht gewußt. Ich war damals sehr beschäftigt.«
    »Es ist schon gut, Dad«, sagte Maureen.
    »Ob gut oder nicht, es ist geschehen«, sagte Jellison. »Was ist mit Melisande?«
    »Kannst du dich an das Stück Der Regenmacher erinnern? An diesen Mann, der sich vor der alten Jungfer von der Farm aufspielt? Der ihr sagt, sie sollte sich nicht mehr Lizzie nennen, sondern mit ihm gehen, und dann würde sie Melisande sein und sie würden ein herrliches Leben führen … Gut, George und ich haben das Stück in jenem Sommer gesehen, und es hat eben gefunkt, das war alles. Ich sollte das herrliche Leben in Washington lassen und bei ihm bleiben. Ich habe es vergessen.« »Du hast es vergessen, wie? Und trotzdem erinnerst du dich jetzt.«
    »Dad …«
    »Was hat er gemeint, als er dich bei diesem Namen nannte?«
    »Nun, ich …« Sie unterbrach sich und schwieg.
    »Tja, ich stelle es mir auch so vor«, sagte Jellison. »Er bedeutet dir was, nicht wahr? Wie oft hast du ihn gesehen, seit wir nach Washington gingen?«
    »Nicht sehr oft.« »Hast du mit ihm geschlafen?«
    »Das geht dich nichts an!« rief Maureen.
    »Aber sicher. Gerade jetzt geht mich alles an, was in diesem Tal hier passiert, und mehr denn je, insbesondere, wenn die Christophers darin verwickelt sind. Hast du mit ihm geschlafen?«
    »Nein.«
    »Hat er es versucht?«
    »N-nicht direkt«, sagte

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