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Luzifers Hammer

Luzifers Hammer

Titel: Luzifers Hammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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lagert. Ich bezweifle, daß wir noch viel hereinbekommen können außer dem, was wir selbst herstellen oder züchten.«
    Ein Raunen erhob sich, und einer der Farmer sagte: »Nie mehr, Senator?« »Das ist durchaus denkbar«, sagte Jellison. »Wahrscheinlich auf Jahre hinaus. Wir sind auf uns selbst angewiesen.«
    Er legte eine Pause ein, damit die Leute Zeit hatten, dies zu begreifen. Viele von ihnen hatten sich mit ihrer Unabhängigkeit gebrüstet. Natürlich entsprach das nicht der Wahrheit, war seit Generationen nichts weiter als eine fromme Lüge, und die Leute waren einsichtig genug, um dies zu wissen, aber es würde eine Zeit dauern, bis sie merkten, wie sehr sie von der Zivilisation abhingen.
    Düngemittel, Zuchtvieh, Vitamine, Benzin und Propangas, Strom, Wasser – nun, dies alles würde eine Zeitlang nicht zum Problem werden. Medikamente, Drogen, Rasierklingen, Wettervorhersage, Saatgut, Tierfutter, Kleidung, Munition … die Liste war endlos. Selbst Nadeln, Reißzwecken und Schrauben gehörten dazu. »Dieses Jahr wird nicht viel wachsen«, sagte Stretch Tallifsen.
    »Meine Ernte sieht jetzt schon miserabel aus.«
    Jellison nickte. Tallifsen hatte sich bereit erklärt, seinen Nachbarn bei der Tomatenernte zu helfen, und seine Frau half mit, um so viel wie möglich einzudosen. Tallifsen baute Gerste an, und sie würde kaum den Sommer überdauern. »Die Frage ist, ob wir uns zusammentun«, sagte Senator Jellison. »Was meinen Sie damit?« fragte Ray Christopher.
    »Teilen. Alles, was wir haben, in einen Topf zu werfen«, erwiderte Jellison. »Sie meinen Kommunismus«, sagte Ray Christopher und fletschte die Zähne. Der feindselige Ton in seiner Stimme war diesmal nicht zu überhören. »Nein, ich meine Zusammenwirken. Nächstenliebe, wenn Sie wollen. Mehr als das. Intelligentes Management für das bißchen, das wir besitzen, um zu verhüten, daß etwas vergeudet wird.«
    »Das klingt aber wie Kommunismus …«
    »Halt den Mund, Ray!« George Christopher erhob sich. »Senator, ich sehe ein, daß Sie recht haben. Es ist sinnlos, unser letztes Benzin zu verbrauchen, um etwas anzupflanzen, das doch nicht mehr wächst, oder unsere letzten Sojabohnen ans Vieh zu verfüttern, das den Winter doch nicht übersteht. Die Frage ist nur, wer trifft die Entscheidung? – Sie?«
    »Irgendeiner muß es tun«, sagte Tallifsen.
    »Nicht allein«, sagte Jellison. »Wir werden einen Rat wählen. Ich möchte betonen, daß ich wahrscheinlich etwas besser dastehe als irgendeiner, und daß ich zu teilen bereit bin …«
    »Sicher«, sagte Christopher. »Teilen, schön, aber mit wem, Senator? Das ist die große Frage. Wie weit wollen wir gehen? Wollen wir etwa versuchen, Los Angeles zu ernähren?«
    »Das ist absurd«, sagte Jack Turner.
    »Warum? Sie werden alle hierher kommen«, rief Christopher, »alles, was Beine hat. Los Angeles, San Joaquin und was von San Francisco übrig ist … sicher nicht alle, aber wahrscheinlich eine ganze Menge. Letzte Nacht waren es dreihundert, und das ist nur der Anfang. Wie lange können wir es noch verkraften, all die Leute aufzunehmen?«
    »Es werden auch Nigger da sein«, rief jemand aus dem Flur. Christopher blickte selbstbewußt auf zwei schwarze Gesichter am Ende des Saales. »Okay – es tut mir leid. Aber nein. Doch nicht. Lucius, du hast Landbesitz, und du bestellst deinen Boden. Aber wie steht’s um die Schwarzen aus der Stadt, die pausenlos die Gleichheit fordern? Die willst du wohl auch nicht haben!«
    Der Schwarze erwiderte nichts. Es sah aus, als wollte er sich unsichtbar machen, und saß mit seinem Sohn ganz still da.
    »Lucius Carter ist in Ordnung«, sagte George Christopher.
    »Aber Frank hat recht, was die anderen angeht, die Stadtleute. Touristen. Hippies. Die werden schnell da sein, und wir müssen ihnen einen Riegel vorschieben.« Die Sache rutscht mir durch die Finger, dachte Jellison. Die Leute haben zu viel Angst, und Christopher hat seine Finger in die Wunde gelegt. Er erschauerte. In den nächsten Monaten würden eine Menge Leute sterben. Wie sollte man diejenigen aussuchen, die überleben durften, wie sollte man jene aussondern, die draufgehen mußten? Wer sollte über Leben und Tod befinden? Ich möchte dieses Amt weiß Gott nicht übernehmen.
    »George, was schlagen Sie vor?« fragte Jellison.
    »Straßensperren auf der Staatsstraße. Wir wollen sie nicht ganz blockieren, vielleicht können wir die Straße noch brauchen. Wir sollten also eine Sperre errichten und die

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