Luzifers Hammer
führte ihn an seinen Wagen. »Brad, Sie haben gesagt, sie hätten Wohnungen gebaut. Als Lieferant oder als Architekt?«
»Beides.«
»Das dachte ich mir«, sagte Tim. Er sprach schnell und stieß die Worte hastig hervor. »Also kennen Sie sich mit Beton aus, und im Bauwesen. Könnten Sie einen Damm bauen?«
Wagoner runzelte die Stirn. »Ich nehm’s an.«
»Sehen Sie!« triumphierte Tim. »Dämme!« Er zeigte auf die Automobilklubkarte. »Sehen Sie, da gibt es Kraftwerke, Dämme von hier ab entlang der Straße bis hinauf in die Sierra, und diese Dämme dürften gebrochen sein. Doch einige der kleineren Kraftstationen stehen immer noch, und ich weiß genug über Elektrizität, um sie wieder in Gang zu setzen, wenn jemand den Damm bauen kann. Wir sind also eine komplette Arbeitsgruppe für Stromversorgung, und das dürfte etwas wert sein.«
Tim log, daß sich die Balken bogen, aber er glaubte nicht, daß jemand von den Leuten genug von Elektrizität verstand, um ihn aufs Glatteis zu führen. Und er war theoretisch geschult, wenn er sich auch über die praktischen Aspekte von Mehrphasenwandlern nicht im klaren war.
Mark schaute nachdenklich vor sich hin.
»Gottverdammich!« schrie Tim. »Ich habe Jellison 50.000 Dollar gespendet zu einer Zeit, wo es gutes Geld war! Sie können ihm zumindest sagen , daß ich da bin!«
»Tja, lassen Sie mich überlegen«, sagte Mark. Die Geschichte war irgendwie sinnvoll. Und Tim Hamner war ein Freund der Randalls. Hätte ihn Tim nicht erkannt, so hätte es Mark vielleicht vergessen können, jetzt ging es aber nicht mehr. Harv könnte dahinter kommen, und vielleicht würde es ihm nicht gefallen. Und fünfzig Riesen. Mark hatte nicht viel Zeit mit dem Senator verbracht, aber Jellison hatte diese altmodische Art, und vielleicht hielt er es für wichtig. Und außerdem dieses Angebot über Kraftwerke und Dämme – das verlieh der Sache Gewicht.
Mark hätte die Leute hereinlassen müssen, aber er durfte nicht.
Das würden die Christophers niemals zulassen. Doch sie hörten immer noch auf Jellison.
Mark blickte zu dem anderen Mann im Auto. Es war ein großer Mann. »Armee?« fragte er.
»Marineinfanterie«, sagte Wagoner.
»Können Sie schießen?«
»Marineinfanteristen sind vor allem Schützen. Jawohl.«
»Okay. Ich will’s versuchen.« Mark ging zur Straßensperre zurück. »Dieser Bursche scheint ein alter Freund des Senators zu sein«, sagte Mark. »Ich geh’ und sag’s ihm.«
Der große Wachmann dachte nach, und Tim hielt den Atem an. »Er soll warten«, sagte der Mann schließlich. Er hob die Stimme. »Fahren Sie zur Seite und bleiben Sie im Wagen!«
»In Ordnung.« Tim stieg ein, und manövrierte sein Auto fast in den Graben. »Sollte hier einer auftauchen, der herumballern möchte, hätte ich es nicht gern, von Querschlägern getroffen zu werden«, sagte er. Er schaute zu, wie Mark sein Motorrad anwarf und davonfuhr.
»Wird es zu einem Kampf kommen?« fragte Rosa Wagoner.
»Ich weiß nicht«, sagte Tim. Er kuschelte sich in seinen Sitz.
»Jetzt heißt es abwarten und Tee trinken.«
Eileen lachte. Sie stellte sich Tim bei dem Versuch vor, einen Großgenerator instand zu setzen. »Drückt die Daumen«, sagte sie.
»Sie kennen ihn, ich nicht«, sagte Senator Jellison. »Ist er zu etwas nütze?« Harvey Randall schaute nachdenklich vor sich hin. »Ehrlich, ich weiß es nicht. Er ist hierher gekommen, das spricht für ihn. Er ist ein Überlebender.«
»Oder ein Glückspilz«, sagte Jellison. »Hamner, wie Hamner-Brown. Es hat unserer Welt kein Glück gebracht. ja, ich weiß, Entdeckung ist nicht gleich Erfindung. Mark, Sie sagen, der andere ist ein ehemaliger Marinesoldat?«
»Er sagte es. Und es sieht danach aus, daß er die Wahrheit sagt, Senator. Das ist alles, was ich weiß.«
»Sechs Leute mehr. Zwei Frauen und zwei Kinder.« Jellison dachte nach. »Harvey, glauben Sie, daß was an dieser Idee dran ist, die Kraftwerke wieder in Betrieb zu setzen?«
»Die Idee hört sich brauchbar an.«
»Schon, aber kann das Hamner fertig bringen?«
Harvey zuckte die Achseln. »Ich weiß es ehrlich nicht, Senator. Er ist Akademiker und wird sich wohl auch auf etwas anderes als Astronomie verstehen.«
»Und ich schulde ihm was«, sagte Jellison. »Fragt sich nur, ob ich ihm genug schulde. Im Winter kann es hier verdammt knapp werden.« Und er blickte wieder nachdenklich vor sich hin.
»Der Mann, der den Kometen entdeckt hat. Das besagt zumindest eins, daß der Kerl
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