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Luzifers Hammer

Luzifers Hammer

Titel: Luzifers Hammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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Entscheidung stolz zu sein. Er konnte sich kaum einen anderen Wagen vorstellen, mit dem sie heil über so manche Strecke gekommen wären, die jetzt hinter ihnen lag.
    »Lake Success«, sagte Eileen. »Hier war mal ein großer See, und der Damm muß gebrochen sein. Die Straße führt direkt daran vorbei …«
    »Und?«
    »Ich frage mich, ob da überhaupt noch eine Straße ist«, sagte sie. Sie fuhren weiter, bis sie an die Kreuzung kamen, von der aus es in die Berge ging.
    Überall war es schlammig, und überall hingen Autos in jeder nur denkbaren Lage herum. Man sah auch Leichen, aber weit und breit kein lebendes Wesen. Sie waren dankbar für den Regen, der sie davon abhielt, zu tief in die Schlammgräben zu ihrer Linken zu schauen. Die Straße wurde schlecht, teilweise war sie ausgespült und stellenweise mit Schlamm und sonst was bedeckt. Eileen hatte das Steuer übernommen, wobei sie nur schätzen konnte, wo die Straße entlangführte, in der Hoffnung, daß sie unter dem Schlamm immer noch irgendwo vorhanden war.
    Der Wagen fuhr weiter, doch immer langsamer …
    Dann erblickten sie das Lagerfeuer. Da stand ein halbes Dutzend Autos, einige von ihnen mindestens so gut wie ihr Wagen.
    Es waren Leute jeden Alters und jeden Geschlechts, ein zusammengewürfelter Haufen von Hoffnungslosen. Irgendwie hatten sie Feuer gemacht, und unter einer Plastikplane lag ein Holzstapel. Die Leute standen im Regen herum und hatten das Holz in der Nähe des (euers zum Trocknen aufgeschichtet.
    Tim legte das trockene Holz aus dem Wagen dazu. Kein Mensch sprach mit ihm. Die Kinder starrten ihn mit großen Augen an, aus denen alle Hoffnung gewichen war.
    Schließlich sagte einer: »Sie werden es nicht schaffen.«
    Tim starrte wortlos auf den Erdrutsch, der vor ihm lag. Im Schlamm zeichneten sich Reifenspuren ab. Wenn da irgendein Wagen durchgekommen war …
    »Das ist kein Problem«, sagte der Mann. »Wir waren schon weiter. Aber weiter vorn ist eine Brücke kaputt …«
    »Dann gehen wir zu Fuß …«
    »Und ein Mann mit einer Büchse. Die fackeln nicht lange. Zuerst haben sie eine Salve zwischen mich und meine Frau gefetzt. Und ich hatte den Eindruck, daß der zweite Schuß nicht mehr danebengehen würde. Ich habe den Schützen nicht einmal zu Gesicht bekommen.«
    Das war es also. Ende der Fahrt. Tim setzte sich ans Feuer und fing an zu lachen, zuerst ganz leise, dann immer hysterischer.
    Zwei Tage. Zwei? Jawohl. Heute war Freitag, der Schlammige Freitag nachdem Heißen Dienstag, die Straßen waren zerstört, und ich werde nie die Ranch des Senators erreichen. Da waren Leute mit Büchsen und Gewehren und Waffen. Die Welt gehörte den Bewaffneten. Vielleicht war auch der Senator bewaffnet. Ein lustiger Anblick: Senator Jellison, korrekt wie immer, in gestreiften Hosen und Morgenrock und einer Büchse in der Hand, was der erfolgreiche Führer so trägt …
    »Es funktioniert«, sagte Tim. »Sag deine Träume und begrabe sie. Es funktioniert!« Er lachte wieder.
    »Da.« Ein großer Mann mit behaarten Unterarmen nahm ein Taschentuch und holte eine Zinnkanne vom Feuer. Er schenkte in einen Kunststoffbecher ein, dann blickte er bedauernd und holte eine flache Flasche aus der Brusttasche. Er goß etwas Rum ein und reichte Tim den Becher. »Trinken Sie das, und verlieren Sie den Becher nicht. Und hören Sie endlich auf mit Ihrem blöden Gelächter. Sie erschrecken die Kinder.«
    Was denn? Für Tim war es nur natürlich, sich zu schämen.
    »Mach keine Szene!« Wie oft hatte ihm seine Mutter das gesagt? Ihm und seinem Vater und zu aller Welt …?
    Der Kaffee schmeckte gut und erwärmte ihn. Freilich half er nicht viel. Eileen brachte den Rest der Büchsensuppe und bot sie an. Sie saßen still da und teilten, was sie hatten: Suppe, Pulverkaffee und einen Happen am Spieß gebratenes Kaninchenfleisch. Ein ersoffenes Kaninchen.
    Kaum jemand sagte etwas. Schließlich brachen die anderen auf. »Wir gehen nach Norden«, sagte einer der Männer. Er rief seine Familie zusammen. »Geht jemand mit?«
    »Natürlich.« Andere gesellten sich zu ihm. Tim war erleichtert. Die wollten fort und ließen ihn mit Eileen allein. Sollen wir mithalten? Wofür? Sie wußten ja nicht, wo sie hin sollten.
    Die anderen rafften sich auf und gingen zu ihren Autos, mit Ausnahme jenes großen Mannes, der den Kaffee angeboten hatte. Er saß bei seiner Frau und seinen beiden Kindern. »Du auch, Brad?« fragte der neue Anführer.
    »Der Wagen tut’s nicht mehr.« Er zeigte auf

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