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Luzifers Hammer

Luzifers Hammer

Titel: Luzifers Hammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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Wirbelstürme gebar, das vermutlich immer noch die Einschlagstelle im Pazifik bedeckte. Das kleine Fenster schwankte mit den Schwingungen der Kapsel, und Johnny Bakers Blick schwang mit. Die Sojus tauchte, tauchte in die Wolkendecke ein und wieder auf, tauchte wieder ein, und die Sicht wandelte sich von Grauweiß in Grauschwarz.
    »Da unten könnte Gott weiß was sein«, meldete er.
    Jetzt fielen sie steiler, aus den Wolken heraus, aber unten war es noch immer dunkel. Festland, Meer oder Sumpf? Es blieb sich gleich, es ließ sich nicht ändern. Die Sojus hatte keinen Brennstoff, keine Energie und es gab keine Möglichkeit, die Kapsel zu lenken. Sie hatten ausgehalten, solange es ging, bis zu den letzten Sauerstoffreserven, bis zur letzten Ration, bis dann schließlich Hammerlab wegen der geringen elektrischen Energie infolge der sandgestrahlten Sonnenzellen fast unerträglich heiß wurde, bis sie nicht mehr auf der Kreisbahn bleiben konnten und auf eine verwüstete Erde zurückkehren mußten.
    Es schien angebracht, den letzten Raumflug der Menschheit so lange wie möglich auszudehnen. Vielleicht würde es zu etwas gut sein. Sie konnten die Einschlagstellen bestimmen und über die betreffenden Stellen informieren. Sie hatten die Raketen aufsteigen und fallen sehen, die Atomexplosion, und das war jetzt alles vorbei. Der chinesisch-russische Krieg mochte nun weitergehen und vielleicht ewig dauern, aber er wurde nicht mehr mit Atomwaffen ausgetragen. Sie hatten alles gesehen und alles gesendet, so gut es ging, und vielleicht waren sie von jemand gehört worden. Da war eine Bestätigung aus Pretoria, eine weitere aus Neuseeland und ein fast fünf Minuten langes Gespräch mit NORAD und Colorado Springs. Das war nicht viel für vier Wochen auf der Kreisbahn nach dem Hammerfall, aber sie hätten auch dann durchgehalten, wenn es nichts gewesen wäre, sie, die letzten der Raumfahrer. »Fallschirm geht auf«, sagte Pjotr. Harmlose Worte, aber Johnny hatte das Gefühl, sich festhalten zu müssen.
    »Das geht ziemlich plötzlich«, sagte Rick von der anderen Seite. »Wahrscheinlich, weil wir überladen sind.«
    »Nein, das ist immer so«, sagte Leonilla. »Sind eure Apollos bequemer?« »Ich bin noch nie in einer Apollo runtergekommen«, antwortete Rick. »Vielleicht ist es leichter für die Nerven. Wir tragen Druckanzüge.«
    »Hier ist kein Platz«, sagte Pjotr. »Ich sagte Ihnen schon, daß wir die Konstruktion geändert haben, nach dieser Panne, bei der drei Kosmonauten getötet wurden. Wir hatten keine Lecks, da ?«
    » Da .«
    Die Sicht wurde klarer, und es ging ziemlich schnell. »Ich denke, wir sind viel zu weit südlich«, sagte Pjotr. »Der Wind ließ sich nicht voraussagen.«
    »Bis wir unten sind«, sagte Johnny Baker. Er schaute auf die weite Wasserfläche hinab. »Können wir alle schwimmen?«
    Leonilla kicherte. »Können wir alle waten? Das Wasser sieht nicht sehr tief aus. In der Tat …« Sie starrte hinunter, während die anderen warteten. Sie saß in dem Sitz neben Johnny. Pjotr und Rick befanden sich in dem engen Raum dahinter. »In der Tat, wir bewegen uns landeinwärts. Richtung Osten. Ich sehe drei, nein, vier Leute, die aus einem Haus gelaufen kommen.«
    »Zweihundert Meter«, sagte Johnny Baker. »Festhalten. Wir schweben ein. Einhundert … fünfzig … fünfundzwanzig …«
    Bums ! Die überladene Sojus setzte hart auf. Das fühlte sich wie Land an. Johnny seufzte und entspannte seine Muskeln einen nach dem anderen. Keine Schwingungen mehr, kein Sausen der Luft, keine Angst vor dekompressiver Explosion oder vor dem Tod durch Ertrinken. Sie waren unten.
    Sie waren alle schweißgebadet. Es war ein massiver Rutsch.
    »Alles wohlauf?« fragte Johnny.
    »Roj.«
    »Ja, danke sehr, vielmals.«
    »Gehen wir endlich raus«, sagte Rick.
    Johnny sah nicht ein, warum sie es überstürzen sollten, aber Rick und Pjotr durften es dort hinten verdammt eng haben. Rick hatte die Einteilung selbst vorgeschlagen, doch dadurch wurde es nicht bequemer. Johnny fummelte an den fremden Verschlüssen herum. Sie würden nicht funktionieren, bis er sie nicht verwünschte. Dann schwang die Luke endlich auf.
    »Hups.«
    »Was ist?« fragte Rick. Leonilla streckte den Hals, um über ihn hinwegzusehen. »Es geht los«, sagte Johnny. Er stand unter der Luke und lächelte breit einer kleinen Gesellschaft zu, die mit Pistolen und Gewehren bis an die Zähne bewaffnet war. Mehr als ein Dutzend Männer standen ihm gegenüber, aber keine

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