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Luzifers Hammer

Luzifers Hammer

Titel: Luzifers Hammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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denke, dasselbe hat man vom Kohoutek gesagt.«
    »Und ich denke, daß man damals falsch gelegen hat. Hat es da nicht sogar eine Gruppe gegeben, die Gedenkmünzen verkaufte, auf denen der Kohoutek dargestellt war, sobald er sich nur blicken ließ? Sie sehen, es gibt keine Möglichkeit, Genaues zu wissen. Ich nehme aber an, daß der Hamner-Brown zu sehen sein und ziemlich nahe an der Erde vorbeiziehen wird.«
    Sharps machte einen Strich im Kurs des ausfliegenden Kometen. »Hier etwa werden wir uns befinden. Natürlich werden wir nicht viel sehen, bis der Komet an der Erde vorbeigezogen ist, weil wir dabei direkt in die Sonne blicken. Das heißt, er steht am Taghimmel und wird von der erleuchteten Atmosphäre überstrahlt. Unter solchen Bedingungen ist seine Beobachtung äußerst schwierig. Sowie er aber an uns vorbeigerauscht ist, wird er zu sehen sein. Es hat schon Kometen gegeben, deren Schweif den halben Himmel bedeckte, und einige, die man sogar bei Tag sehen konnte. In diesem Jahrhundert ist ein großer Komet überfällig.«
    »He, Doc«, sagte Mark. »Sie haben die Erde genau in die Bahn dieses Dingsda eingezeichnet. Könnte er mit uns zusammenstoßen ?«
    Harvey drehte sich um und durchbohrte Mark mit seinem Blick.
    Sharps lachte. »Die Chance steht -zig Millionen zu eins. Sie sehen die Erde als Strich auf der Tafel. Würde ich aber alles maßstabgerecht zeichnen, so könnten Sie die Erde auf der Zeichnung mit dem bloßen Auge überhaupt nicht erkennen. Oder etwa den Kern des Kometen. Wie hoch ist also die Chance, daß zwei winzige Punkte aufeinandertreffen?« Er runzelte die Stirn und schaute auf die Tafel. »Natürlich kann es sein, daß der Schweif die Erdbahn kreuzt. Wir könnten wochenlang da drin stecken.«
    »Und wie würde sich das auswirken?« fragte Harvey.
    »Die Erde hat den Schweif des Halleyschen und einiger anderer Kometen passiert«, sagte Mark. »Und es hat uns überhaupt nicht geschadet. Ein bißchen hübsches Feuerwerk und …«
    Diesmal genügte Harveys Blick.
    »Ihr Freund hat recht«, sagte Sharps.
    Das hab’ ich gewußt . »Dr. Sharps, warum regen sich alle Astronomen über den Hamner-Brown auf?« fragte Harvey.
    »Mann, wir können aus Kometen eine Menge lernen. Etwas über den Ursprung des Sonnensystems. Kometen sind älter als die Erde. Sie bestehen aus Urstoff. Dieser Komet kann außerhalb des Pluto bereits seit vielen Jahrmilliarden existieren. Die gegenwärtige Theorie besagt, daß sich das Sonnensystem aus einer Wolke von Staub und Gas kondensiert hat, aus einem Wirbelstrom im interstellaren Medium. Das meiste wurde davongepustet, als die Sonne anfing zu scheinen, doch ein Rest ist immer noch in Form von Kometen vorhanden. Wir können den Schweif analysieren, auf die gleiche Weise, wie wir’s beim Kohoutek getan haben. Der Kohoutek war für die Astronomen keineswegs eine Enttäuschung. Wir haben uns mehrerer Hilfsmittel bedient, über die wir früher nicht verfügt haben, Skylab und eine Menge anderer Dinge.«
    »Und war dies von Nutzen?« warf Harvey prompt ein.
    »Und ob! Es war einfach großartig! Das sollten wir wieder tun!« Sharps machte eine dramatische Geste. Harvey warf einen raschen Blick auf seine Leute. Die Kamera lief, und Manuel hatte jenen Blick, den alle Toningenieure haben, wenn die Mikrofone in Ordnung sind.
    »Könnten wir so was wie Skylab beizeiten auf die Beine stellen?« fragte Harvey. »Skylab? Nein. Aber Rockwells haben eine Apollokapsel, die wir benutzen könnten. Und die Ausrüstung dazu haben wir hier in unseren Labors. Da stehen gewaltige militärische Objekte herum, Geräte, die das Pentagon nicht mehr braucht. Wir könnten es schaffen, wenn wir sofort damit anfangen, und kein Hahn würde danach krähen.« Sharps’ Gesicht wurde lang. »Aber die wollen einfach nicht. Schlimm, sehr schlimm. Wir könnten dadurch tatsächlich eine Menge vom Hamner-Brown lernen.«
     
    Kameras und Tongeräte waren bereits verpackt, und die Belegschaft ging mit dem PR-Mädchen hinaus. Harvey machte Anstände, sich von Sharps zu verabschieden. »Möchten Sie einen Kaffee, Harvey? Sie haben es doch nicht eilig.«
    »Ich glaube nicht.«
    Sharps drückte auf einen Knopf am Telefon. »Larry, bringen Sie uns bitte Kaffee.« Er wandte sich wieder Harvey zu. »Verdammtes Ding«, sagte er. »Das ganze Volk ist von der Technik abhängig. Halt die Räder für zwei Tage an, und der Aufruhr bricht los. An keinem Ort ist die Revolution weiter als zwei Mahlzeiten entfernt. Stellen Sie

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