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Luzifers Hammer

Luzifers Hammer

Titel: Luzifers Hammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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Hudson Bay aussieht?
    Oder das Japanische Meer?«
    »Waren es Meteore?« fragte Johnny. Der Gedanke war erschreckend.
    »Die meisten von uns glauben es. Und irgendein hübsch großes Ding hat den Mond weit aufgerissen – ein Viertel seiner Oberfläche ist von jenen so genannten Ozeanen bedeckt, die einst Lavameere waren und an jener Stelle aufschäumten, wo ein großer Asteroid den Mond traf.«
    »Natürlich wissen wir nicht, woraus der Hamner-Brown besteht«, sagte Tim.
    »Vielleicht ist es an der Zeit, dies herauszufinden«, sagte Mary Jane, »bevor uns eines dieser Dinge auf den Kopf trifft, wie dieser da.«
    »Es ist nur eine Frage der Zeit«, sagte Sharps. »Je länger es dauert, um so größer ist die Wahrscheinlichkeit, daß ein Komet mit der Erde kollidiert. Aber ich glaube nicht, daß wir uns wegen des Hamner-Brown Sorgen machen müssen.«
     
    Henry Armitage war Fernsehprediger. Er war Rundfunkprediger gewesen, bis ihm einer seiner Anhänger zehn Millionen Dollar vererbte. Nun besaß er seine eigene Zeitschrift, Fernsehshows in einigen hundert Städten und einen Gebäudekomplex in Pasadena, komplett mit Redaktionsstab.
    Dennoch schrieb Henry die meisten Beiträge für seine Zeitschrift selbst und verfaßte auch die Leitartikel. Für Henry war der Tag stets zu kurz. Er frohlockte über die Leiden dieser Welt.
    Er wußte, was sie zu bedeuten hatten. Sie waren die Zeichen für eine zukünftige bessere Welt.
    Denn die Jünger hatten den Meister gefragt: »Sag uns, wann wird dies geschehen?
    Und welches wird das Zeichen deiner Ankunft und des Weltendes sein?«
    Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: »Sehet zu, daß niemand euch irreführe.
    Denn viele werden unter meinem Namen kommen und sagen: ›Ich bin der Messias‹, und werden viele irreführen.‹« Henry hatte die Eintragung im Polizeiprotokoll von Inyo County, Kalifornien, gelesen: »Charles Manson, alias Jesus Christus; Gott.«
    »Ihr werdet aber von Kriegen und Kriegsgerüchten hören. Gebt acht, erschreckt nicht. Denn es muß so kommen, aber es ist noch nicht das Ende. Denn Volk wird sich gegen Volk erheben und Reich gegen Reich, und Hungersnöte und Erdbeben werden kommen da und dort.«
    Matthäus war Henrys Lieblingsevangelium, und in der ganzen Bibel war dies sein Lieblingstext. Waren dies nicht die Zeiten, von denen Christus gesprochen hatte? Alle Zeichen waren in der Welt vorhanden.
    Er saß an seinem teuren Schreibtisch. Das Fernsehgerät war hinter der Wandkleidung verborgen, die sich öffnete, wenn Henry auf einen Knopf drückte. Es war ein weiter Weg gewesen vom weißgekalkten Holzkirchlein in Idaho, das nur einen einzigen Raum besaß, wo Henry in den dreißiger Jahren seine Karriere begonnen hatte. Das aufwendige Leben, der Wohlstand störten Henry manchmal, aber seine Gönner bestanden darauf, obwohl sich Henry und seine Frau auch in einer schlichteren Umgebung wohl gefühlt hätten.
    Henry bastelte an seinem Leitartikel herum, aber es wollte ihm nichts einfallen. Als Übung in Demut hatte er das Fernsehgerät eingeschaltet und eine Interviewshow eingestellt. Diese Übung bestand darin, sich die seichten Frivolitäten anzuschauen und diejenigen nicht zu hassen, die daran teilnahmen. Und das war schwer, sehr schwer …
    Da war plötzlich etwas, das seine Aufmerksamkeit erregte.
    Ein großer, hagerer Mann in einer Sportjacke mit Fischgrätenmuster, der mit wehenden Armen gestikulierte. Henry bewunderte seine Technik. Der Mann würde einen eindrucksvollen Prediger abgeben. Er zog die Aufmerksamkeit aller auf sich, und seine Worte drangen an das Ohr der Zuhörer.
    Der Mann sprach von einem Kometen. Ein Komet. Ein Himmelszeichen? Henry wußte, was ein Komet ist, aber selbst wenn Kometen ein Naturereignis waren, konnte der Zeitpunkt ihres Erscheinens nicht noch mit einem Wunder verknüpft sein?
    Henry hatte viele gesehen, die durch das Gebet geheilt wurden, und erlebt, wie die Ärzte später das Wunder »Erklärten«.
    Ein Komet. Und er würde sehr nahe an der Erde vorbeiziehen.
    Könnte dies das letzte Zeichen sein? Er zog eine gelbe Schreibunterlage heran und begann, in großen Druckbuchstaben zu schreiben, wobei er mindestens ein Dutzend Stifte benutzte. Er hatte bereits drei Blätter vollgeschrieben, als ihm endlich der Titel einfiel, und er nahm das erste Blatt wieder zur Hand.
    In zwei Wochen würde seine Zeitschrift in einer halben Million Wohnungen weltweit aufliegen, und auf dem Titelblatt würde in großen roten Lettern zu lesen

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