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Luzifers Hammer

Luzifers Hammer

Titel: Luzifers Hammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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denn?«
    »Nichts weiter. Keiner von Bedeutung.«

 
MÄRZ
     
ZWO
     
    Die meisten Astronomen nehmen an, daß die Kometen einen riesigen Nebel bilden, der das Sonnensystem umgibt und sich etwa über die halbe Strecke bis zum nächsten Stern erstreckt. Der holländische Astronom J.H. Oort, nach dem der Nebel gewöhnlich benannt wird, schätzt, daß dieser Nebel etwa 100 Milliarden Kometen enthält.
    Brian Marsden von der Smithsonian Institution
     
    Sie hatten im Grünen Zimmer ziemlich getankt. Zwei Platzanweiser und eine erstaunlich hübsche Hostess füllten jedes Mal ihre halbvollen Gläser nach, so daß Tim Hamner mehr trank, als er wollte. Dabei bin ich im Vergleich mit Arnold gut dran, dachte er. Arnold war ein Bestsellerautor, der nie über etwas anderes redete, als was in seinen Büchern stand. Als ihm Tim sagte, daß man den Hamner-Brown jetzt schon mit dem bloßen Auge sehen könnte, wußte Arnold nicht, was Tim meinte. Und als es ihm Tim auseinandersetzte, wollte Arnold Brown kennen lernen.
    Einer der Platzanweiser gab ein Zeichen, und Tim stellte sich unsicher auf die Füße. Als er herunterstieg, waren ihm die Treppen weniger steil vorgekommen. Als er auf der Bildfläche erschien, hörte er noch den Schluß von Johnnys professionellem Monolog und konnte noch den Applaus der Zuschauer einheimsen.
    Johnny war bestens in Form und scherzte mit den anderen Gästen. Tim hatte unten auf dem Monitor den Vortrag von Sharps über Kometen verfolgt, und Johnny schien eine ganze Menge über Astronomie zu wissen. Ein anderer Gast, eine würdige Dame, deren Offenherzigkeit vor nunmehr zwanzig Jahren die englische Sprache um ein weiteres Wort bereichert hatte, gab laufend uralte Witze zum besten. Die Dame war ziemlich betrunken. Tim erinnerte sich, daß sie Mary Jane hieß und daß sie keiner mehr mit ihrem Bühnennamen ansprach. In ihrem Alter und bei ihrem Gewicht hätte es auch lächerlich gewirkt.
    Beim Eröffnungsgespräch durchlebte Tim einen scheußlichen Augenblick von Lampenfieber. Dann wandte sich Johnny an ihn und fragte: »Wie entdeckt man einen Kometen? Ich wollte, es wäre mir selbst gelungen.« Das klang ziemlich seriös. »Sie würden kaum die Zeit dazu haben«, sagte Tim. »Es dauert Jahre. Manchmal sogar Jahrzehnte. Man holt sich ein Teleskop und beobachtet den Himmel, dann sitzt man Nacht für Nacht da und starrt ins Nichts und friert wie ein Schneider. In diesen Observatorien in den Bergen kann es verdammt kalt werden.«
    Mary Jane sagte etwas. Johnny war schockiert, aber er ließ sich nichts anmerken. Der Toningenieur mit dem Kopfhörer gab Johnny ein Zeichen. »Gefällt es Ihnen, einen Kometen zu besitzen?« fragte Johnny.
    »Einen halben Kometen«, sagte Tim automatisch. »Ja, ich mag das.«
    »Sie werden ihn nicht mehrlange für sich allein haben«, sagte Dr. Sharps.
    »Ach? Und wieso denn nicht?« fragte Tim.
    »Er wird schon bald den Russen gehören«, sagte Sharps. »Sie wollen eine Sojus starten, um den Kometen im Weltraum zu beobachten. Wenn sie es schaffen, wird es ihr Komet sein.«
    Das war entsetzlich, und Tim fragte fast flehentlich: »Können wir denn nichts dagegen tun?«
    »Sicher. Wir können eine Apollo oder noch was Größeres starten. Wir haben die komplette Ausrüstung, die jetzt herumsteht und leise vor sich hinrostet. Wir haben bereits die Vorarbeit geleistet, aber das Geld ist uns ausgegangen.«
    »Aber Sie könnten doch irgendein Ding starten«, fragte Johnny, »wenn Sie das Geld dafür hätten?«
    »Wir könnten dort oben die Erde beobachten, während sie in den Kometenschweif eintritt. Es ist eine Schande, daß sich die Amerikaner so wenig für Technik interessieren. Kein Mensch kümmert sich darum, solange nur ihre Elektromesser und Kühlschränke funktionieren. Haben Sie je darüber nachgedacht, wie sehr wir alle von jenen Dingen abhängen, die keiner von uns begreift?« Sharps machte eine dramatische Geste, die das ganze Fernsehstudio mit einbezog.
    Johnny wollte etwas sagen – über eine Hausfrau, die als Hobby einen Heimcomputer betrieb –, aber er überlegte es sich beizeiten. Das Publikum im Studio lauschte. Es war still, und Johnny hatte schon seit langem gelernt, dieses Schweigen zu respektieren. Das Publikum wollte Sharps hören. Dies konnte ein guter Abend werden, eine dieser Shows, die endlos weiterliefen, an Sonntagen und Feiertagen …
    »Nicht unbedingt das Fernsehen«, sagte Sharps. »Ihr Tisch etwa. Kunstharzbeschichtet. Was ist Kunstharz? Weiß jemand,

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