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Luzifers Hammer

Luzifers Hammer

Titel: Luzifers Hammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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hochgezogenen Brauen auf die Flasche, die Leonilla vergessen hatte wegzuräumen.
    »Zurück zur Arbeit«, sagte Leonilla. »Dies ist ein Grund zum Feiern. Wollen Sie mithalten?« Und sie schenkte ein Glas für Breslow ein.
    Er leerte es in Habachtstellung. Dies war seine Art, seine Mißbilligung Offizieren gegenüber zum Ausdruck zu bringen, die bereits vor dem Mittagessen tranken. Natürlich gab es viele, die dies taten, ein weiteres Anzeichen für Breslow, wie sehr es abwärts ging seit den glorreichen Tagen der Roten Armee, derer sich sein Vater rühmte.
     
    In drei Stunden würde sie zum Weltraumbahnhof fliegen. Sie konnte es kaum fassen: Eilbefehle, die ihr erlaubten, einen Jettrainer zu fliegen, ihre Sachen sollten ihr nachgeschickt werden. Was konnte Wichtiges passiert sein? Sie verdrängte die Frage und freute sich auf den Flug. Allein am klaren Himmel, keiner da, der ihr über die Schulter guckte, kein anderer Pilot, der darauf aus war, ihr den Platz am Steuerknüppel streitig zu machen: ein Hochgefühl. Da gab es nur eins, was noch besser war als dies.
    Konnte es dies sein, warum man nach ihr geschickt hatte? Sie wußte nichts von einer Mission in den Weltraum. Aber vielleicht war es der Fall. Ich bin lange Zeit glücklich gewesen. Warum sollte mir nicht noch mehr Glück beschieden sein? Sie stellte sich vor, in einem Sojus zu sitzen und auf die Zündung der großen Rakete zu warten, die das Raumschiff in den Weltraum trug, und sie zog eine Kunstflugschau ab, die ihr weiß Gott was eingetragen hätte, wenn sie von jemandem beobachtet worden wäre.
     
    Eine Bö, die plötzlich durchs San Joaquim Valley fuhr, erschütterte den Wohnwagen und brachte Barry Price in die Wirklichkeit zurück. Er lag still und horchte auf das beruhigende Brummen der Bulldozer. Seine Trupps arbeiteten immer noch am Atomkraftwerk. Draußen war es hell. Er setzte sich vorsichtig auf, um Dolores nicht zu wecken, aber sie regte sich und öffnete ein Auge. »Wie spät ist es?« fragte sie schlaftrunken.
    »Gegen sechs.«
    »Ach Gott, komm wieder ins Bett.« Sie angelte nach ihm. Die Decken rutschten ab und entblößten ihren sonnengebräunten Busen.
    Er bewegte sich fort, ohne sie zu berühren, nahm ihre Hände in eine Hand, während er sich hinabbeugte, um sie zu küssen.
    »Weib, du bist unersättlich.«
    »Ich habe mich noch nicht beschwert. Willst du wirklich schon aufstehen?« »Ja. Ich habe technische Dinge zu erledigen, später kommt Besuch, und ich muß dieses Memo lesen, das mir McCleve gestern geschickt hat. Das hätte ich schon gestern Abend tun müssen.«
    Sie lächelte verschmitzt. »Wetten, was wir getan haben, war viel lustiger. Natürlich willst du wieder ins Bett gehen.«
    »Nein.« Er ging zum Waschbecken und ließ das Wasser laufen, bis es warm kam. »Du wirst schneller wach als irgendein Mann, den ich je gekannt habe«, sagte Dolores. »Ich stehe nicht in aller Herrgottsfrühe auf.« Sie zog das Kissen übers Gesicht, aber sie bewegte sich leise unter der Decke und ließ ihn merken, daß sie wach war.
    Sie ist immer noch bereit, dachte Barry. Juchhuu! Warum steige ich dann in die Hosen?
    Als er angezogen war, redete er sich ein, sie sei wieder eingeschlafen, und kletterte schnell aus dem Wohnwagen. Draußen streckte er sich in der Morgensonne und atmete tief ein. Sein Wagen stand am Ende des Camps, wo die meisten Mitarbeiter des San-Joaquim-Atomprojekts untergebracht waren. Barry ging auf die Anlage zu, mit einem Lächeln, das verblaßte, als er an Dolores dachte.
    Sie war wundervoll. Und was sie in ihrer knappen Freizeit taten, hatte sich auf ihre Arbeit überhaupt nicht ausgewirkt. Sie war eher seine Assistentin als seine Sekretärin, und er wußte nur zu gut, daß er ohne sie nicht fertig wurde. Sie war für seine Arbeit mindestens genauso wichtig wie der Betriebsleiter, und das machte Barry Angst. Er wartete auf diese besondere Art Besitzergreifung, auf diesen nicht unangebrachten Anspruch auf seine Zeit und seine Aufmerksamkeit, durch die das Leben mit Grace so unerfreulich wurde. Er konnte nicht glauben, daß sich Dolores damit begnügen würde, einfach sein … was denn? zu sein.
    Frau oder so was stimmte nicht. Er hielt sie nicht aus. Der Gedanke war bestechend: Dolores war nicht die Frau, die zuließ, daß ein Mann über ihr Leben bestimmte. Also belasse es bei einer Geliebten oder so und freu dich darüber.
    Er blieb stehen, um sich aus dem großen Behälter an der Baracke des Bauleiters Kaffee zu holen.

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