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Luzifers Hammer

Luzifers Hammer

Titel: Luzifers Hammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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Wanddicke dieses Rohres beträgt ein Zoll. Da liegt ein Stück, und ich mag wetten, Sie können es nicht heben.«
    Mrs. Gunderson ging hin, um es zu versuchen. Sie packte das vier Fuß große Rohrstück, aber sie konnte es nicht bewegen.
    »Nun müßte dieses Rohr auseinanderbrechen, damit das Kühlmittel ausströmt«, sagte Barry. »Ich weiß nicht, wie dies passieren könnte, aber nehmen wir es einmal an. Innerhalb der Sicherheitshülle sind die Leute gerade damit beschäftigt, die Notkühlbehälter zu montieren. ja, diese Riesendinger. Fällt nun der Wasserdruck an den primären Kühlrohren, so ergießt sich Wasser mit hohem Druck direkt in den Reaktorkern.«
    Er führte sie durch den Bau und machte sie auf alle möglichen Dinge aufmerksam. Er zeigte ihnen die Pumpen, die dafür sorgten, daß der Reaktorbehälter stets mit Wasser gefüllt war, und den 30.000-Gallonen-Tank, der Ergänzungswasser für die Turbinen enthalten würde. »All dies steht für eine Notkühlung zur Verfügung«, sagte Barry.
    »Wieviel kann gefördert werden?« fragte Mrs. Gunderson.
    »Hundert Gallonen in der Minute. Das ist etwa die Leistung von sechs Gartenschläuchen.«
    »Das ist nicht viel. Ist das alles, was Sie brauchen?«
    »ja, das ist alles. Glauben Sie mir, Mrs. Gunderson, es gibt kaum jemanden, der um die Sicherheit Ihrer Kinder mehr besorgt ist als wir. Die meisten dieser so genannten Unfälle, auf die wir vorbereitet sind, haben sich niemals ereignet. Wir haben Leute, deren Aufgabe es ist, sich die unmöglichsten Pannen auszudenken, verrückte Sachen, von denen wir mit Sicherheit annehmen können, daß sie sich niemals ereignen werden. Dennoch sind wir darauf vorbereitet.« Er ließ sie weiterschlendern und wußte, daß sie von der ungeheuren Größe all dieser Dinge beeindruckt sein würden. Er mochte diese Kraftwerke. Er hatte ein Großteil seines Lebens darauf verwendet, sich auf seine Arbeit vorzubereiten.
    Schließlich war alles besichtigt, und er führte die Gruppe zurück zum Besucherzentrum, wo er sie den PR-Leuten übergeben konnte. Ich hoffe, daß ich alles richtig gemacht habe, dachte er.
    Sie können uns eine Menge helfen, wenn sie wollen. Natürlich können sie uns auch einen Schlag versetzen …
    »Es gibt da etwas, was mir immer noch Sorgen macht«, sagte Mrs. Gunderson. »Nämlich Sabotage. Ich weiß, Sie haben alles Menschenmögliche getan, um technische Pannen zu verhüten, doch nehmen wir einmal an, einer würde absichtlich versuchen, eine. . : einen Unfall herbeizuführen. Schließlich haben Sie hier nicht so viel Wachpersonal, und es gibt auf dieser Welt Verrückte genug.«
    »Ja, wir haben uns natürlich auch gründlich überlegt, wie man so was bewerkstelligen könnte«, sagte Barry. Er lächelte. »Sie werden entschuldigen, wenn ich es nicht verrate.«
    Die Besucher lächelten unsicher zurück. Schließlich sagte Mrs. Gunderson: »Sind Sie also sicher, daß irgendwelche Narren dem Werk nichts antun können?«
    Barry schüttelte den Kopf. »Nein, Madam. Wir sind sicher, daß Ihnen nichts passieren kann, wenn uns was passiert. Doch kein Mensch kann die Anlage selbst schützen. Schauen Sie sich einmal die Turbinen an. Sie arbeiten bei 3600 Umdrehungen in der Minute. Diese Flügel drehen sich so schnell, daß, wenn Wassertropfen in die Dampfleitung eindringen, die Turbinen auseinanderbrächen. Die Schaltanlage kann von jedem Idioten mit Dynamit lahm gelegt werden. Nein, wir können es nicht verhüten, daß irgendeiner die Anlage kaputtmacht, und wir können auch nicht verhindern, daß einer in einer kaputten Anlage Feuer an die Öltanks legt. Wir können lediglich dafür sorgen, daß niemand außerhalb der Anlagen verletzt wird.«
    »Und ihre eigenen Leute?«
    Barry zuckte die Achseln. »Nun, wissen Sie, keiner findet es sonderlich angenehm, wenn Polizei und Feuerwehr seine Aufgaben übernehmen«, sagte er. »Man spricht nicht viel über das Personal in Kraftwerken, was sie bewältigen, welche Strapazen und Gefahren sie auf sich nehmen. Wir machen nicht viel Aufhebens davon, vielleicht würde man anders denken, wenn man etwa einen unserer Lehrlinge bis zum Hals im Öl sähe, weil er ein Notventil zu betätigen hat, oder einen Elektromonteur auf dem Mast einer Freileitung mitten in einem Gewittersturm. Wir werden auf dem Posten sein, Mrs. Gunderson, wenn man uns nur läßt. Darauf können Sie sich verlassen.«
     
    In der Vorstadt Houston von El Lago war der Wind warm und der Himmel klar. Die Regenzeit war

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