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Luzifers Hammer

Luzifers Hammer

Titel: Luzifers Hammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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Kreis im Golf von Mexiko. Wenn all diese Meere nach dem Aufschlag eines Asteroiden entstanden waren, so müssen die Ozeane gekocht haben, und alles Leben wäre in Schutt und Asche versunken. Wie oft schon hatte das Leben auf Erden begonnen, war weggewischt worden und neu aus der Asche entstanden? Wenn er dies klipp und klar erklären könnte, würde Loretta angsterfüllt bis zum Morgengrauen wachliegen. »Mach dir nichts draus«, sagte er. »Es ist für meine Dokumentation.«
    »Komm ins Bett. Wir werden die Küche am Morgen aufräumen, bevor Maria kommt.« »Nein, rühr es nicht an. Laß sie einfach nicht ran. Ich brauche Bilder … aus verschiedenen Blickwinkeln …« Er lehnte sich müde an sie, und ihre Hüften berührten sich, während sie wieder ins Bett gingen.

 
APRIL
     
ZWO
     
    Niemand weiß, wie viele Objekte von einigen Meilen Durchmesser oder kleiner alljährlich an der Erde vorbeifliegen, ohne daß man sie überhaupt wahrnimmt.
    Dr. Robert S. Richardson
    vom Hale Observatory, Mount Wilson
     
    Tim Hamner stand wartend am Caravan, als Harvey aus dem Studiogebäude kam.
    Harvey runzelte die Brauen. »Hallo, Tim. Was tun Sie hier draußen?«
    »Wenn ich da reingehe, so wird das gleich als Einmischung des Mäzens gewertet, und das wirbelt allerhand Staub auf. Aber ich will das nicht. Ich möchte Sie um einen Gefallen bitten.«
    »Um einen Gefallen?«
    »Spendieren Sie mir einen Drink, und ich will’s Ihnen sagen.«
    Harvey riskierte einen Blick auf Tims teuren Anzug und Krawatte. Nicht gerade das Richtige für die Security First Bar. Er fuhr zum Brown Derby. Der Parkwächter erkannte Tim Hamner und führte sie sofort hinein.
    »Okay, was gibt’s?« fragte Harvey, als sie in einer Nische Platz genommen hatten. »Ich wäre gern mit Ihnen bei dem JPL draußen gewesen«, sagte Hamner. »Ich fürchte, daß ich die Kontrolle über meinen Kometen verliere. Nicht daß ich etwas besser machen könnte als die Experten, dasselbe gilt auch für die TV-Serie, und das ist wiederum Ihr Ressort. Aber …« Tim legte eine Pause ein und nippte an seinem Bier. Er war es nicht gewöhnt, jemanden um einen Gefallen zu bitten, insbesondere nicht Leute, die für ihn arbeiteten. »Harvey, ich möchte noch mehr Interviews. Kostenlos natürlich.«
    Oh, Scheibe! Was passiert, wenn ich ihm sage, daß das nicht geht? Wird er mir bei seiner Agentur einheizen? Eine Kraftprobe ist das letzte, was ich im Augenblick brauchen kann. »Wissen Sie, es ist nicht immer so aufregend. Im Augenblick befragen wir den Mann auf der Straße.«
    »Ist das nicht ziemlich langweilig?«
    »Mag sein. Aber manchmal stoßen wir auf pures Gold. Es kann nichts schaden, sich gelegentlich mit dem Publikum zu unterhalten. Und ich mache es auf meine Art, verdammt noch mal!«
    »Wonach suchen Sie eigentlich? Können Sie das Zeug überhaupt brauchen?«
    Harvey zuckte die Achseln. »Ich möchte gute Filme nicht vergeuden – aber das ist es nicht. Was ich brauche, sind spontane Reaktionen. Ich will die Begegnung mit dem Unverhofften. Wenn ich gewußt hätte, wo das hinführt, hätte es auch ein anderer tun können. Und …«
    »Ja?« Tims Augen wurden schmal im Dämmerlicht. Er hatte Harveys eigenartigen Gesichtsausdruck bemerkt.
    »Nun ja, es gibt da merkwürdige Reaktionen, die ich mir nicht erklären kann. Es begann, nachdem Johnny den Kometen als Hammer bezeichnete …«
    »Verdammt noch mal!«
    »Und wahrscheinlich wird es noch schlimmer, sobald wir diese Story mit dem heißen Zuckerguß gesendet haben. Tim, es sieht fast so aus, als ob eine Menge Leute das Ende der Welt richtig herbeisehnten .«
    »Aber das ist doch absurd!«
    »Vielleicht. Aber es kommt auf uns zu.« Absurd für dich, dachte Harvey. Weniger absurd für einen Mann, der an eine Arbeit gekettet ist, die er haßt, oder für eine Frau, die sich gezwungen sieht, mit ihrem Chef zu schlafen, nur um ihren Arbeitsplatz zusichern … »Sehen Sie, Sie sind der Mäzen. Ich kann Sie nicht daran hindern, aber ich bestehe darauf, die Spielregeln festzulegen. Außerdem fangen wir auch sehr früh an …«
    »Tja.« Tim leerte sein Glas. »Ich muß mich dran gewöhnen. Es heißt doch, man kann sich sogar daran gewöhnen, gehängt zu werden, wenn es nur lange genug Zeit dazu hat.«
     
    Der Karavan war gesteckt voll mit Material und Menschen, mit Kameras, Tonbandgeräten, einem tragbaren Tisch für den Papierkram. Mark Cescu hatte es schwer, einen Sitzplatz zu finden. Sie saßen zu dritt im Fond, weil Hamner

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