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Luzifers Hammer

Luzifers Hammer

Titel: Luzifers Hammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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auf den Beifahrersitz bestanden hatte. Mark wurde lebhaft an Ausflüge mit Radprofis in die Wüste erinnert: Motorräder und Mechanikerausrüstung, alles sorgfältig verstaut, die Leute selbst nur als schierer Ballast. Währender darauf wartete, daß die anderen aus dem Studiogebäude kamen, stellte er das Radio an.
    Eine autoritäre Stimme sprach mit der Eindringlichkeit des professionellen Redners. »Diese frohe Botschaft vom Reiche wird in der ganzen Welt verkündet werden zum Zeugnis für alle Völker. Und dann wird das Ende kommen. Wenn ihr nun die Gräuel der Verwüstung, von denen der Prophet Daniel spricht, an heiliger Stätte seht, dann fliehe auf die Berge, wer in Judäa ist.« Die Stimmlage wechselte vom Vorleser zum Prediger.
    »Mein Volk, siehst du denn nicht, was in den Kirchen geschieht? Ist das nicht ein Gräuel? ›Wer es liest, bedenke es wohl. Und der Hammer naht! Er naht, um die Gottlosen zu züchtigen. Denn dann wird große Drangsal sein, wie von Anfang der Welt noch keine gewesen ist und auch nicht mehr sein wird. Und wenn jene Tage nicht verkürzt würden, kein Mensch könnte gerettet werden.«
    »Der trägt aber ganz schön dick auf«, sagte eine Stimme hinter Mark. Es war Charlie Bascombe, der zu ihm in den Wagen stieg.
    »Das Evangelium verkündete heute Reverend Henry Armitage«, erklang die Stimme des Ansagers. »Die Stimme Gottes wird wie geboten in allen Sprachen überall in der Welt ausgestrahlt. Diese Sendung wird durch Ihren Beitrag ermöglicht.«
    »Diesen Salbader kriegt man jetzt ziemlich oft zu hören«, sagte Mark. »Er muß neuerdings eine Menge Zulauf haben.«
    Sie fuhren nach Burbank hinaus und parkten in der Nähe der Warner Brothers-Studios. Es war eine bessere Gegend; von Boutiquen bis hin zu teuren Restaurants war alles vorhanden.
    Eine Menge Leute schlenderten über die breite Allee, Starlets und Studioleute von der Produktion ebenso wie solide Vertretertypen aus der Versicherungsbranche.
    Hausfrauen aus dem Mittelstand parkten und schoben Einkaufswagen vor sich her. Ein berühmter TV-Star, der im nahe gelegenen Toluka Lake wohnte, schlenderte vorbei. Mark erkannte ihn an seiner markanten Nase.
    Während die Leute die Kameras und das Tongerät aufbauten, lud Harvey Tim Hamner zu einer Tasse Kaffee in ein Restaurant ein. Sobald alles bereitstand, ging auch Mark hinein. Als er sich der Nische näherte, hörte er Randall sprechen. Harveys Stimme hatte eine gewisse Schärfe, ein Tonfall, den Mark nur zu gut kannte.
    »… Zweck der ganzen Sache ist, herauszubekommen, was die Leute wirklich denken. Das, was ich mir dabei denke, verpacke ich in neutrale Fragen und kaschiere alles mit einer unbeteiligten Stimme. Doch das, was Sie denken, müssen Sie verschweigen. Klar?«
    »Absolut«, sagte Hamner gedehnt. Er sah aufgeweckter aus als bei der Herfahrt. »Was habe ich demnach zu tun?«
    »Sie können sich nützlich machen. Sie können Mark entlasten. Und Sie können allem und jedem aus dem Wege gehen.«
    »Ich habe ein gutes Tonbandgerät beschafft«, sagte Hamner.
    »Ich könnte durchaus …«
    »Wir können nichts von Ihnen brauchen«, sagte Randall. »Sie sind nicht in der Gewerkschaft.« Er blickte auf, sah Mark, der ihm zunickte, und ging hinaus.
    Mark ging neben Hamner her. »Mir geht es genauso«, sagte Mark. »Er hat mich richtig hinausgeekelt.«
    »Das glaube ich Ihnen. Wenn ich ein Interview schmeiße, wirft er mich sofort raus.
    Und eine Taxifahrt nach Hause kostet von hier aus eine Menge Geld.«
    »Wissen Sie«, sagte Mark, »irgendwie war ich der Meinung, daß Sie der Geldgeber sind.«
    »Naja. Harv Randall ist ein zäher Bursche«, sagte Hamner.
    »Sind Sie schon lange in der Branche?«
    Mark schüttelte den Kopf. »Nur vorübergehend. Ich arbeite für Harv. Vielleicht wird es eines Tages ein Dauerjob, aber Sie wissen selbst, wie es mit diesem TV-Geschäft ist. Es geht auf Kosten meiner Freiheit.«
    In Burbank herrschte Smog. »Ich sehe, daß Hertz die Berge zurückgepfiffen hat«, sagte Hamner.
    Mark schaute überrascht auf. »Wie denn das?«
    Hamner wies nach Norden, wo der Horizont des San Fernando Valley in einer braunen Brühe verschwand. »Manchmal kann man die Berge von hier aus sehen. Aber ich glaube, Hertz’ Reisebüro hat sie heute zurückbeordert.« Sie waren beim Caravan angekommen. Die Kameras waren aufgestellt und bereit, Großaufnahmen zu machen oder einen weiten Rundblick einzufangen. Harvey hatte bereits einen muskulösen Mann in Schutzhelm und

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