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Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition)

Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition)

Titel: Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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einzige Person, mit der sie jetzt hätte tanzen wollen, wäre Alexander – und der war leider weit weg. Und er war auch schon so lange weit weg. Sie sollte sich besser auf seine Küsse besinnen und auf seine Hände, wie sie auf einem ihrer Spätnachmittagsausritte um ihr Mieder herum gewandert waren.
    Und genau das tat sie dann auch. Sammelte all ihre Gedanken genau dort. Sie würde sich jetzt keine Sorgen machen, ob er sie schon vergessen hatte – ebenso wie ihre kleinen Zwischenspiele in einer geschlossenen Kutsche. Oder, ob er es sich anders überlegt hatte.
    Und sie würde sich ganz sicher nicht daran erinnern, wie heiß und lebendig sie sich bei den Küssen des Buben am ganzen Körper gefühlt hatte. Schwach und zitternd.  
    Der Anblick von Angelica, wie sie mit einem Mann in einem merkwürdig geformten viereckigen Hut tanzte, war eine willkommene Abwechslung, denn ihre schwesterliche Verärgerung gewann sofort die Oberhand. Im Gegensatz zu den meisten Leuten hier bedeckte seine Maske auch seine untere Gesichtshälfte, und er sah wie ein levantinischer Wegelagerer aus. Einer, der Kreuzritter überfiel.  
    Angelica tanzte gerade Walzer, wie Maia missbilligend feststellte. Sie widerstand der Versuchung, sofort mitten auf der Tanzfläche einzuschreiten und Angelica wegzuzerren. Das hätte nur jede Menge unliebsame Aufmerksamkeit auf sie gelenkt und ihre Identität preisgegeben. Was Angelica, sofern sie sich überhaupt um die Habichtsaugen ihrer Schwester bekümmerte, nur zu gut wusste – und zu ihrem Vorteil nutzen würde.
    Maia würde später ein Wörtchen mit ihr reden. Nur weil Chas gerade nicht hier war, um sie auf Bälle und derlei zu begleiten, bedeutete das nicht, dass ihre Schwester so leichtsinnig sein durfte. Während Maia den Raum absuchte und sich fragte, wo Tante Iliana war, bemerkte sie einen Engel auf der anderen Seite.  
    Der Engel sah aus, als hätte er Probleme mit seinen himmlischen Flügeln, und da ein kurzer Blick in die Runde ärgerlicherweise immer noch nichts über den Verbleib ihrer Anstandsdame verriet, ging Maia zu Mirabella hinüber, um ihr zu helfen.
    „Oh, Gott sei Dank“, sagte das junge Mädchen, als sie Maia erblickte. „Ich habe einen meiner Flügel verloren, und die Rückseite von meinem Kostüm verfing sich im Schäferstab eines Hirten, mit dem ich tanzte, und ich glaube, es ist gerissen.“
    Maia sah auf den ersten Blick, dass hier eindeutig Reparaturen vonnöten waren. Entzückt über die Gelegenheit, den Ballsaal verlassen zu können, ebenso wie über die Ablenkung von all ihren anderen Sorgen, nahm sie Mirabella beim Arm und ging mit ihr zu der großen, geschwungenen Treppe, welche in die oberen Stockwerke der Sterlinghouse Residenz führte. Dort oben würden sie einen Ruheraum finden oder zumindest einen ruhigen Ort, wo man Mirabella zur Hand gehen könnte.  
    Als sie den ersten Treppenabsatz erreicht hatten, bemerkte Maia wie eine Gruppe von vier Männern, alle in Schwarz gekleidet und ebenso maskiert, durch die Eingangstür hereinkamen. „Die vier Reiter der Apokalypse“, kündigte der Butler diese an, als sie sich ihren Weg in die Vorhalle bahnten.
    Sie hielt kurz inne und spürte dann, wie dieses unangenehme Prickeln der Intuition ihr die Haare auf den Unterarmen aufrichtete, und sie sah zu den Männern hinunter. Da war etwas an ihnen, was ihr nicht gefiel. Etwas an ihnen stimmte nicht .
    Sie liefen in die Eingangshalle, als würden sie ihren Weg schon kennen – zielgerichtet und in Eile, und ohne jemanden an irgendeinem Punkt zu begrüßen. Sie war plötzlich nervös und sich nicht sicher warum – aber auf ihre Instinkte verließ sie sich stets. Sie packte Mirabellas Arm und wies sie stumm an, die Treppen schneller hinaufzugehen. Wegen einer Biegung in der Treppe waren sie größtenteils schon außer Sichtweite, aber aus irgendwelchen Gründen wollte Maia unbedingt fort von hier, bevor es einem von ihnen noch einfiel hochzublicken.  
    Oben angelangt fühlte sie sich etwas beunruhigt und wunderte sich über ihre Reaktion auf diese Männer. Vielleicht war es einfach der Tatsache geschuldet, dass ihre Kostüme so bedrohlich wirkten. Mirabella hatte ihre Eile nicht bemerkt, und Maia würde ihr das sicher nicht auf die Nase binden. Stattdessen spähte sie in eines der Zimmer, von vorherigen Besuchen wusste sie, dass die Sterlinghouse Familie eine Reihe von Salons und eine Bibliothek hier auf diesem Korridor hatten, und dass der Ruheraum für Damen sich

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