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Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition)

Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition)

Titel: Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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Ball hatte er sich bei einer Prügelei in St. Giles austoben können, in der er fünf Schurken in den Fluss befördert hatte, nachdem diese auf der Suche nach seinem Geld versucht hatten, ihn mit einem Messer den Garaus zu machen. Man konnte wirklich nicht leugnen, er würde nicht seinen Beitrag dazu leisten, Londons Diebesmilieu aufzuräumen.
    „Ja, ich denke ich werde es bei fünf belassen“, erwiderte sie, als sie den Flur entlangspazierten. Sie torkelte jetzt auch nicht mehr wie zuvor. „Es ist bedauerlich, dass die Küsse meines Verl– meines Mannes nie derart berauschend waren. Es wird wohl zum Besten sein, diese Erinnerung als meine letzten, verbotenen Früchte zu betrachten.“
    Dimitri versuchte, an gar nichts zu denken, und weigerte sich, ihre zweideutigen Worte wirklich zu verstehen, in ihrer ganzen Tragweite. Er brauchte wahrlich nicht daran erinnert zu werden, dass sie verlobt war. Diese Tatsache hatte überhaupt nichts mit seiner Riesendummheit von heute Abend zu tun; seine Handlungen hatten auch nichts mit Miss Maia Woodmore im Besonderen zu tun.  
    Jede Frau hätte ihn derart in Versuchung führen können, denn er gab nur selten den Verlockungen des Fleisches nach. Und selbst dann war es stets kurz und unpersönlich. Und zu Küssen kam es dabei niemals.  
    „Nun gut. Also dann“, antwortete er, „Hatschepsut. Hier wären wir wieder im Ballsaal angelangt. Ich überlasse Sie Ihren Tänzen und Ihren Untertanen in dem Wissen, dass es keine Gelegenheit mehr geben wird, Sie zu Küssen, weder für einen Freibeuter oder einen Romeo oder für andere Charaktere.“
    Und dann drängte es ihn plötzlich, weit weg von diesem schimmernden, goldenen Gewand und seiner gut geküssten Besitzerin zu sein, und Dimitri gab ihren Arm frei und mischte sich unter den Rest der Gäste, schmeckte schon das Blut und den Alkohol, der auf ihn wartete, sowie die Energie, die ihm unter der Haut juckte.  
    ~*~
    Maia beobachtete den Buben, wie er sich seinen Weg durch den Ballsaal bahnte, erleichtert aber zugleich enttäuscht von seiner Flucht. Die Knie wackelten ihr so sehr, dass sie kaum zu stehen vermochte, und ihre Lippen fühlten sich an, als wären sie zweimal so groß wie sonst.  
    Sie zitterten immer noch leicht, wenn sie mit der Zungenspitze darüber fuhr, und sie durchfuhr eine plötzliche, unerklärliche Hitze, wenn sie wieder an den Kuss dachte.  
    Wie konnte ich nur so töricht sein? Was ist nur mit mir los?
    Aber sie kannte die Antwort bereits, und wieder einmal war Maia allen Schutzengeln dankbar, dass die Maske einen Großteil ihres Gesichts verbarg, ebenso wie für die anderen Teile ihrer Verkleidung. Die Getränke zusammen mit dem berauschenden Wissen, dass niemand ahnen konnte, wer sie war, hatte sie wieder in eben jene leichtsinnige junge Frau von damals verwandelt, die sich vor drei Jahren fast ins Verderben gestürzt hatte.
    Dem lieben Gott sei’s gedankt, dass er oder auch das Schicksal oder irgendetwas damals dazwischen gegangen war, und Corvindale damals aufgetaucht war, bevor sie mit Mr. Virgil einen unverzeihlich dummen Fehler beging. Sie hätte sich damals wie heute nur wirklich gewünscht, dass es jemand anderes als ihr derzeitiger Vormund gewesen wäre, der sie gerettet hatte. An die Einzelheiten der Nacht konnte sie sich nur vage oder sehr verschwommen erinnern, aber eine Sache, an die sie sich erinnerte, waren die wütenden, dunklen Augen des Earl.
    Aber das war vor drei Jahren gewesen ... was war denn heute Abend mit ihr geschehen?
    Hatte sie ihre Lektion etwa nicht gelernt?
    Und obwohl sie wusste, dass ihre Leichtsinnigkeit vielleicht etwas Zuviel des guten Champagnerpunsches geschuldet war, blieb da auch die Tatsache, dass sie die letzten Jahre so perfekt sittsam und selbstbeherrscht gewesen war – es nahm sie nicht Wunder, dass es unter ihrem goldenen Mantel der Anonymität heute so geknistert hatte. Wenn Angelica auch nur ahnte, was sie so bei sich dachte ... Sie hoffte, dass Angelica vernünftig geblieben war und nicht auch noch von dem schäumenden Punsch gekostet hatte.  
    Sie sah, wie der Bube verschwand, und spazierte dann in die entgegengesetzte Richtung davon, wobei sie sich wünschte, diese Maske doch endlich abnehmen zu können, unter der ihr so warm war. Die Lust auf Tanzen war verflogen – sie war sich nicht sicher, ob sie dafür genug Selbstbeherrschung aufbrachte. Und sie mied daher jeden Herrn, der womöglich versuchte, sie auf die Tanzfläche zu entführen.
    Die

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