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Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition)

Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition)

Titel: Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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Zustand – wenn er also nicht gerade fest zusammengekniffen war – eine volle Unterlippe sein eigen nannte, sowie eine fein geschwungene Oberlippe – weich und sanft, ohne im Geringsten weiblich zu wirken.  
    „Hatschepsut?“ Die Lippen bewegten sich und zogen sich leicht zusammen, ein wenig gereizt wohl. „Wollen Sie sich vielleicht etwas hinlegen?“
    „Selbstverständlich nicht“, erwiderte sie indigniert. „Ich vertrage durchaus etwas. Mir wurde nur wegen des Tanzes ein wenig schwindlig. Es war alles so voll, da drinnen.“
    „Nun gut. Wenn Sie nur davon absehen–“
    „Sie sind wahrscheinlich viel zu groß, Herr Bube, und auch etwas überheblich“, hörte sie sich sagen, die Worte strömten nur so aus ihr heraus, „aber ungeachtet des Unsinns, der Ihnen über die Lippen kommt, hat Ihr Schöpfer Ihnen doch einen sehr schönen Mund mitgegeben.“
    Es gab eine kleine Pause, und dann antwortete er, „Ah.“ Die Silbe klang etwas heiser.
    „Ich bin keine Expertin, was Münder anbetrifft, wissen Sie“, fuhr sie fort, wobei sie sich selbst fragte, warum sie nur so fasziniert war von seinen Lippen. „Üblicherweise betrachtet man sie nicht ganz so genau, wie man meinen möchte, es sei denn das restliche Gesicht ist maskiert und dann auch noch, wenn man beabsichtigt, diesen Mund zu küssen, ja, dann auch ... aber selbst dann, hat man vielleicht nicht ausreichend Gelegenheit dazu, vor dem Kuss, meine ich.“
    „Ah“, sagte er nur wieder, als sie verstummte.
    „Aber dann, ich bin ja auch nur von einer sehr begrenzten Anzahl von Lippen geküsst worden“, sagte sie. Nur um etwas klarzustellen.
    „Und um wie viele Paare handelt es sich denn?“ Seine tiefe Stimme knurrte leise. Diese Lippen waren jetzt wieder ganz flach.
    Sie musste da kurz nachdenken, wobei auch sie ihre Lippen zusammenkniff. Ihre Maske verrutschte leicht, und Maia war überaus dankbar für diese kleine Erinnerung, dass dies alles hier noch anonym war. „Vielleicht drei. Nein, vier. Hmmm. Vielleicht ... nein, vier.“ Sie würde Mr. Virgil hier nicht mitzählen. Er verdiente es nicht, mitgezählt zu werden, und schon der Gedanke an ihn verursachte ihr Übelkeit. Sie schaute zu ihrem Begleiter auf. „Vier, werter Herr Bube.“
    Ihre Blicke trafen sich, seiner war so schwarz und lag so tief in den Schatten hinter diesen zwei kleinen Schlitzen, dass sie gar nicht begreifen konnte, wie sie nur eine solche Macht auf sie ausüben konnten. Aber das taten sie. Ihr Magen war auf einmal irgendwo verschwunden, wobei ihr warm und sie irgendwie nervös wurde, auf eine sehr angenehme Art und Weise.
    Während sie Gott und allen himmlischen Heerscharen dankte, dass sie maskiert und absolut inkognito unterwegs war, flüsterte sie kühn, „aber vielleicht werden es doch noch fünf.“
    Und Maia hielt den Atem an.  
     

DREI
    ~ In welchem dem Karobuben etwas äußerst Unangenehmes widerfährt ~
    Dimitri konnte nicht atmen.  
    Sein Blut schien auf einmal zu brodeln, raste mit Wucht durch ihn, er konnte nicht mehr klar sehen, war wie betäubt.
    Nach dem langen Leugnen seiner Instinkte, explodierte der Drang plötzlich mit aller Kraft in ihm. Seine Finger zitterten, seine Zähne drohten in kompletter Länge sichtbar zu werden, wölbten sich in seiner Mundhöhle. Er musste die Augen schließen, um das hungrige, rote Glühen vor Miss Woodmore zu verbergen.
    Dummer, verdammter, idiotischer, wahnsinniger Bastard.  
    Was in Luzifers Hölle hatte er sich nur dabei gedacht, eine Frau wie sie in eine dunkle Ecke mitzunehmen? Ganz besonders eine Frau, die ihn sowohl zur Weißglut als auch schlicht in den Wahnsinn trieb?
    Aber er war keines klaren Gedankens mehr fähig. Sie zerstoben wie ein Häufchen Staub in einem Windstoß, als ihre behandschuhte Hand an seiner Krawattennadel aus buntem Glas zu ruhen kam. Irgendwie größer, hob sie das Gesicht genau richtig, genau so viel wie nötig, und platzierte sich genau dort . Da bei ihm.  
    Der Wasser lief ihm im Mund zusammen. Ihm war heiß unter der Maske. Es lag so lange zurück, dass er eine Frau hatte küssen wollen. Er versuchte, dagegen anzukämpfen, aber das Mal an seiner Schulter wütete und brannte noch heißer, erinnerte ihn daran, wie lange er schon unnötig so enthaltsam gewesen war. Ihre Lippen luden ihn ein, voll und rosa, und er wollte herausfinden, ob sie ebenso süß und köstlich schmeckten, wie sie aussahen. Der grauenvolle Schmerz brannte jetzt noch stärker, als Luzifer seine Zweifel spürte,

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