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Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition)

Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition)

Titel: Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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Dunkelheit und suchte nach einem Ausweg aus einer Ewigkeit der Hölle.
    „Jedenfalls“, sagte Chas gerade, „ich werde jetzt mit Voss nach Paris gehen, und wir werden Angelica zurückbringen. Das ist alles, was du im Moment zu wissen brauchst.“
    Aber Dewhurst unterbrach ihn. „Wenn Sie meine Chancen verderben wollen, so kommen Sie mit. Andernfalls ... folgen Sie mir, wenn Sie unbedingt müssen, aber bitte mit einigen Tagen Abstand. Moldavi darf auf keinen Fall den Verdacht schöpfen, dass wir zusammenarbeiten.“  
    Corvindale schnaubte zustimmend. „Selbst wenn er euch beide sehen würde, wie ihr Hände schüttelt. Er würde es nicht glauben.“
    Der Blick, den Dewhurst ihm zuwarf, bestand nur aus Abneigung. „Meine Worte.“  
     

ACHT
    ~ Von bissigen Hunden, fauchenden Katzen und korrektem Satzbau ~
    Maia hatte so viele Fragen, dass sie Mühe hatte, ihre Gedanken zu ordnen, bevor sie einen davon herausgreifen konnte.
    Aber als sie in Corvindales Landauer stieg – denn er hatte ihr in scharfem Ton verboten, eine Droschke anzuheuern, um vom White’s nach Hause zu gelangen, und für eine Diskussion über Anstand und gute Sitten war sie zu so später Stunde schlicht zu erschöpft – und ihm gegenüber Platz genommen hatte, in dem Moment waren ihre wirren Überlegungen und konfusen Gedanken wie zerstoben, und es blieb ein einziger Gedanke zurück: er .
    Die Tür schloss sich, und wie schon eine Woche zuvor waren sie alleine in dem Gefährt. Auf seiner Seite schien Corvindale die ganze Breite der Sitzbank einzunehmen, seine langen Beine waren zur einen Seite ausgestreckt, und die Mantelaufschläge seines Nerzmantels waren weit zurückgeschlagen, wie das Gefieder eines Vogels, der sich aufplustert, um größer zu erscheinen. Seine Arme lagen ausgestreckt auf der Rückenlehne, seine Hände baumelten nonchalant. Seine dunklen Haare, die wie immer etwas wild aussahen, kringelten sich um seine Ohren und Schläfen.  
    Die Situation schien ihm wenig zu behagen. Aber das war nichts Neues. Seit Maia ihn kannte, sah er niemals zufrieden aus, ja, nicht einmal behaglich. Aber da war noch etwas an ihm, was ihr auffiel. Etwas anderes.
    Eine Art von Wachsamkeit, wie ein großer, bissiger Hund, der von einem Kätzchen in die Enge getrieben wurde.
    Maia betrachtete sich hier als das Kätzchen, und selbst bei aller Erschöpfung und Müdigkeit dachte sie bei sich, dass ihr dieses Bild recht gut gefiel. Und da sie nun einmal das Kätzchen war, wollte sie ihre Krallen zeigen – so klein und nichtig die auch sein mochten.  
    „Und Sie sind also auch ein Vampyr “, sagte sie und zupfte missbilligend ihre Röcke zurecht, so dass nicht mal ihre Schuhspitzen zu sehen waren. Sie würde jetzt nicht darüber nachdenken, in welchem Zustand sich ihr Rocksaum oder die Schuhe befanden. Oder wie ihre Haare aussahen. Auf ihre ruhige, beherrschte Art fauchte und spuckte sie jetzt, während sie versuchte, nicht völlig außer sich zu geraten, weil ihr Bruder beschlossen hatte, sie zum Mündel eines Vampyrs zu machen .
    „Der richtige Ausdruck ist Drakule. Oder, wenn Sie unbedingt auf dem archaischen Wort ‚Vampyr‘ bestehen, würde ich es vorziehen, wenn Sie die englische Aussprache – ‚Vampir‘ – verwenden würden, anstatt sich an Ungarisch zu versuchen. Ihr Akzent lässt etwas zu wünschen übrig.“ Er sah vollkommen gelangweilt aus, als würde ihn abgesehen von ihrer Aussprache nichts auf der Welt bekümmern, und er versenkte sich in das, was auch immer dort draußen vor dem Kutschenfenster so faszinierend sein mochte.  
    Aber obwohl er zum Fenster hinausschaute, beobachtete er sie. Ganz besonders dann, wenn sie ihn gerade nicht direkt anschaute. Sie fühlte seinen Blick auf sich wie eine dicke Decke über ihren Schultern. Warm und schwer. Aber durchaus nicht unangenehm.
    „Nun gut“, erwiderte sie und sprach ihre Worte betont klar und deutlich aus, „Sie sind also ein Vampir , Lord Corvindale, und ich habe eine Reihe von Fragen–“
    „Nur eine Reihe? Ich hatte eine Sintflut von Fragen erwartet. Oder zumindest zwei Dutzend?“
    Maia musste an sich halten, um sich das kleine Lachen zu verkneifen, das sie angesichts der unerwarteten Leichtigkeit überkam, die seiner sonstigen Art so ganz und gar nicht entsprach. Oder vielleicht war es ja gar kein Scherz, sondern er meinte es im Gegenteil sehr ernst. Aus den Augenwinkeln betrachtete sie ihn und bemerkte seine Hand, die ohne Handschuh auf der Lehne ruhte und seine starken

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