Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition)
mit seinen. So zart, es war wie eine Brise. Eine köstliche, vertraute Brise. Sie unterdrückte einen Seufzer. Dann kehrte er zurück, sein geöffneter Mund passte sich genau auf ihren, ein kleines Necken seiner heißen, feuchten Zunge fuhr ihr über die Lippen. Wärme fuhr wie ein Orkan durch sie hindurch, und sie folgte ihm, schmeckte, wollte mehr.
Er ließ sie los. Stieß sie von sich, so dass sie gegen die Wand prallte. Sie riss ihre Augen wieder auf.
Die hämische Genugtuung auf seinem Gesicht machte, dass sie nach ihrem Schwert sprang.
„Bastard“, sagte sie und schlug fast einen Purzelbaum, als sie über das Bett sprang, um an ihr Schwert zu kommen. Sie riss es aus der Scheide und trat ihm entgegen. „Verschwinde, Giordan. Oder ich werde es benutzen.“
„Wie ich sagte“, wiederholte er, seine Augen jetzt wieder kalt, seine Zähne verschwunden, „wenn ich dich haben wollte, würde mich niemand abhalten können. Nicht einmal du.“
Wütend sprang sie los, die Klinge vor sich und mit einem tödlichen Schwung durch die Luft sirrend. Er sprang behende beiseite, seine Augen voller lachender Überheblichkeit. Sie setzte noch einmal nach, das Schwert wirbelte, aber er wich ihr viel zu leicht aus, was sie noch wütender machte.
„Du bist viel zu aufgebracht, meine Liebe. Du handelst einfach voreilig und–“, er machte eine rasche Drehung und sprang mit einem großen, eleganten Satz über das Bett, „–im Affekt. Du hast dich nicht im Griff.“
Das Zimmer vor ihren Augen wurde rot, ihre Wut färbte es rot und heiß, und Narcise holte tief Luft, als sie herumwirbelte. Weg von ihm. Er hatte Recht, Luzifer verfluche ihn. Sie musste ihre Beherrschung wiedergewinnen. Schwer atmend blieb sie stehen, drehte sich dann um und hielt das Schwert bereit.
Er stand dort, auf der anderen Seite des Zimmers, sein Atem ein bisschen schwerer, aber er schien keineswegs außer Atem zu sein. Er hatte nicht einmal eine Kampfposition eingenommen. Seine kurzen, braunen Locken drängten sich dicht an dicht auf seinem Kopf, wie die eines griechischen Gottes, und sie wusste, der Rest von ihm war ebenso golden und muskulös wie solche Götter. Sein Hemd war blutverschmiert wie auch seine Hand, wo es nur noch schwach aus der Wunde tropfte, und auf seine Hosen.
Narcise erwiderte seinen Blick und hob ihr Kinn an. Sie hielt seinem Blick stand und legte die Spitze ihres Schwerts in die geöffnete Handfläche ihrer anderen Hand. Sie sah das Aufflackern in seinen Augen, das Beben seiner Nasenflügel, und sie wartete.
„Sei keine Närrin“, sagte er mit angespannter Stimme.
Sie hob eine Augenbraue. „Was ist mit dir, Giordan? Hast du Angst, die Kontrolle über dich zu verlieren?“
„Ich habe nichts getrunken. Seit zwei Wochen.“
Ein kleiner Schauer jagte ihr über den Rücken. Das war eine lange Zeit. Besonders für ihn.
„Wenn du dich schneidest, weißt du genau, was passieren wird.“
Das wusste sie in der Tat, und schon der Gedanke ließ sie innerlich erzittern. Heiß und bebend und verängstigt. Und erwartungsvoll. Hilflos. Sie schluckte schwer. „Verschwinde“, sagte sie und trat zurück, damit er zur Tür gelangen konnte. „Ich sage das nicht noch einmal, Giordan.“
Er warf ihr einen letzten, undurchdringlichen Blick zu und schritt dann an ihr vorbei zur Tür. Als seine Finger sich um den Türknauf legten, riss er sie auf und drehte sich um. „Niemals hätte ich dich für einen Feigling gehalten, Narcise.“
Sie knallte hinter ihm die Türe zu und wünschte sich ein Türschloss.
Es verging eine ganze Weile, bis sie aufhörte zu zittern. Und noch länger, bis sie es schaffte, ihre Tränen zu trocknen.
~*~
Ihr Geruch war immer noch auf seinen Fingern, unmöglich ihn loszuwerden. Es war, als hätte er seine Finger in das Tintenfass von Miss Maia Woodmore getaucht, und jetzt wäre er auf ewig damit befleckt.
Dimitri schloss die Augen. Er hatte in der Tat seine Finger, seinen Mund, sich selbst in ihr Tintenfass getaucht – gewissermaßen. Tiefer konnte er nicht in jenen tiefschwarzen Schlund versinken, in dem er sich verlieren würde, die Kontrolle verlieren würde, die hohen, dicken Mauern verlieren, die er um sich hochgezogen hatte. Er würde dann wieder fühlen .
Sein angeekeltes Schnauben war laut genug, um sich selbst aus diesem gedanklichen Pestsumpf herauszuziehen. Satans blutige Gebeine, die Frau treibt mich noch dazu, in Metaphern zu denken.
Er konzentrierte sich jetzt
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