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Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition)

Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition)

Titel: Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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kam aus einer anderen sozialen Schicht als er und hatte auch nicht, was deutlich schwerer ins Gewicht fiel, seine moralische Standhaftigkeit. Sie lebte im Hier und Jetzt und pflegte einen skandalösen Lebenswandel, während Dimitri nur für die Zukunft lebte.
    Aber in jener heißen Nacht, als er aus einem brennendem Haus herausgekommen war, einem Mann das Leben gerettet hatte und sie nicht wiederfand, brach seine Welt zusammen. Er konnte sich ein Leben ohne die dunkeläugige, verführerisch lächelnde, üppige Rothaarige nicht mehr vorstellen, und er stand auf der Straße. Panisch.  
    Dann hörte er irgendwie hoch über all dem Chaos ihre Stimme.  
    Dort oben am Fenster von dem Zimmer, das sie in der kleinen Schenke gemietet hatten, in dem brennenden Haus. Er sah, wie sie sich aus dem Fenster beugte und nach ihm rief. Sie war wieder hineingegangen? Warum? Dann sah er die Rubinhalskette an ihrer Hand baumeln.  
    Sie war wegen der Kette wieder hineingegangen, seinem neuesten Geschenk an sie.  
    Sein Kopf war bis auf diese schreckliche Angst wie leergefegt, Dimitris einziger Gedanke war, wie er sie nur retten könnte. Er raste durch die Eingangstür der Schenke, die gerade Feuer gefangen hatte. Drinnen war alles schon voller Rauchschwaden, und die Hitze der umliegenden Gebäude machte die Schenke zu einem Ofen.  
    Aber er konnte sie retten. Da war noch genug Zeit.
    Er rannte die Treppen hoch, die sowieso schon eng und steil und jetzt auch noch dunkel und verstopft mit heißem Rauch waren. Stolpernd, um sein Gleichgewicht bemüht, stieg er zwei Treppen hoch, bis er ihr Zimmer fand, blind und heiß, fast außerstande zu atmen. Das Brüllen des Feuers war ohrenbetäubend, die Geräusche von krachenden, berstenden Balken wie sie zu Schutt zerfielen, die Wände warm und rauh unter seinen Händen.
    Irgendwie, irgendwie fand er sie, seine Arme füllten sich wieder mit der vertrauten, weichen Wärme von Meg, die nahe der Tür auf dem Boden zusammengebrochen war. Er hob sie hoch, und er ging die Treppe eher fallend als aufrecht und restlos blind hinunter, die verschmutzten Augen brannten ihm vor Rauch. Das Dach über ihm brannte nun lichterloh, und die herabfallenden Trümmer des Dachstuhls schlugen um ihn herum auf, verhedderten sich in ihrer beider Kleider, als er die Stufen hinunterstolperte.
    Runter, runter, runter, stieg er, fiel immer wieder gegen die Wand, kam endlich unten an. Genau da hörte er ein lautes Donnern, gefolgt von einem schrecklichen Krach.  
    Als Nächstes merkte er, wie Schmerz ihn durchfuhr, und die Hitze ihn zu Boden drückte, und alles war Licht ... überall eingefärbt von rotem und orangenem Flackern. Er hustete, schmeckte Rauch, keuchte mühsam ihren Namen, und versuchte dorthin zu kriechen, wo er die Tür vermutete.  
    Dimitri schleppte sie beide zu der Öffnung, sein Körper geschwächt und brennend, seine Geliebte wie eine Puppe leblos in seinen Armen, ihre Hand umklammerte immer noch den Rubin, die Goldkette um ihr Handgelenk geschlungen.
    Rette sie. Ich tue alles, was du willst. Rette sie. Rette uns. Alles, um zu überleben.
    Gedanken schossen ihm wild durch den Kopf, als er mit übermenschlicher Kraft vorwärts kroch, über Schutt und Kohlen, das Gesicht nah am Boden hielt, um nicht den Rauch einzuatmen.  
    Es war ein Wunder, dass er es aus dem rauchenden, brennenden Gebäude schaffte, und dann noch ein weiteres Wunder, dass er Meg hochheben und die brennenden Straßen hinunter zu tragen vermochte, nach Westen stolpernd und weg von der Feuersbrunst.
    Und schließlich brach er zusammen, hustend, seine Augen voller Schmutz, seine Haare und der Rücken verbrannt, und sein ganzer Körper ein einziger Schmerz. Er konnte keine Luft holen. Alles, was er roch, war Rauch. Ihr Körper neben ihm war warm und tröstlich.  
    Und Dimitri rührte sich nicht mehr, unter einer Brücke schmiegte er sich nur noch an seine Geliebte, während in der Ferne das Feuer weitertobte. Die Sonne ging gerade auf, aber der Himmel über London war schon längst eine einzige rote Kuppel.  
    Er schloss die Augen und fühlte, wie alle Kraft aus ihm wich. Meg hatte sich nicht bewegt, selbst als er sie schüttelte und versuchte, nach ihrem Atem zu horchen. Aber seine Ohren waren taub von dem Lärm ringsum, und er vermochte nicht zu sagen, ob ihre Brust sich hob und senkte.
    Alles. Rette uns. Lass uns leben.
    Er schlief ein oder wurde ohnmächtig oder etwas in der Art... Und das war der Moment, in dem der dunkle,

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