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Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition)

Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition)

Titel: Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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schämte sie sich ihres schneidenden Kommentars etwas. Aber dann sprach er weiter, und all ihre Gewissensbisse verflogen. „So werde ich nicht verpflichtet sein, Ihrem Gekicher zuzuhören, noch seinen Ergüssen dazu, wie schön Sie doch seien, und den übrigen, unvermeidlichen Belanglosigkeiten, die Sie sich sicherlich sagen werden.“
    Maia biss die Zähne zusammen, aber sagte nichts. Sie hatte es wohl herausgefordert, zumindest dieses eine Mal. Sie erwog kurz, auch den letzten der drei Vorhänge zu öffnen und seinen Zorn weiter heraufzubeschwören und – weil das Kratzen seiner Feder auf dem Papier sie unerklärlich wütend machte – war sie kurz davor.
    „Immer noch hier, Miss Woodmore?“
    Später wurde ihr klar, dass es dieser einstudierte, betont gleichgültige Ausdruck auf seinem Gesicht war, der alles auslöste. Da war nicht die Spur von Scham, oder Mitgefühl, oder Rücksichtnahme darin. Nur Langeweile war dort zu sehen, und selbst die nur angedeutet. Der Mann hatte weniger Gefühle als ein Haufen Ziegelsteine.
    Und das war es, was sie hochgehen ließ.
    „Jawohl, Lord Corvindale, ich bin immer noch hier, obwohl der Himmel nur wissen mag, warum ich weiterhin in der Gesellschaft eines solchen widerlichen Scheusals von Mann verweile. Sie haben mich ausgenutzt – unsere Lage gestern ausgenutzt. Und ich verlange eine Entschuldigung. Sie mögen ein Vampir sein, aber das gibt Ihnen nicht das Recht, Frauen zu – sie dazu zu kriegen, dass...“ Hier versagte ihr die Stimme, denn das Letzte, was Maia wollte, war das Vorgefallene in Worte zu fassen. Denn wenn sie das tat, würde sie sich an alle Einzelheiten der gestrigen Nacht erinnern müssen.  
    Und das wäre unklug.
    „Ich hätte kompromittiert werden können, Lord Corvindale“, schloss sie.  
    Seine Augenbrauen zogen sich zusammen, und sein Mund wurde zu einer harten Linie. „Miss Woodmore, Sie vergessen sich. Ich habe Ihnen gestattet, Ihre Missachtung meiner Gastfreundschaft und meiner ausdrücklichen Wünsche zur Schau zur stellen, indem Sie Vasen mit Blumen in jeder Ecke meines Hauses aufstellen – dieser Raum mit eingeschlossen – und die Vorhänge in den Salons aufziehen, sowie ihre Handschuhe und Schals und Schuhe auf Tischen herumliegen lassen, und muss Ihnen und Ihrer Schwester und meiner Schwester und Ihrem Gekicher den lieben langen Tag zuhören. Selbst Ihr Eindringen in meine privaten Gemächer und in dieses Arbeitszimmer habe ich hingenommen. Aber Sie werden von mir für die Ereignisse der frühen Morgenstunden heute keine Entschuldigung bekommen.“
    „Mein Bruder hat immer nur gut von Ihnen gesprochen, Mylord“, sagte Maia und versuchte, ihre Stimme nicht zittern zu lassen. „Er hat mich in dem Glauben gelassen, Sie wären ein Mann von Ehre; und dass er uns aus diesem Grund Ihrer Obhut anvertraut hat. Und ich war auch bereit, Ihre Unhöflichkeit und Arroganz hinzunehmen, und mittlerweile auch die Tatsache, dass Sie ein Vampir sind. Aber dass Sie letzte Nacht mein Vertrauen derart missbraucht haben, kann ich keinesfalls hinnehmen.“
    Ein kurzes, hartes Lachen war von ihm zu hören. Auch bitter. „Im Gegenteil, Miss Woodmore. Ich bedauere sehr, Ihnen hiermit mitteilen zu müssen, dass ungeachtet all meiner Bemühungen – Sie Ihrer Erinnerung an mein leidiges Schicksal als Drakule zu berauben – all diese Bemühungen fruchtlos waren. Um es kurz zu fassen, Miss Woodmore, Sie scheinen jetzt auf irgendeine Weise immun gegen den Bann, oder auch Zauber, eines Drakule zu sein.“
    „Was–“, Maia wurde zur Salzsäule, und starrte ihn an. „Das ist Unsinn.“
    Er hob eine Augenbraue. „Ich wünschte, dem wäre so, Miss Woodmore. Trotz dreier Versuche gestern Abend, und obwohl ich in der Vergangenheit hunderte Male erfolgreich gewesen bin, war ich nicht in der Lage, Sie zu hypnotisieren. Sie waren niemals unter meinem Bann, was heißt, dass Sie sich der Geschehnisse voll bewusst waren und alles, was dort in der Kutsche geschehen ist, Ihrem ausdrücklichen Willen entsprach.“

ZEHN
    ~ Von Hochzeiten und Küssen ~
    Narcise hörte ein Geräusch.
    Ihre erste Reaktion war Erleichterung: Hatte Chas etwas vergessen und war zurückgekehrt?
    Er war lediglich ein paar Stunden fort gewesen – vielleicht in London und brachte dort seine Angelegenheiten in Ordnung und traf Vorbereitungen und war jetzt zurückgekehrt. Oder hatte eingesehen, dass er letzten Endes doch nicht gehen musste. Vielleicht hatten sie Angelica bereits gerettet.  
    Aber

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